Abendmärchen

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Keks

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Abendgeschichte

"Glaubst du an Elfen?" Er lächelte mich freundlich an. Ich blickte verwundert zurück. "Wie meinst du das?" "So wie ich es gesagt habe." Ich blickte verständnislos, antwortete aber doch: "Nein, nicht wirklich." Da er nicht aufhörte zu lächeln, sondern nur herzlicher schmunzelte, hielt ich es für einen Scherz, den er sich auf meine Kosten erlaubte.
Ich lächelte verstehend zurück, doch sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Scheinbar träumend starrte er durch mich hindurch, als schwebe er in ungeahnten Sphären. Einige Sekunden verstrichen in denen ich nachdenklich wurde. Doch dann schüttelte er den Kopf und blinzelte mich verlegen an. Ich wiederholte meine Frage nach dem Grund seines Interesses für meinen Elfenglauben. Er schwieg und musterte mich, was mich nur stärker verunsicherte.
Plötzlich begann er mit einer alten Geschichte:

"Es gab vor langer Zeit zwei Städte auf dieser Welt, welche die Zentren für Handel und Kultur der Bevölkerung darstellten. Sie existierten friedlich nebeneinander und betrieben regen Austausch. In einer der Städte lebten die Mensche- das Handwerk und das Metall liebend, in der anderen die Elfen - elegant und wissbegierig."

Er räusperte sich und holte weit aus:

"Heute denkt man ja eher geringfügig von den Menschen, doch damals ergänzten sie sich mit ihrem Gegensatz, anstatt ihn zu bekämpfen.!"
Eine kleine Kunstpause folgte.
"Doch dann kam eine Gottheit und beanspruchte die Glaubenkraft aller Bewohner der Erde. Er demonstrierte seine Macht immer und überall- manche fürchteten ihn, andere lagen ihm zu Füßen. Die Menschen unterwarfen sich dem Gott, und dieser nahm sie an. Er machte ihre Stadt zu seinem Kultzentrum.
Nun gab es etwas was die Städte aus ihrem Gleichgewicht brachte. Dies brachte Auseinandersetzungen und Zwietracht mit sich.
Die Elfen jedoch wollten die Gottheit nicht anerkennen, ob dank ihres Stolzes oder ihrer Intelligenz, so erzürnten sie den Gott. Er sah die Elfen als Bedrohung seiner Macht an und gedachte die zweite Stadt aus seiner Welt zu verbannen. Nach einem letzen Bekehrungsversuch kläglich gescheitert war, verbannte er die Elfenzivilisation aus seinem Gebiet.
So vergingen Jahre und Jahrhunderte, bis der Gott entschied den Elfen eine neue "Chance" zu geben. Doch diese lehnten abermals dankend ab. So wurde die Grenze verstärkt und jegliche kritische Stimme verstummt. Doch die Ablehnung der Elfen ließ ihn grübeln und so sehr an sich zweifeln, dass er aufhörte sich mit dem Geschehen der Zeit zu beschäftigen.
So streifte er durch die Berge und Täler seiner Welt bis er stehen blieb - so wird erzählt - und dort zu Stein wurde, was er in seinem Innersten bereits war.
So konnte er in aller Ruhe denken und nachsinnen über die Welten, welche auch immer- ganz wie es ihm beliebte.
Doch da er keine Antworten ausschließlich bei sich allein finden konnte, verbitterte er.
Ablenkung suchte er, indem er die Kinder, die auf seinen steinernen, bewachsenen Schultern spielte, mit "Buhs" verschreckte."

Er seufzte: "Alles drehte sich für ihn nur noch um sein eigenes Versagen. Nichts schien für ihn mehr für Bedeutung. So blieben die Welten getrennt und die Grenze geriet in Vergessen."
Er lächelte müde und strich mir durchs Haar.
"Und jetzt ab unter die Decke, sonst fallen mir vor deinen Augen noch die Lieder zu."

Er verließ mich ohne ein weiteres Wort und erst spät am Abend als der Schlaf meine Sinne vernebelte, fiel mir meine Frage wieder ein: Warum? Wieso seine Frage? Weshalb die Geschichte? Was war an diesem Abend mit ihm losgewesen?
Es überschwemmte mich und ich schwor mir, ihn am nächsten Tag zu löchern, denn um ihn noch heute abend zu fragen, hatte er zu müde ausgesehen.
Eine Krähe saß auf meinem Fenstersims, oder war es nur der Schatten eines Sterns? Meine Augen wurden schwer und ich schlüpfte unter die warme Decke des Schlafes.

Ich wusste nicht warum, doch dieser Abend ging mir nie völlig aus dem Kopf. Noch Jahre nach dieser Nacht, stelle ich mir neue Fragen. Nur leider hatte ich am folgenden Morgen nie die Möglichkeit erhalten meine ersten Fragen zu stellen, dich mich schon damals im Bett beschäftigt hatten. Er war verstorben, urplötzlich- für viele meiner Verwandten.
Aber ich kann nach all diesen Jahren seine Müdigkeit einordnen, die mich als Kind so verwirrte.
Hätte ich nur gefragt, als ich es noch gekonnt hatte - oder würde ich doch einfach vergessen. Zu viele Fragen zu einem unwichtiges Ereignis.
 

Andrea

Mitglied
2 von 10 Punkten

Mir geht's wie deinem Erzähler am Ende: zu viele Fragen. Vor allem die, ob du eine Rechtschreibprüfung besitzt. So sehr ich mich auch allein auf den Inhalt konzentrieren wollte, es wollte einfach nicht klappen, weil ein Fehler den nächsten jagt. Also bitte, bitte Korrektur lesen!!

Dann ist da die Frage, warum die beiden so viel lächeln, blicken und verstehen. Wie fallen Lieder zu? Wie kann man sehen blicken (ist das ein Wort da in der ersten Zeile?) Und wie kann man eine Frage so rasch verdrängen, wie es dein Erzähler tut?

Mir fehlte der rote Faden in der Geschichte; sie gibt einfach so gar keine Antworten. Aber v.a. fehlte mir, wie bereits erwähnt, die Korrektur der mannigfaltigen Fehler. Das gibt Abzüge in der A-Note.. ;o)
 

Keks

Mitglied
Grüße dich,

ich habe jetzt erst einmal die aller gröbsten Rechtschreibfehler ausgemerzt und werde mich in Zukunft an die Gestalltung eines roten Faden machen...
vielen Dank für deine Kritik, die hier echt nötig war ;)
Keks
 



 
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