Hallo Inge Anne,
es ist schon erstaunlich, wie viel verschiedene Gedanken, Assoziationen 7 Zeilen hervorrufen können, wenn man Zeit hat - oder sie sich nimmt - darüber nachzudenken.
Und: möglicherweise war deine Intention noch eine ganz andere ...!?
Zuerst habe ich gedacht: So was hast du auch mal geschrieben, damals, in deiner Sturm-und-Drang-Zeit, als die Liebeskummertränen dir bis zum Halse standen!(=>Liebe - und er hat's nicht gemerkt...)
Beim zweiten Lesen ist mir aber das "dir" in der zweiten Zeile bewusst geworden - und ich musste neu denken!:
Ich stelle mir vor, die Protagonistin denkt an ihre Mutter/ ihren Vater, die/der das Gläschen Wein (vielleicht die einzige verbliebene Freude) am Abend trinkt, von Vergangenem träumt, wohl wissend, dass sie/er nie wirklich glückliche gewesen ist - nie (vor dem historischen Hintergrund) das leben konnte, was sie/er sich erwünscht hatte.
Oder geht es vielleicht doch um eine unglückliche Liebe - wobei es mich dann nicht traurig machen würde, wenn es bei ihm nicht gefunkelt hat *g*
Gruß Tinka