Abgehängte

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cecil

Mitglied
Dunkle Häuser Tag und Nacht
in unserer verlorenen Gegend
da rührt sich nur noch raschelndes Laub
und auf der Suche nach warmer Haut
klappern wir Säuferkiosks ab
in diesem Regenpflasterwind
der durch klamme Treppenhäuser fegt
und Lebensgeschichten verweht
die alle mit Frostbeulen enden
und unsere unheilbare Wärmesucht nähren
die uns immer wieder hinaustreibt
weil wir weiter machen müssen
um endlich Licht zu gewinnen
 

anbas

Mitglied
Moin cecil,

der Anfang gefällt mir gut. Aus meiner Sicht könnte das Gedicht bei "...Lebensgeschichten verweht" enden. Dadurch würde es offener bleiben. Der Rest wirkt für mich, wie der - nicht so wirklich geglückte - Versuch, noch eine Botschaft oder ein Fazit an den Schuss zu setzen. Das tut diesem Gedicht aber, wie ich finde, nicht so gut.

Liebe Grüße

Andreas
 
G

Gelöschtes Mitglied 24409

Gast
Kein bisschen langweilig!

Eine Ist-Beschreibung mit zum Teil schöner, aber immer einfacher Wortwahl, denn die Menschen, die hier gemeint sind, haben lyrischen Metaphernbrei nicht verdient.
Das Wärmethema ist interessant umgesetzt: Oben sucht man sie innen (Säuferkiosk), in seiner nochmaligen Ansprache draußen, da, wo das Licht ist.

Ein gutes Gedicht, cecil!


Schönen Gruß
Kristian
 

mondnein

Mitglied
Nä, aber die Antwort mit dem "Unkraut"

Die alltäglichen Scherze, vor allem beim Grüßen, leben von Metaphern
 

mondnein

Mitglied
bei se wei: "Wie geht`s?" ist natürlich auch schon metaphorisch, denn die Fortbewegung des Gehens wird auf den Lebensverlauf oder auf das Funktionieren übertragen.
 

Chandrian

Mitglied
bei se wei: "Wie geht`s?" ist natürlich auch schon metaphorisch, denn die Fortbewegung des Gehens wird auf den Lebensverlauf oder auf das Funktionieren übertragen.
Genau, es handelt sich dabei definitiv um einen Tropen. Da man „wie geht‘s?“ in den alltäglichen Sprachgebrauch aufgenommen hat, würde es wohl als verblasste Metapher durchgehen…
 



 
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