Abschied

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Als die Götter Kriege führten.
Schwert und Himmel sich berührten,
der Horizont in Flammen stand,
zeriss, das einst so feste Band.

Schufen so aus ihrem Samen,
Menschenkinder ohne Namen,
die doch nur als Sklaven lebten
und das Gold der Schöpfer webten.

Als sie diese Welt verließen,
musste sich der Mensch entschließen,
seine Kräfte zu entfalten
und sein Handeln selbst gestalten.

Grausam waren die Gefahren
in den vielen tausend Jahren.
Heftig kämpft er um sein Leben
und hat niemals aufgegeben.

Nachts dann schaut er in die Sterne,
flüstert in die weite Ferne.
Ihr braucht nicht mehr wiederkommen.
Euer Platz ist eingenommen.

dunkelkristall-geändert 19.10.2012
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo,
ein poem mit potential,
sprachlich noch "ausbaufähig" wie ich meine

gedanklich hingegen gelungen.

ich mag vergleichende göttergedichte...

auf bald
ralf
 

Walther

Mitglied
moin dunkelkristall,

das ist der bauplan von s2-s5:
XxXxXxXx
XxXxXxXx
XxXxXxXx
XxXxXxXx

und so sieht s1 aus:
Als die Götter Kriege führten.
XxXxXxXx
Schwert und Himmel sich berührten,
XxXxXxXx
[red]der[/red] Horizont in Flammen stand,
[red]x[/red]XxXxXxXx
[red]zer[/red]riss das einst so feste Band.
[red]x[/red]XxXxXxXx
den stockfehler habe ich [red]rot[/red] markiert.

außerdem solltest du die verwendung der zeiten vereinheitlichen. du springst, aus rhythmisch wie reimtechnischen gründen, zwischen gegenwart und vergangenheit hin und her. das ist einfach sprachlich nicht in ordnung, bedeutet aber leider, daß du wenigstens s4 neu fassen mußt. bei s5 ist es wohl ansichtssache, aber da bereits in s3 der übergang von göttern zu menschen erfolgt, wäre es wohl konsequent, auch s5 in der vergangenheit zu formulieren.

diese hinweise machen ralphs eintrag vielleicht etwas klarer. er kann ja selbst noch ausführen, ob ich das meiste angesprochen habe, wo auch er verbesserungsbedarf sieht.

die idee als solche hat jedenfalls charm, aber der text ist noch nicht ganz rund (geschliffen).

lg w.
 
Moin Walther

Das nenne ich doch mal eine sachlich, durchdachte Analyse.
Vielen Dank dafür.

Die Geschichte ist eigentlich so konzipiert, dass sie von der Vergangenheit bis in die Gegenwart erzählt wird.

Das Gedicht war vorher auch kürzer.Ich habe aus der ersten Strophe
zwei gemacht, weil die Übergänge nicht schlüssig waren.
Muss ich noch mal ran.

lg dunkelkristall
 
Als die Götter Kriege führten.
Schwert und Himmel sich berührten,
Horizonte heller brannten,
Brüder ihren Clan verbannten.

Schufen so aus ihrem Samen,
Menschenkinder ohne Namen,
die doch nur als Sklaven lebten
und das Gold der Schöpfer webten.

Als sie diese Welt verließen,
musste sich der Mensch entschließen,
seine Kräfte zu entfalten
und sein Handeln selbst gestalten.

Grausam waren die Gefahren
in den vielen tausend Jahren.
Heftig kämpft er um sein Leben
und hat niemals aufgegeben.

Nachts dann schaut er in die Sterne,
flüstert in die weite Ferne.
Ihr braucht nicht mehr wiederkommen.
Euer Platz ist eingenommen.

dunkelkristall-geändert 19.10.2012
 

Gerd Geiser

Mitglied
Lieber dunkelkristall,
auch mir gefällt dein Gedicht und ich will nicht päpstlicher als der Papst sein, aber uns hat man mal gesagt: Wer brauchen nicht mit zu gebraucht braucht brauchen erst gar nicht gebrauchen.
Ein "zu" in der vorletzten Zeile zöge dann aber wieder Reimprobleme nach sich.
Und ob die Götter mit dem Ergebnis zufrieden sind? Nun ja, sie bringen wohl Geduld auf. Aber manchmal kribbelt´s ihnen bestimmt in den Fingern und sie würden gerne den Reset-Knopf drücken.
Aber wie gesagt, ich finde dein Gedicht gelungen.

Dir einen lieben Gruß,
Gerd
 
Lieber Helmut

Vielen Dank für deinen Kommentar und das Lesen meiner Zeilen.

lg dunkelkristall




Lieber Gerd

Danke auch dir, für deine Anmerkung und dein Verweilen bei mir.

lg dunkelkristall
 
Hallo dunkelkristall,
ich nehme Bezug auf den Kommentar von Gerd Geiser:
Wer brauchen ohne zu gebraucht usw.

Wie wäre es hiermit

Nachts dann schaut er in die Sterne,
flüstert in die weite Ferne.
Ihr braucht nicht mehr [blue]zurückzukommen.[/blue]
Euer Platz ist eingenommen.
Viele Grüße
Marie-Luise
 
Hallo Marie Luise

Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Anmerkung.
Ich finde im Netz keine Rechtschreibprüfung die etwas anderes anzeigt.
Danke aber für die Beschäftigung mit meinen Zeilen und den Anregungen.


lg dunkelkristall
 

mara

Mitglied
dunkelkristall - es ging nicht um deine Verwendung des Verbs "wiederkommen", sondern um die Verwendung von "brauchen" ohne "zu" in deinem Vers. Der Vorschlag "zurückzukommen" ist darauf zurückzuführen, dass sich der Vers so flüssiger sprechen ließe (metrisch sauberer) als wenn man "ihr braucht nicht mehr wiederzukommen" schreiben würde.

lg und schönes WE
mara :)
 
Hallo Mara

Danke war mein Fehler. Aber ich lasse es jetzt so. Passt metrisch wunderbar und hört sich für mich auch nicht falsch an.

lg dunkelkristall
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo dunkelkristall,

ein "fehler" bei der sinngebung in der zweiten strophe ist mir aufgefallen.
du schreibst:

Als die Götter Kriege führten.
Schwert und Himmel sich berührten,
Horizonte heller brannten,
Brüder ihren Clan verbannten.

Schufen so aus ihrem Samen,
Menschenkinder ohne Namen,
die doch nur als Sklaven lebten
und das Gold der Schöpfer webten.


in strophe zwei erfüllt erste zeile erfüllt das wort "so"
keinen hinreichenden sinn.
meines erachtens müsste es "sie" heißen.

denn für mich erschließt sich nur der zusammenhang von S1 zu S2, wenn die Götter gemeint sind.

was denkst du?

lg
ralf
 



 
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