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Abschied eines Kritikers
Irelia ist sauer. Nein, das trifft es nicht, sie ist fuchsteufelswild.
Nach dem Streit von gestern wollte sie Knud mit einem Versöhnungsessen überraschen. Sie hat in der Mittagspause das Internet durchwühlt und genau das Passende gefunden:"Scharfer Reis mit Huhn in Erdnuss-Kokos-Sauce"
Das Rezept hat super Bewertungen und tolle Kommentare.
Auf dem Heimweg hat sie alle Zutaten besorgt, hat sich mit Eifer ans Kochen gemacht.
Als Knud von der Arbeit kommt, duftet die ganze Wohnung geheimnisvoll.
Sie hat ihren Seidenkimono angelegt, den, den er ihr so gern ... auszieht.
Als er in die Pantoffeln geschlüpft ist, geleitet sie ihn zu Tisch.
Zum kleinen Couchtisch, den sie in die Zimmermitte gestellt hat.
Sie lassen sich auf den großen Sitzkissen nieder und beginnen, die köstliche Kreation zu verzehren.
Knud isst die ersten Bissen, schluckt und legt die Stäbchen beiseite.
"Naja", sagt er. "Das ist aber eindeutig ein indisches Rezept, da passt der Kimono nicht dazu."
Irelia will sich nicht schon wieder steiten und schweigt.
Knud nimmt noch ein paar Happen und findet ein Stück Champignon.
"Das gehört aber in ein indisches Gericht nicht hinein."
Er befördert den Pilz an den Tellerrand.
"Schmeckt es Dir nicht?", fragt Irelia.
"Doch, es ist sehr wohlschmeckend", beginnt Knud und setzt hinzu: "Aber ich fürchte, Du hast zu viel Honig ..."
Irelia springt auf.
"Raus!", schreit sie, rennt in den Flur, wirft Knuds Sachen vor die Tür und hält die offen, bis auch er hinaus geschlurft ist.
Im Treppenhaus bleibt er stehen.
"Du erträgst einfach keine Kritik."
Irelia kichert künstlich und auch ein bisschen giftig.
"Das, was Du machst, ist keine Kritik, mein Lieber, sondern das korrekte Wort ist *Nörgelei*.
Und das kannst Du ab sofort mit anderen Leuten treiben. Deine Sachen holst Du morgen ab!"
"Aber ..." setzt Knud an.
"Das heißt nicht 'aber', sondern 'OK'. Und danach kommt noch
'mach's gut'."
*WUMM!* Die Tür vibriert noch kurz.
Irelia geht essen.
Irelia ist sauer. Nein, das trifft es nicht, sie ist fuchsteufelswild.
Nach dem Streit von gestern wollte sie Knud mit einem Versöhnungsessen überraschen. Sie hat in der Mittagspause das Internet durchwühlt und genau das Passende gefunden:"Scharfer Reis mit Huhn in Erdnuss-Kokos-Sauce"
Das Rezept hat super Bewertungen und tolle Kommentare.
Auf dem Heimweg hat sie alle Zutaten besorgt, hat sich mit Eifer ans Kochen gemacht.
Als Knud von der Arbeit kommt, duftet die ganze Wohnung geheimnisvoll.
Sie hat ihren Seidenkimono angelegt, den, den er ihr so gern ... auszieht.
Als er in die Pantoffeln geschlüpft ist, geleitet sie ihn zu Tisch.
Zum kleinen Couchtisch, den sie in die Zimmermitte gestellt hat.
Sie lassen sich auf den großen Sitzkissen nieder und beginnen, die köstliche Kreation zu verzehren.
Knud isst die ersten Bissen, schluckt und legt die Stäbchen beiseite.
"Naja", sagt er. "Das ist aber eindeutig ein indisches Rezept, da passt der Kimono nicht dazu."
Irelia will sich nicht schon wieder steiten und schweigt.
Knud nimmt noch ein paar Happen und findet ein Stück Champignon.
"Das gehört aber in ein indisches Gericht nicht hinein."
Er befördert den Pilz an den Tellerrand.
"Schmeckt es Dir nicht?", fragt Irelia.
"Doch, es ist sehr wohlschmeckend", beginnt Knud und setzt hinzu: "Aber ich fürchte, Du hast zu viel Honig ..."
Irelia springt auf.
"Raus!", schreit sie, rennt in den Flur, wirft Knuds Sachen vor die Tür und hält die offen, bis auch er hinaus geschlurft ist.
Im Treppenhaus bleibt er stehen.
"Du erträgst einfach keine Kritik."
Irelia kichert künstlich und auch ein bisschen giftig.
"Das, was Du machst, ist keine Kritik, mein Lieber, sondern das korrekte Wort ist *Nörgelei*.
Und das kannst Du ab sofort mit anderen Leuten treiben. Deine Sachen holst Du morgen ab!"
"Aber ..." setzt Knud an.
"Das heißt nicht 'aber', sondern 'OK'. Und danach kommt noch
'mach's gut'."
*WUMM!* Die Tür vibriert noch kurz.
Irelia geht essen.