Absichten oder Guter Hoffnung

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MarenS

Mitglied
Absichten oder Guter Hoffnung

Als ich des Morgens aufgewacht,
da fiel's mir wieder ein,
dass ich die Nacht im Stroh verbracht,
mit dir mein Lieb zu zwei'n.

Achje, was sag ich Mutter nur,
was beichte ich dem Pfaff?
Es kam uns niemand auf die Spur -
frisch Wasser ist im Schaff,

das nutz ich nun, so frisch benetzt
erschein ich dann zu Haus
und Mutter sag ich einfach jetzt:
Ich ging zur Stadt hinaus,

zu hüten unser Gänsevieh
am Bache vor dem Tor.
Man nennt mich doch die Gänsmarie,
doch stelle dir nur vor,

ich schlief dort draußen einfach ein,
so müd macht mich der Tag,
denn ich band viele Besen fein.
Ach, hatt ich eine Plag!

So sag ichs Mutter, Gans um Gans
scheuch ich nun durch das Tor,
grüß dort die Wächter Fritz und Hans,
kommts ihnen eigen vor,

dass ich so früh schon trete ein,
so lach ich sie frisch an.
Kein Mann, der bei dem Bilde fein
noch gerade denken kann!

Auf, auf ihr Gänslein kommt mit mir,
es geht geschwinde heim,
die Mutter wärmt das Morgenbier
und weiß sich keinen Reim.

Ganz ahnungslos, so ist sie und
so soll sie ja auch sein!
Wölbt sich mein Bauch erst kugelrund
dann mag sie meinen Hein.

11. Mai 2009
MarenS
 

MarenS

Mitglied
Für revilo:

Meinen Dank für deinen Kommentar. Ich gebe zu bei dem Wort "niedlich" etwas zusammengezuckt zu sein. Ich fürchte ich habe da eine absolut negative Assoziation, wenn dieses Wort fällt, zumal in Verbindung mit Gedichten. Mein Hirn klebt sofort rosa Blümchen und Kätzchen und Hündchen und Elfchen etc. um das Gedicht und mich schüttelt es!
Niedlich bei Gedichten grenzt also für mich schon ganz hart an kitschig. Sag mir bitte, wenn es für dich so rüberkommt.
Es freut mich aber trotzdem, dass du es gelesen hast und es wohl gefiel.

Grüße von Maren
 

revilo

Mitglied
Als Vater zweier Kinder habe ich mit dem Wort niedlich
überhaupt keine Probleme.Sie sind allerdings mittlerweile zu groß, um so genannt zu werden. Niedlich ist für mich positiv besetzt. Es bedeutet verspielt, hintersinnig, locker, leicht, verschmitzt. Genauso ist Dein Gedicht! Zufrieden? Friedenspfeife? Glas Wein? Prost von revilo
 

Perry

Mitglied
Hallo Maren,
die Geschichte ist so leichtfüßig erzählt, dass man geneigt ist sie schnell durchzulesen und sich dann schmunzelnd zurückzulehnen und u.a. so schöne Worte wie "Schaff" zu genießen.
Da du aber vermutlich mehr erwartest, hier meine kritischen Anmerkungen:

Wortwiederholungen wie Mutter (4x), Gänse (2x warum nicht einmal Federvieh) und frisch (2x) könnten leicht vermieden werden.

Wer sind die Wächter Fritz und Hans? Männer, Buben, Hunde.

Morgenbier aufwärmen? Na wers braucht und mag. Falls es das wirklich gegeben hat, habe ich wieder was dazu gelernt.

LG
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Für revilo:

Friedenspfeife? Die müssten wir rauchen wenn wir Krach gehabt hätten. Haben wir aber beileibe nicht. Ich verstehe deine "niedlich" nun durchaus und in diesem Sinne ist es auch für mich in Ordnung. *stößt mit Apfelschorle an...Prost

Liebe Grüße von Maren
 

MarenS

Mitglied
Für MuusTri:

Danke für die Lorbeeren! Es freut mich wenn das Gedicht dich unterhielt.
*windet einen Kranz aus dem Grünzeug und setzt ihn auf

Grüße von Maren
 

presque_rien

Mitglied
Ich find's auch super! Liest sich richtig glatt, lockerleicht und sehr unterhaltsam, ich mag im Guten Sinne altmodische Dichtung sehr. Wobei, die letzte Strophe ist so frech, dass man es gar nicht mehr altmodisch nennen kann. Die gefällt mir am Besten! :D Aber nichts gegen Kätzchen!!! ;D
 

MarenS

Mitglied
Lieber perry,

erst einmal lieben Dank für deine lobenden Worte genauso wie für deine wirklich brauchbare Kritik. So ist es pädagogisch wertvoll: Erst loben, dann meckern ;-)

Ich gehe sofort an die Verbesserung udn hoffe, dich damit zufriedenstellen zu können.

Die Wächter? Na, die Torwächter halt, die immer rechts und links der Stadttore standen, durch die man fein kontrolliert aus- und einging.

Ja, mein Lieber, das Morgenbier gab es wirklich. Gewärmt manchmal etwas gewürzt...siehe hier:

http://www.braulexikon.de/biermarken-sorten/warmbier

Lass es dir schmecken
wünscht Maren
 

MarenS

Mitglied
Absichten oder Guter Hoffnung

Als ich des Morgens aufgewacht,
da fiel's mir wieder ein,
dass ich die Nacht im Stroh verbracht,
mit dir mein Lieb zu zwei'n.

Achje, was sag ich Mutter nur,
was beichte ich dem Pfaff?
Es kam uns niemand auf die Spur -
frisch Wasser ist im Schaff,

das nutz ich nun, so frisch benetzt
erschein ich dann zu Haus
und Mutter sag ich einfach jetzt:
Ich ging zur Stadt hinaus,

zu hüten unser Federvieh
am Bache vor dem Tor.
Man nennt mich doch die Gänsmarie,
doch stelle dir nur vor,

ich schlief dort draußen einfach ein,
so müd macht mich der Tag,
denn ich band viele Besen fein.
Ach, hatt ich eine Plag!

So werd ich's sagen, Gans um Gans
scheuch ich nun durch das Tor,
grüß dort die Wächter Fritz und Hans,
kommts ihnen eigen vor,

dass ich so früh schon trete ein,
so lach ich sie keck an.
Kein Mann, der bei dem Bilde fein
noch gerade denken kann!

Auf, auf ihr Gänslein kommt mit mir,
es geht geschwinde heim,
die Mutter wärmt das Morgenbier
und weiß sich keinen Reim.

Ganz ahnungslos, so ist sie und
so soll sie ja auch sein!
Wölbt sich mein Bauch erst kugelrund
dann mag sie meinen Hein.

11. Mai 2009
MarenS
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Ich habs gelesen und mich hats kräftig durchgeschüttelt und jetzt ist mir richtig schlecht.
Und daran bist Du schuld MarenS!

Ja Du und Dein Warmbierrezept!

Rekonvaleszente Grüße von
Sta.tor :D
 
S

suzah

Gast
absichten oder ...

hallo sta.tor und perry,

das hat maren in ihrem gedicht alles richtig geschildert.

sta.tor: zum "warmen morgenbier":
es war damals üblich, morgens warmes bier, so eine art biersuppe auch, zu sich zu nehmen, es war billig, nahrhaft und wärmte.

perry: damals wurden abends die stadttore geschlossen und morgens geöffnet, die wächter waren dafür zuständig (die torsperre wurde größtenteils erst mitte/ende des 19. jh aufgehoben). frühmorgens kamen die marktfrauen aus dem umland mit ihrem gemüse, gänsen, etc herein, um ihre waren in der stadt zu verkaufen.

so viel zu den historischen hintergründen.

liebe grüße suzah
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Danke suzah,

da ham ja mal wieda wat jelernt, wat wa eijentlich schon wussten.

Juten Sonnabend

Sta.tor
 
S

suzah

Gast
absichten...

hallo sta.tor,
tut mir leid, wenn ich dir etwas sagte, was du längst wußtest, aber dein kommentar wegen des warmen biers war etwas irreführend.

liebe grüße suzah
 

MarenS

Mitglied
Absichten oder Guter Hoffnung

Als ich des Morgens aufgewacht,
da fiel's mir wieder ein,
dass ich die Nacht im Stroh verbracht,
mit dir mein Lieb zu zwei'n.

Achje, was sag ich Mutter nur,
was beichte ich dem Pfaff?
Es kam uns niemand auf die Spur -
frisch Wasser ist im Schaff,

das nutz ich nun, so frisch benetzt
erschein ich dann zu Haus
und Mutter sag ich einfach jetzt:
Ich ging zur Stadt hinaus,

zu hüten unser Federvieh
am Bache vor dem Tor.
Man nennt mich ja die Gänsmarie,
doch stelle dir nur vor,

ich schlief dort draußen einfach ein,
so müd macht mich der Tag,
denn ich band viele Besen fein.
Ach, hatt ich eine Plag!

So werd ich's sagen, Gans um Gans
scheuch ich nun durch das Tor,
grüß dort die Wächter Fritz und Hans,
kommts ihnen eigen vor,

dass ich so früh schon trete ein,
so lach ich sie keck an.
Kein Mann, der bei dem Bilde fein
noch gerade denken kann!

Auf, auf ihr Gänslein kommt mit mir,
es geht geschwinde heim,
die Mutter wärmt das Morgenbier
und weiß sich keinen Reim.

Ganz ahnungslos, so ist sie und
so soll sie ja auch sein!
Wölbt sich mein Bauch erst kugelrund
dann mag sie meinen Hein.

11. Mai 2009
MarenS
 

MarenS

Mitglied
Absichten oder Guter Hoffnung

Als ich des Morgens aufgewacht,
da fiel's mir wieder ein,
dass ich die Nacht im Stroh verbracht,
mit dir mein Lieb zu zwei'n.

Achje, was sag ich Mutter nur,
was beichte ich dem Pfaff?
Es kam uns niemand auf die Spur -
frisch Wasser ist im Schaff,

das nutz ich nun, so frisch benetzt
erschein ich dann zu Haus
und Mutter sag ich einfach jetzt:
Ich ging zur Stadt hinaus,

zu hüten unser Federvieh
am Bache vor dem Tor.
Man nennt mich ja die Gänsmarie,
doch stelle dir nur vor,

ich schlief dort draußen einfach ein,
so müd macht mich der Tag,
denn ich band viele Besen fein.
Ach, hatt ich eine Plag!

So werd ich's sagen, Gans um Gans
scheuch ich nun durch das Tor,
grüß dort die Wächter Fritz und Hans,
kommts ihnen eigen vor,

dass ich so früh schon trete ein,
so lach ich sie keck an.
Kein Mann, der bei dem Bilde fein
noch gerade denken kann!

Auf, auf ihr Gänslein kommt mit mir,
es geht geschwinde heim,
die Mutter wärmt das Morgenbier
und weiß sich keinen Reim.

Ganz ahnungslos, so ist sie und
so soll sie ja auch sein!
Wölbt sich mein Bauch erst kugelrund
dann mag sie meinen Hein.

11. Mai 2009
MarenS
 
R

Readandwrite

Gast
Liebe Maren,


sehr gerne und nicht zum letzten Mal gelesen


Liebe Grüße


Claudia
 

MarenS

Mitglied
Absichten oder Guter Hoffnung

Als ich des Morgens aufgewacht,
da fiel's mir wieder ein,
dass ich die Nacht im Stroh verbracht,
mit dir mein Lieb zu zwei'n.

Achje, was sag ich Mutter nur,
was beichte ich dem Pfaff?
Es kam uns niemand auf die Spur -
frisch Wasser ist im Schaff,

das nutz ich nun, so frisch benetzt
erschein ich dann zu Haus
und Mutter sag ich einfach jetzt:
Ich ging zur Stadt hinaus,

zu hüten unser Federvieh
am Bache vor dem Tor.
Man nennt mich ja die Gänsmarie,
doch stelle dir nur vor,

ich schlief dort draußen einfach ein,
so müd macht mich der Tag,
denn ich band viele Besen fein.
Ach, hatt ich eine Plag!

So werd ich's sagen, Gans um Gans
scheuch ich nun durch das Tor,
grüß dort die Wächter Fritz und Hans,
kommts ihnen eigen vor,

dass ich so früh schon trete ein,
so lach ich sie keck an.
Kein Mann, der bei dem Bilde fein
noch gerade denken kann!

Auf, auf ihr Gänslein kommt mit mir,
es geht geschwinde heim,
die Mutter wärmt das Morgenbier
und weiß sich keinen Reim.

Ganz ahnungslos, so ist sie und
so soll sie ja auch sein!
Wölbt sich mein Bauch erst kugelrund
dann mag sie meinen Hein.

11. Mai 2009
MarenS
 



 
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