He lap,
nun liest es sich anders, mit dem "alten" samenkorn, was die Deutung angeht. Hilft mir allerdings nicht weiter.
Aber zuvor: Wie sonst hätte ich es deuten können? Eine/r, dessen Verschließen aufgebrochen wird. - Ein Samenkorn bleibt dort. Es folgt das Bild des kleinen - aber grenzenüberwindenden - Sohnes. Wie anders sollte man dies Samenkorn deuten in dieser dichten Abfolge zu einem Kind, als als "Samen", das Ganze also als Mann-Frau-Geschichte. Ein herausgerissenes Herz - tut das Übrige.
Finde ich ein wenig vorschnell, die Interpretation des Lesers als "klassisches Rollendenken" festzumauern. Bedenke er doch erst einmal, dass dies Gedicht offensichtlich so formuliert dort geschrieben (stand), dass Leser ein Verständnis in dieser Weise nahe gelegt wurde ... Wenn etwas ganz anderes übermittelt werden sollte, mögen vielleicht die Worte des Autors irreführende sein?? (;-))
Nun, mit dem "alten" Samenkorn, passt der Ablauf, die Zuordnung nicht mehr in dies Schema. Allerdings bleibt Leser jetzt ratlos. Ein Mensch, der einem anderen erst hinter die geschlossene Fassade, vielleicht einen Trauerschutz, dringt, ihn später im Stich lässt? -
Okay, dass in der mittleren Strophe etwas Wesentliches geschieht, in dem einem Kind der Weg in die Freiheit, die Überwindung von Grenzen gelingt, sehe ich so. Von da mag diese endloslange Zeile ihre Berechtigung haben. Aber wogegen setzt sich die Freiheit des Kindes ab? Nirgends sonst erfahre ich, dass die anderen beiden Protagonisten sich "gefangen" fühlen.
Wohl bekommt das Samenkorn jetzt die (nebensächliche) Bedeutung bzw. Deutung von mir, dass es sich hier um eine Bohne gehandelt haben muss, diesen steckt man als Rankhilfe die Bohnenstangen in die Erde.
Nun erbitte ich freundlichst Deutungshilfe; was wollte der Autor denn sagen? Welche Gründe als die einer menschlichen Beziehung (wie weit gefasst auch immer) gibt es noch, einem anderen das Herz rauszureißen?
Jongleur, unbeabsichtig im klassischen Rollendenken,
grüßt.