Advents-Zeit

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Bist du schon in Weihnachtseile?
Dann verweile, ruhe, heile!
Schenke lieber etwas Zeit;
etwas, das von Stress befreit.

Erst dir selbst und dann auch andern.
Mach aus Hetze stetes Wandern.
In der Ruhe liegt die Kraft,
die Besinnlichkeit erschafft.

Ach, wir wissen doch: es fliegen
uns die Tage fort. Es liegen
noch so viele Dinge an!
Diese Hast im Geist steckt an.

Lässt uns nicht zur Ruhe kommen.
Oft wird so der Blick verschwommen,
auf all das, was wahrlich wert
die Adventszeit uns beschert:

Einkehr in ein warmes Zimmer,
Mandelduft und Lichterflimmer,
Singen und Zusammensein,
Glühwein, Kekse, Kerzenschein...

Ach, es gäb noch mehr zu sagen
als Entgegnung zu den Klagen,
Weihnachtszeit sei Stress und Last.
Sie ist Möglichkeit zu Rast,

einmal sich "in echt" begegnen,
sich dabei mit Zeit zu segnen -
einem Gut, so heißt's, das rar
(etwas, das so falsch wie wahr).





.dez_2024
 
Zuletzt bearbeitet:

petrasmiles

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Liebe Fee,

wir wahr - und der letzte Vers in Klammern ein richtiger Fingerzeig.

Und doch - das gilt für alle, bis auf die, die es anderen gemütlich machen: Kochen, Putzen, Schmücken, nicht zu vergessen: organisieren.
Ist es vorstellbar, dass jeder sein Tuppertöpfchen mit seinem Lieblingsessen mitbringt und die entspannte Hausfrau kocht 'nen Pudding oder kauft eine Eistorte und ansonsten kommt das Zeug in die Mikrowelle? Gut, das wäre jetzt ein Kontrastprogramm, das wohl keine Schule machen wird, aber wer derjenige ist, bei dem man sich dann trifft, hat doch keine Chance, irgendwas entspannt angehen zu lassen.

Oder hast Du ein Geheimrezept?

Aber wunderbare Verse, wie immer hin und weg mit lieben Grüßen (aber ohne Zipfelmütze)
Petra
 

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Ach, wie nett! Danke fürs Reinlesen und deine Gedanken zum Text, liebe Petra!

Ist es vorstellbar, dass jeder sein Tuppertöpfchen mit seinem Lieblingsessen mitbringt und die entspannte Hausfrau kocht 'nen Pudding oder kauft eine Eistorte und ansonsten kommt das Zeug in die Mikrowelle? Gut, das wäre jetzt ein Kontrastprogramm, das wohl keine Schule machen wird, aber wer derjenige ist, bei dem man sich dann trifft, hat doch keine Chance, irgendwas entspannt angehen zu lassen.
Mein Rezept für entspannte Weihnachten liegt irgendwo in der Mitte. Je älter ich werde, umso wichtiger ist der Entspanntheitsaspekt jedenfalls!

Man macht, was man wirklich machen möchte - und so gut wie alles davon ist ein Gericht, mit dem man den Lieben und letztlich auch sich selbst eine Freude macht.
Da wir kein mehrgängiges Menü kredenzen, sondern ein festliches Buffet aufstellen, ist auch alles fertig, sobald es mit den Feierlichkeiten losgeht. Und so kann sich auch die Gastgeber-Seite entspannen. Da ist eher der Transport das Stressigere.

Meine Schwester und ich haben da inzwischen eine gewisse Routine (und wechseln uns auch beinahe jedes Jahr ab, was den Ort angeht. Und auch die Speisen werden aufgeteilt.
Es gibt da ein paar Gerichte, die unbedingt zu unseren Familienweihnachten gehören und die für uns einfach Weihnachten "sind". Ich mache den französischen Salat aus dem alten, zerfledderten Kochbuch unserer Oma (eine sehr meditative Angelegenheit mit viel Gemüseschnippelei), den Punsch oder Glühwein und die schwedischen Fleischbällchen (den Salat schon am Vortag, damit er gut durchzieht). Mein Mann am 24. am frühen Nachmittag dann die kleinen Wiener Schnitzel. Meine Schwester bringt eine mordsleckere Leberterrine mit, backt Kekse (je nachdem, wie sie lustig ist in der Adventszeit) und jeder bringt dann meist noch eine kleine Nachspeise oder ein neues Finger-Food-Rezept, das er oder sie unbedingt ausprobieren möchte (und wenn nicht, ist ja trotzdem mehr als genug da). Der Lebensgefährte meiner Schwester kocht auch gerne und sorgt immer für eine leckere Überraschung fürs kalte Buffet. Und auch ich habe manchmal noch Spielraum für etwas Neues (falls ich Lust darauf habe). Und das Gebäck dazu stellt der Backofen fertig. Das kaufen wir inzwischen zum Fertigbacken, weil inzwischen das festliche Jour-Gebäck kaum noch zu bekommen ist.

Warum sich das alles so gut ausgeht? Wir haben den übertriebenen Weihnachtsputz schon vor Jahren abgeschafft. ;)
Das Licht vom Weihnachtsbaum ist ohnehin schummrig und auch sonst beleuchten wir da viel mit Kerzen. Und wir wohnen ja ansonsten auch nicht in einem ungeputzten Haushalt ;)

Bis allerdings danach wieder alle Schüsseln, Tuppers und dazugehörigen Deckel wieder dort sind, wo sie hingehören, hat meist das neue Jahr schon begonnen.... ;) Alles eine Frage der Logistik. :cool:


So - jetzt hab ich aber genug gequasselt...
Liebe Grüße und dir und deinen Lieben eine schöne, entspannte Adventszeit!

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petrasmiles

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Liebe Fee,

das klingt in der Tat entspannt - ich hatte keine Ahnung, dass es diese Realität gibt; ich kenne nur - außerhalb meiner Familie, meine Mutter starb früh - diese Pflichttermine, wo man zu erscheinen hat und die Hausfrau müde gearbeitet wie ein gerupfter Vogel hektisch hin und her flitzt, aber rote Wangen und glänzende Augen, wenn der Aufwand gelobt wird. DAS ist nun nicht so meins.
Aber bei Dir klingt das ja wirklich so bewusst, sich und anderen mit Geselligkeit eine Freude machen.
Schön!
Da hast Du mir jetzt ein Kerzchen angezündet und der Geist der Weihnacht hat mich geküsst ...

Liebe Grüße
Petra
 

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Aber bei Dir klingt das ja wirklich so bewusst, sich und anderen mit Geselligkeit eine Freude machen.
Das war aber definitiv ein Lernprozess!

Das Büffet zu Weihnachten ist schon eine alte Tradition in meiner Herkunftsfamilie, aber wir hatten es schon auch noch stressiger in den Anfängen. Meine Mutter hatte da auch diesen falschen Ehrgeiz (und hat dann auch noch das Lob abgelehnt mit so Aussagen wie "Tut mir leid, die Schnitzel sind natürlich wieder (!) zu trocken geworden" und Co.).
Die "Weihnachtsstress-Entschlackung" hat eigentlich erst in meiner Generation so richtig eingesetzt (und siehe da: meine Mutter konnte das zuletzt - als Gast und Oma - dann auch so richtig genießen! ;)

Und in nicht geringem Ausmaß ist diese Entschleunigung gezwungenermaßen auch meiner Schilddrüsenerkrankung zu verdanken - damals, am Tiefpunkt (und noch ohne richtige Diagnose), war ich einfach soooo erschöpft, dass reduziert werden musste. Da hat sich das mit dem Weihnachtsputz und der Mindestanzahl an Kekssorten dann aufgehört - und wir haben festgestellt: nichts davon hat gefehlt ;)

Das hat dann auch merklich zur Entspannung meiner Schwester beigetragen.
Ich habe auch ein Sofakissen daheim, auf dem steht "Meine Wohnung ist nicht staubig, sondern vintage". Und die Geschichte von der Tante eines Studienkollegen, die an Weihnachten in der Altbauwohnung immer Glitzerstaub auf die Spinnweben in den Ecken staubte (weil sie zu alt zum Putzen und zu eitel für eine Putzhilfe war), hat sich uns auch tief eingeprägt. Wir sagen jedes Jahr, dass wir das vielleicht auch mal probieren. Aber dann müssen doch die Spinnweben weichen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

;)
 



 
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