Lieber Manfred,
Dein Gedicht habe ich mehrfach gelesen, nun möchte ich Dir zwei Rückmeldungen dazu geben.
1.
joggst du der sonne entgegen
die aber schneller untergeht
als du jemals laufen kannst
Dieses Bild finde ich besonders gut gelungen, denn die Angst vor dem Verfall hetzt den Protagonisten (
vielleicht ist es eher eine sie?) wie die Igel den Hasen.
Egal was er tut, er kann diesen körperlichen Verfall nicht aufhalten.
Dazu passt der resignierende Schluss:
2.
irgendwann hilft nichts mehr
die haut straff zu halten
auf geschundenem fleisch
Schade, dass der Jogger in einer vierten Strophe nicht einsieht, dass der körperliche Verfall mit steigender Lebensweisheit einher geht (gehen kann

) und so klar wird, dass alles eine Frage der Perspektive ist, die man einnimmt.
Vielleicht wolltest Du ja auch, dass die Leser eine weitere Betrachtungsweise suchen, finden, einnehmen ..., wenn ja - ist das gut umgesetzt!
Alles Gute
Fleur