Lieber Manfred,
(wir sagten/schrieben: Wir vermissen deine Gedichte und siehe, da sind sie wieder
Dieses, vollendet schön, wie es in der visualisierten "Brücke" endet (indem die letzte Zeile in 3 Stücke zer"schlagen" dasteht) und in aller Erhabenheit die gewaltigen Worte trägt: das sporadische "Manchmal", das "immer" Währende und das endgültige "Nimmermehr".
"Brückenschlagen" ist in nach meinem Empfinden so etwas wie das sanftmütige Alphawort des Gedichtes, gesetzt als beherzter Flügelschlag zur rechten Zeit, beschreibt es auf eigene leichte Weise das energische Schaffen und Erhalten, das all die Jahre verbindend zusammenhält, über Hindernisse hinweg, weiterführend, Nähe schaffend, als ein unmerklich selbstverständlich Gewordenes.
Und doch trägt es in sich auch die ganze Monumentalität eines komplexen Bauwerks, der Liebe gleich, die unermüdlich bis zum Äußersten geht.
Und morgen werd' ich zaghaft fragen
Wo kamen all die Jahre her
Ein sanftes, stilles Brückenschlagen
ins Manchmal
Immer
Niemalsmehr
Das Gedicht hat einen Horizont. Seinen kleinen Raum, der unvorhersehbar bleibt.
Auch das veredelt es!
Grüße von Elke