Alles braucht seine Zeit

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Wortspiele

Mitglied
Alles braucht seine Zeit,
deine Ziele sind hoch,
deine Ziele sind weit.

Oft kannst du sie nicht sehn,
doch du willst sie verstehn,
warum muss ich dahin,
macht es glücklich und Sinn.

Wo ist wo, wo stehst du.
Geh nach vorn, schau zurück.
Alles bildet dein Glück,
dieses Jetzt, dieses Morgen.

Alles braucht seine Zeit,
ist dein Weg auch noch weit,
er begann und er endet,
in der Vergangenheit.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo wortspiele,

"alles braucht seine Zeit" in anlehnung an die Sprüche salomos
"alles hat seine Zeit",

hm mir will scheinen dieser text braucht auch noch zeit.

zur erklärung:
erst einmal vorab, ich mag lyrik mit "philosophischem" inhalt,
gedichte die sich damit befassen, was ist der mensch, wohin will/kann er, was ist glück etc.

von daher bin ich erst einmal bei dir.

Alles braucht seine Zeit,
deine Ziele sind hoch,
deine Ziele sind weit.

Oft kannst du sie nicht sehn,
doch du willst sie verstehn,
warum muss ich dahin,
macht es glücklich und Sinn.

Wo ist wo, wo stehst du.
Geh nach vorn, schau zurück.
Alles bildet dein Glück,
dieses Jetzt, dieses Morgen.

Alles braucht seine Zeit,
ist dein Weg auch noch weit,
er begann und er endet,
in der Vergangenheit.

als erstes fällt mir holpernderweise das reimschema auf.

ich frage mich warum du dich hier diesem zwang( dem dein gedicht nicht genüge tut) unterwarfst.
dadurch netstehen formulierungen die für mich eher "füllsel" sind, die den leser in "bestechender" form erinnern: ach ja ein reimgedicht
(z.b. warum muss ich dahin,
macht es glücklich und Sinn.)

ein widerspruch würde ich sagen, denn was glücklich macht macht nicht eo ipso sinn, wobei das gedicht verschweigt was "sinn" eigentlich ist.

hm, was mir gefällt,weil ich logisch darüber stolpere sind die letzten drei verse:

"ist dein Weg auch noch weit,
er begann und er endet,
in der Vergangenheit."

hier gerate ich ins grübeln...

(aber ich weiß noch nicht ob ich dir da widerspräche)

lg
ralf
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ralfs sorgfältigen Über-legungen "unter-lege" ich noch gern ein wenig:
warum muss ich dahin,
macht es glücklich und Sinn.
Wenn das eine Frage sein soll, gehört da ein Fragezeichen hinter den letzten Vers. Und Sinn wird nicht gemacht, sondern gefunden, gesucht, gehabt oder gegeben; dann kann es heißen:
Warum muss ich dahin?
Macht es glücklich, hat Sinn?
Wo ist wo, wo stehst du.
Geh nach vorn, schau zurück.
Alles bildet dein Glück,
dieses Jetzt, dieses Morgen.
Der letzt Vers hat keine Reimentsprechung.
Alles braucht seine Zeit,
ist dein Weg auch noch weit,
er begann und er endet,
in der Vergangenheit.
Und dieser letzte Vers paßt rhythmisch nicht gut, da er statt eines Anapäst (wie er bei den drei vorherigen Versen dieser letzten Strophe und schon bei den vier Versen der Strophe davor den Anfang bildet) nun plötzlich mit drei unbetonten Silben beginnt und nach diesem langen Anlauf etwas kurzatmig ins Stoppschild läuft (-gangenheit.)

Ich verstehe nicht ganz, wie ein Weg, der noch weit in die Zunkunft reicht, in der Vergangenheit enden muß, zumal es gerade die Zeit ausmacht, daß in ihr kein Weg dort endet, wo er begann - es sei denn, im ewigen Jetzt, das ein immerwährendes Beginnen ist, das nie endet, und ein beständiges Enden, das nie begonnen hat. Wenn Zeit ein Kreis ist, dann dreht sie in jedem Punkt des Rades "durch".
 



 
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