Alltagsanekdoten. Ein besserer Kühlschrank. Die Reihe: Unsere Schwiegermütter.

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Jeder verdient eine zweite Chance. Auch in der Liebe. Es passiert immer wieder, dass die Paare, die früh heiraten, sich mit der Zeit auseinanderleben. Niemand ist dagegen gesichert. Die Kinder sind groß und nicht mehr stark auf den Zusammenhalt der Eltern angewiesen. Mit ein bisschen Glück geht man vernünftig und friedlich damit um, bleibt in Kontakt und freut sich vielleicht sogar mehr oder weniger über das neue Glück des anderen.

Thorsten und Dörthe kamen aus solchen Verhältnissen und versuchten zusammen ihr neues Glück. Jeder brachte in die neue Beziehung schon erwachsene Kinder. Insgesamt waren das fünf. Auf einen Außenstehenden machte die große Familie einen harmonischen Eindruck. Nichts sprach eigentlich dagegen, dass es auch in der Tat so war. Am Anfang waren wohl seine alten Eltern etwas eingeschnappt. Die Frischverheirateten haben den Eltern erst nach der Eheschließung über das freudige Ereignis berichtet. Die Kinder bewaffneten sich zwar mit zwei Flaschen Sekt, konnten aber die Unzufriedenheit der Eltern nicht sofort wieder gut machen. Mit der Zeit legte sich auch dieses Unbehagen.

Solange der Sohn Junggeselle war, konnte sich die Mutter in seinem Teil des Hauses frei bewegen. Berufsbedingt war er öfter mehrere Tage abwesend. Bevor das "junge“ Ehepaar nach Hause kam, erledigte die Mutter nötige Vorbereitungen. Sie machte für den Anfang den Kühlschrank voll und kochte etwas zum Essen, um den Sohn mit der Schwiegertochter willkommen zu heißen. Alle waren glücklich und zufrieden. Dörthe fühlte sich wohl. Sie schien in der Familie angekommen zu sein.

Am nächsten Morgen saßen Dörthe und Thorsten am Frühstückstisch und genossen die Zweisamkeit. Auf einmal trappelte die Mutter durch die Küche zum Kühlschrank , sagte: "Guten Morgen!“, nahm etwas aus dem Kühlschrank und verschwand. "Die Mutter konnte natürlich am Tag vor etwas vergessen haben", dachte sich Dörthe und ignorierte es. Die Handlung wiederholte sich aber wieder und wieder. Thorsten verspürte eine dringende Notwendigkeit, die unkontrollierte Freizügigkeit der Mutter einzuschränken, auch wenn der Kühlschrank von den Kindern der Mutter, aus welchem Grund auch immer, besser gefiel.

Dörthe blieb gefasst. Sie überlegte sich etwas kurz, stand auf, sagte: "Schön, wenn es hier so die Sitte ist…“, verließ die Küche und verschwand in der Werkstatt. Wenige Minuten später war sie wieder in der Küche mit einem Vorhängeschloss in der Hand. "Wir setzen ein Zeichen für die Mutter", sagte sie entschieden. "Bist du einverstanden oder bist du einverstanden?", ließ sie ihrem Mann keine Wahl.
 
Zuletzt bearbeitet:

ahorn

Mitglied
Hallo Liselotte Kranich,
flüssig geschrieben, jedoch auch diesmal weder humorvoll, satirisch noch eine Anekdote.
Warum?
Die Pointe fehlt. Du würgst die Geschichte kurz davor ab.
Was wäre eine Pointe? Überzeichnet zum Beispiel:
Dörthe blieb gefasst. „Wenn es hier so die Sitte ist…“, stöhnte sie. Dann stand sie auf, ging in das Schlafzimmer ihrer Schwiegereltern, zog sich aus und legte sich zu ihrem Schwiegervater.

... die früh heiraten, sich mit der Zeit auseinanderleben.
Niemand ist dagegen versichert gesichert / gefeilt .

Thorsten und Dörthe kamen aus solchen Verhältnissen und versuchten zusammen deren neues Glück.
Deren Glück?

Jeder brachte in die neue Beziehung schon erwachsene Kinder.
Auf einmal trappelte die Mutter durch die Küche zum Kühlschrank - , sagte: „Guten Morgen!“ - KOMMA nahm etwas aus dem Kühlschrank und [ ging wieder weg verschwand.

Die Mutter konnte natürlich am Tag vor etwas vergessen haben.
Der Satz allein macht wenig Sinn.
, dachte sich Dörthe und ignorierte es.

Gruß
Ahorn
 
G

Gelöschtes Mitglied 21924

Gast
@Liselotte Kranich, an anderer Stelle entnahm ich, dass Du mit Deinen Geschichten real existierende Personen nicht brüskieren möchtest. Das ist löblich, doch wenn alle Spitzen und Fallstricke aus einer Erzählung entfernt wurden, ist eben auch der Pep raus. Man fühlt es geradezu, wie Du die Pointe "abwürgst".
Wenn Du Alltagssituationen nicht eins zu eins zu schilderst, sondern sie als Grundlage, als Gerüst benutzt, aus denen Du Realsatiren mit humorvolleren Pointen erfindest, kannst Du fabulieren, wie es Dir gefällt - selbst jene erkennen sich dann nicht wieder, die zur realen Situation einst beigetragen haben und können mit lachen.

@ahorn: Die Pointe mit dem Schwiegervater habe ich sehr genossen!;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Isbahan: Hallo, liebe Isbahan. Ich habe alles verstanden, wo und was für den heutigen Leser fehlt. Ja, das sind Geschichten aus dem realen Leben, die ich als solche lustig gefunden habe. Deshalb auch Alltagsanekdoten. Für mich waren die Situationen grotesk genug. Ich habe gelacht. Die Kompetenz der erfahrenen Mitglieder streite ich auf keinen Fall ab.

@Ishaban, @ahorn: Sollte ich weitere humorvolle Geschichten schreiben wollen, werde ich sie nach euren Empfehlungen gestalten. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit zu mir. Ich weiß das sehr zu schätzen.

Viele Grüße, Liselotte
 
"Dörthe blieb gefasst. Sie überlegte sich etwas kurz, stand auf, sagte: „Schön, wenn es hier so die Sitte ist…“, verließ die Küche und verschwand auf dem Dachboden. Dörthe konnte sich schon immer schlecht von überflüssigen Sachen trennen. Das hatte sie von ihrem Großvater. Der Opa pflegte zu sagen: "Wegschmeißen kannst du nur ein Mal" . Sie hatte immer noch viel Kram aus der Zeit, als die Kinder klein waren. Fünf Minuten später war sie wieder in der Küche mit einem Kühlschrankschloss in der Hand. "

Wäre das keine goldene Mitte?... :)
VG Liselotte
 

ahorn

Mitglied
Zumindest wäre es eine. :cool:
Wenn du dann, die Sache mit dem Trödel im Text verstecken würdest, noch een Tucken runner.
 
"... verließ die Küche und verschwand in der Werkstatt. Wenige Minuten später war sie wieder in der Küche mit einem Vorhängeschloss in der Hand. "Wir setzen ein Zeichen", sagte sie entschieden. "Bist du einverstanden oder bist du einverstanden?", ließ sie ihrem Mann keine Wahl. "
:)
 

molly

Mitglied
:)... nahm das Vorhängeschloss von Schwiegermutters Kellerabteil und hängte es an den Kühlschrank. Lieselotte, es gibt auch so etwas wie einen feinen Humor und der schwingt in Deinen kleinen Geschichten mit.

Liebe Grüße
molly
 
G

Gelöschtes Mitglied 21924

Gast
@Liselotte Kranich, lass Dich bitte nicht entmutigen, hier kommen eben alle zusammen: Die mit dem feinen, mit dem derben und gar keinem Humor ;)
Ich liebe immer noch @ahorns Version mit dem Schwiegervater - ein "Kühlschrankschloss" stimmt mich nicht heiter.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guten Morgen, zusammen!
Ich habe noch viel Mut auf Lager ;)

Was die Schwiegertochter angeht, haben wir die arme schon mal zur Schlüpfermörderin gemacht ( „Die Schlüpfermörderin – Ihr erstes Opfer war ihre Schwiegermutter.“) Sie hat schon die Schwiegermutter auf dem Gewissen. Ich kann es nicht zulassen, dass auch der Schwiegervater ihr zum Opfer fällt. Der gute Mann soll um die 90 sein :D . Es läppert sich zusammen. Es reicht bald wirklich für einen Krimi für Ahorn :)

Jetzt andere Baustelle - "Learning by eating". @Isbahan (ich weiß nicht, ob die anderen auch gelesen haben) Ich vermute, dass ich den guten Mann das Blumenwasser besser austrinken lassen sollte :D

Allen einen schönen Sonntag!
Liselotte
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der letzte Satz ist der beste: Bist du einverstanden oder bist du einverstanden ... :) Die Ehe besteht eben aus zwei Personen, in der eine immer Recht hat. Die andere ist der Ehemann.

Ansonsten finde ich die Episode sehr verwirrend. Wer sind die jungen, wer die alten Eheleute, welche Mutter rennt plötzlich zum Kühlschrank, wieso ist der Sohn erst Junggeselle, im nächsten Satz gibt es schon eine Schwiegertochter ...

Vielleicht schaffst du hier mehr Klarheit!

Gruß DS
 
@DocSchneider: Moin! Endlich hat jemand meinen besten Satz gewürdigt! Danke dafür.
Ich denke, dass du den Text nur schnell überflogen hast. Wenn man sich 1 Minute mehr Zeit nimmt und den Text in Ruhe liest, versteht man alle Verhältnisse und Zusammenhänge.
Danke. Viele Grüße Liselotte
 

Hagen

Mitglied
Liebe Liselotte,
Leider muss ich Dir mitteilen, dass es bei Dir etwas an Recherche gebricht!
> Fünf Minuten später war sie wieder in der Küche mit einem Kühlschrankschloss in der Hand. <
Die schlechteste Idee, die Du je hattest!
Ein derartiges Schloss wird an den Kühlschrank geklebt! (In ganz seltenen Fällen geschraubt, aber dass würde ich bei einem Kühlschrank nicht tun!)
Ich glaube kaum, dass ein Kleber aus Großvaters Zeiten noch klebt.
Des weiteren habe ich die Erfahrung gemacht, dass Frauen, besonders die Schwiegermutter, 'so wie sie gebaut' ist, wenn etwas nicht so funktioniert, wie sie es sich vorstellt, solange daran rumbrackern, bis alles ganz kaputt ist. Dann kommt irgndwas Abfälliges, und dann "kan Dein Mann ja mal eben (mit Betonung auf 'mal eben') heile machen. Dafür hast Du ihn ja!
Bei einem Vorhängeschloss muß man eine Kette um den Kühlschrank legen!
Dieser 'Gag' findet sich häufig in angeblich lustugen Filmen (Trickfilme z.B.) funktioniert im wirklichen Leben aber seltener als niie!
Das funktioniert nur, wenn der Kühlschrank frei steht!
Allerdings würde der Druck von ca. 1 bar des gasförmigen Kühlmittels beibehalten, so müsste die Temperatur im außerhalb! des Kühlschrankes befindlichen Kondensor niedriger als -30°C sein, wenn das gasförmige Kühlmittel wieder flüssig werden sollte (Kondensation). Dies Teil geht kaputt, wenn Du eine Kette um den Kühlschrank legst!

Nun denn, in diesem Sinne, wir sehen uns in der ScheinBAR!
Zudem lesen wir uns weiterhin!
... und bleib' schön fröhlich, gesund und munter!
Herzlichst
Yours Hagen

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Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal.


Asiatisches Sprichwort​
 
@Hagen: Dankeschön für Deinen Kommentar. Du bist also auch der Meinung, daß die Schwiegertochter besser zum Schwiegervater ins Bett steigen soll. Bitte erkläre mir alle technischen Details im Vorfeld, damit ich alles sofort richtig schreiben kann Danke. VG Olga
 

Hagen

Mitglied
Liebe Lieselotte,
sicher hat der tödliche Alzheimer bei mir massiv zugeschlagen, denn ich kann ich nicht ernnern Dir geraten zu haben, dass die Schwiegertochter besser zum Schwiegervater ins Bett steigen soll. Ich bin zwar ein bekennender Macho, bemühe mich aber das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere Männer befassen sich mit weniger schwierigen Dingen zum Beispiel der Relativitätstheorie. Ich hingegen hab auch das aufgegeben und befasse mich mit dem Kreiern von delikaten Cocktails
Ich würde der Schwiegertochter allerdings raten, erstmal an die ScheinBAR zu gehen und bei einem Cocktail ( z.B. 'Last Exit to Brooklin') noch mal darüber nachzudenken.
Denn wie sagt die Wunderbare Ulrike, bevor sie einen Cocktail ('Waist Gunner') zu sich nahm: "Das Leben kann ganz schön kopliziert sein! Am Besten man fängt garnicht erst damit an; - es sei denn man geniesst einen exquisiten Cocktail an der ScheinBAR."

Nun denn, in diesem Sinne, wir sehen uns in der ScheinBAR!
Zudem lesen wir uns weiterhin!
... und bleib' schön fröhlich, gesund und munter!
Herzlichst
Yours Hagen
 



 
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