Hallo DOSchreiber,
ich habe deinen Text eigentlich genossen. Ich glaube er wurde bisher verkannt. Trotzdem ist er nicht optimal, so denke ich. Es gibt ein paar Widersprüche, die mir nicht gefallen. Es sind Details, die nicht zusammenpassen und auch wenn diese Aneinanderreibung gewollt ist, würde ich sie verwerfen und das ganze ändern.
Zum Beispiel die Wasserschäden, bzw der gewellte Boden in Kombination mit dem Staub und dem Rauchverbot. Lass es doch entweder staubig und trocken sein, sodass der Rauchverbot Sinn ergibt oder feucht und dadurch morsch und zerfallend.
Die Säulen die die Wartenden erschlagen waren stark nötig! Die Löcher in den Wänden/Türen sind ideal. Das ganze ist aus dem Prozess, als Joseph K. auf einem Dachboden wartet und dann unter einem Schwindelgefühl wieder flieht (ich habe es nicht mehr haargenau im Kopf). Hitchcock erkenne ich nur an den Krähen und dem twist am Ende, dass es die Krähen sind, die stempeln.
Es ist kurios, wie umständlich manche Sätze formuliert wurden. Zum Beispiel direkt zu Beginn: links neben dem lyrischen Ich sitzt jemand und rechts neben diesem Jemand sitzt ein Anderer, doch das ist wieder das lyrische Ich. Erst im darauf folgenden Vers wird deutlich gesagt: "wir beide saßen nebeneinander".
Mich stört dieses ständige "links" und "rechts"! Wozu das Bild im Kopf des Leser zerstören, das dieser instantan haben würde? Ich zumindest hatte das ganze genau andersherum im Kopf und musste umdenken, als dort stand: "wir saßen an der rechten wand des dunklen ganges". Denn bei mir saßen sie an der linken.
Das reicht zunächst.
Im Gesamten finde ich es letzten Endes, ähnlich meinen Vorkommentatoren, von der Idee her sehr gut, aber von der Umsetzung hier und da schief, das mag gewollt sein ...
Gruß, Etma
P.S.: Bist du zufrieden mit der Einordnung als experimentelle Lyrik?