Als die Zeit sich die Freiheit nahm, mich bleiben zu lassen

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ENachtigall

Mitglied
Hallo Atira, du schreibst:
"Wow! :) Kleiner Einwand: Diese schönen Zeilen hätte sich eine ansprechendere Form verdient. Jedenfalls eine kleinere, klarere Schrift (wie der Standard hier) und bei den kurzen Zeilen und freien Versen finde ich auch die großen Anfangsbuchstaben nicht gut."

Ja, damit hast du recht; ich hatte die Form auch tatsächlich etwas anders gestaltet; die vorgesehene Formation hat das System hier dann aber "geschluckt". Inzwischen habe ich allerdings zufällig gelesen, dass es da noch einen Trick gibt. Werde ich also gerne noch dran feilen. Weißt du, ich wollte den Text unbedingt einstellen, bevor ich ihn wieder kaputtüberholt hätte. Das ist so eine späte Krankheit, die ich beim Schreiben leider entwickelt habe ...

Danke, dass du das angesprochen hast und auch für dein "Wow". Ich freue mich auf das kommende Feintuning.

Hallo Walther, auch dir herzlichen Dank für die Resonanz. Und der gebührt allen, die diese Zeilen so großzügig "besternt" haben.

Mit lieben Grüßen,
Elke
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Liebe Elke,

wie schön, dass du wieder da bist!!!

Und welch grandiosen Text du mitgebracht hast!

Du nimmst mich mit auf deiner Wanderung, aber just im Zentrum deines Textes stehe ich vor einem krassen Führungswechsel: Es geht nach so schönen eigenen Ansichten auf einmal um andere, denen du etwas aufdecken möchtest - hier stoppe ich und frage mich, was ich bisher überlesen habe:


"entdeckte
in Nachtland den
Schwestern"


Sag mir, was es damit auf sich hat - und vielleicht auch, wo sich Indizien für diesen zentralen Bereich finden.

Liebe Grüße von Zeder
 

revilo

Mitglied
Als die Zeit sich die Freiheit nahm
eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeemich bleiben zu lassen
die Sprache mich
verschlug
wie die Uhr
eeeeeee auf dem Turm
eeeeeee die stummen Stunden
eeeeeee setzte ich Fuß
auf den Weg
und ertrug
das betretene Schweigen

teilte mich
den Mücken mit
in der Muttersprache des Blutes

kampierte imaginär
vorort
im Wort meines Namens

gedachte
der Papiermacher
aus Tigall

fiel
in Liebe
mit dem Regengeräusch
trank die Milch
von der
ganz großen Straße

remontierte
die ins Becken
gespuckten
eeeeeee Zeiger der Küchenuhr
eeeeeee ans firmamentale
eeeeeee Blau ihrer Scheibe

entdeckte
in Nachtland den
Schwestern

eeeeeee betrachtete
eeeeeedie Zuckungen
eeeeeee des Sekundenzeigers
beim chronischen Scheitern
des Aufstiegs
zur Zwölf

Ich
Ist eine Insel

In Dividuum



©️ elkeNachtigall
2021

bei allem gebotenen Respekt....ich kann mich dem allgemeinen Beifall nicht so ganz anschließen....mit" stummen stunden" und "betretene schweigen" werden 2 schon arg abgegriffene Bilder bemüht...."teilte mich den Mücken mit " ist für mich gänzlich unverständlich und klingt ein wenig bemüht..... und Muttersprache des Blutes ist mir viel zu dick....."kampierte imaginär" ebenso.....das ließe sich sicherlich eleganter und zurückhaltender ausdrücken....trank die Milch von der ganz großen strasse ....ach nö, ich stell mir das gerade vor.....kommt nicht sonderlich gut....."ins Becken gespuckte Zeiger"???????...sehr schief.......und dann zuckt die Uhr und schafft offensichtlich die zwölf nicht......neee, mein schöner Vogel.....das ist überhaupt nicht meins...zu blümchenhaft........und viel zu dick aufgetragen.....weniger ist viel mehr......LG Oliver
 
Zuletzt bearbeitet:

ENachtigall

Mitglied
Liebe Zeder,

lieben Dank für dein herzliches "wellcome back" :) und dein Feedback zum Gedicht.
Ja, das war tatsächlich eine merkwürdige Odyssee, der dieser Text entsprang.

"entdeckte
in Nachtland den
Schwestern"
Ich verstehe dein Stolpern an dieser Stelle; da bist du nicht die Einzige.

"Nachtland" ist nur die Verortung einer unschwer zu erratenden Tageszeit zu der Ich sich mit den Augen am Himmel festhielt, um dort ein Thema zu fixieren, das nicht loszulassen noch zu lösen war. Eine genial wirksame Idee von Auseinandersetzung statt Verdrängung. So kam der Begriff "Schwe-Stern" in den Kontext. - Und er oszilliert so schön zwischen Singular und Plural.
Ich empfand es ästhetisch merkwürdig, die Schreibweise anders zu gestalten; eine Rezitation zusätzlich wäre eine feine Sache ...

Mit lieben Grüßen,
Elke


Lieber Oliver,

ich danke auch dir für die Resonanz zu diesem Stück; kann aber - ehrlich gesagt - mit deiner Kritik ähnlich wenig anfangen wie du mit dem Gedicht.

Vielleicht erschweren dir die vielen Zeilenumbrüche, über den Fluss der Sprache Zugang zu den Bildern zu erlangen. Sie sind bewusst so gesetzt, um eine langsame Lesart herauszufordern.
Vielleicht gefällt dir aber auch einfach mein Stil nicht (mehr); ich denke, damit kann ich leben. Wir kennen uns ja lange genug.

So aus dem Kontext geschnitten, finde allerdings auch ich, dass die von dir zitierten Elemente ziemlich dumm dastehen ... Ein mir nicht ganz unbekanntes Phänomen. - Nichtsdesto freue ich mich, auch deine Einzigartigkeit hier wieder vorzufinden :p

Fare well,
Elke
 

revilo

Mitglied
Liebe Zeder,

lieben Dank für dein herzliches "wellcome back" :) und dein Feedback zum Gedicht.
Ja, das war tatsächlich eine merkwürdige Odyssee, der dieser Text entsprang.


Ich verstehe dein Stolpern an dieser Stelle; da bist du nicht die Einzige.

"Nachtland" ist nur die Verortung einer unschwer zu erratenden Tageszeit zu der Ich sich mit den Augen am Himmel festhielt, um dort ein Thema zu fixieren, das nicht loszulassen noch zu lösen war. Eine genial wirksame Idee von Auseinandersetzung statt Verdrängung. So kam der Begriff "Schwe-Stern" in den Kontext. - Und er oszilliert so schön zwischen Singular und Plural.
Ich empfand es ästhetisch merkwürdig, die Schreibweise anders zu gestalten; eine Rezitation zusätzlich wäre eine feine Sache ...

Mit lieben Grüßen,
Elke


Lieber Oliver,

ich danke auch dir für die Resonanz zu diesem Stück; kann aber - ehrlich gesagt - mit deiner Kritik ähnlich wenig anfangen wie du mit dem Gedicht.

Vielleicht erschweren dir die vielen Zeilenumbrüche, über den Fluss der Sprache Zugang zu den Bildern zu erlangen. Sie sind bewusst so gesetzt, um eine langsame Lesart herauszufordern.
Vielleicht gefällt dir aber auch einfach mein Stil nicht (mehr); ich denke, damit kann ich leben. Wir kennen uns ja lange genug.

So aus dem Kontext geschnitten, finde allerdings auch ich, dass die von dir zitierten Elemente ziemlich dumm dastehen ... Ein mir nicht ganz unbekanntes Phänomen. - Nichtsdesto freue ich mich, auch deine Einzigartigkeit hier wieder vorzufinden :p

Fare well,
Elke
Hallo, mein schöner Vogel...schön, dass Du meine Kritik nicht übel nimmst; da bin ich anderes gewohnt. Ich werde immer mehr zum Minimalisten, vermutlich deswegen mein Unbehagen. Lg Oliver
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Man kann etwas entdecken.
Man kann jemanden entdecken.
und: selten verwendet, aber sehr poetisch: Man kann jemandem etwas entdecken.

Duden, Bedeutung 3:


offenbaren, anvertrauen
Gebrauch
gehoben veraltend
BEISPIEL
  • ich will dir mein Geheimnis entdecken
Der Kunstgriff, es ohne Akkusativobjekt zu verwenden (was wird den Schwestern entdeckt?) wirkt es noch poetischer.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich kannte diese Verwendung, wollte aber mal sehen, ob ich dazu Quellen finde.

Es ist analog zu "es jemandem aufdecken, zeigen, preisgeben" (die Bedeutungen sind unterschiedlich, gehören aber zum selben Bereich.) In allen Fällen ist die Verwendung ohne Akkussativobjekt ungewöhnlich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16867

Gast
Auch wenn ich mich hier auf der Leselupe unbeliebt mache, erscheint mir der Text als intellektuell-verschwurbelt, weder experimentell noch interessant.

Die Autorin profitiert vom Mod-Status.

Aron
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Verschwurbelt und nicht interessant mag sein. Ich sehe es anders. Aber wieso kein Experiment? Und es ist ein Sprachspiel.
Verschwurbelt und nicht interessant sind subjektive Einschätzungen. "Kein Experiment" ist dagegen eine Tatsachenbehauptung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21589

Gast
Ich für meinen Teil kann dir sagen, liebe Elke, dass dein Status für meine Einschätzung deines Textes keine Rolle gespielt hat. Die Kursivschreibung kommt ihm übrigens zu Gute.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
also elke... mir hat die normale formatierung besser gefallen. ich sehe den sinn in den zeilenverschiebungen hier nicht. wollte ich nur mal loswerden. ansonsten habe ich den text bewertet, nicht den status eines users.
 

ENachtigall

Mitglied
Auch wenn ich mich hier auf der Leselupe unbeliebt mache, erscheint mir der Text als intellektuell-verschwurbelt, weder experimentell noch interessant.

Die Autorin profitiert vom Mod-Status.

Aron
Lieber Aron,

keine Chance, dich unbeliebt zu machen. Bei mir darf jede/r eine Meinung haben und äußern. Sogar ich. -

Die Behauptung "Die Autorin profitiert vom Mod-Status" ist eine nett gemeinte Provokation; funktioniert aber so nicht.

Ich habe das festgestellt, als ich eine Zeitlang ausschließlich in "Anonymus" veröffentlichte. Die Resonanzen unterschieden sich weder in Bezug auf Häufigkeit von Kommentaren noch im Querschnitt der Bewertungen von jenen Beiträgen, die ich als ENachtigall einzustellen pflegte.

Die Beliebtheit der Texte variiert erwiesenermaßen auch bei Mods - ebenso normal - wie bei Mitglieder-Usern.

Bleib kreativ und fair.

Grüße von Elke
(ExMod)
 
G

Gelöschtes Mitglied 16867

Gast
Liebe Elke,

Du weisst ja, wie empfindlich die Dichter sind - hinterher tut ihnen alles Leid.

Wenn Du Zeit und Lust hast, Cor wieder einzustellen?

Aber bitte ohne meinen letzten Kommentar!

Dein Aron
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe es wieder eingestellt. Elke kann es, glaube ich, nicht mehr.
Viele Grüße
Bernd
 



 
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