Als ich fiel

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Hera Klit

Mitglied
Als ich fiel

Ich konnte keinen Schritt
mehr alleine gehn, nachdem Du gegangen warst.

Ich fiel meinen Eltern in die Hände,
sie sorgten sich um den verlorenen Sohn.

Sie ermunterten den Gestrauchelten
aufzustehen und zu kämpfen wie ein Mann.

Doch ich sah keinen Sinn mehr im Leben,
den Mann, der ich nie war, hattest Du mir ausgetrieben.

Ein Riesenbaby, das gefüttert werden muss.
Ein Kuckuck, der die Eltern im Nest erdrückt.

Wachs in den Knien und Honig im Hirn.
Die Liebe ist eine Himmelsmacht.

Drei Jahre am Kreuz bis zur Auferstehung.

Studiendauer weit überzogen,
Karriere im Keim erstickt.

Aber die Sache mit Dir war es mir wert, im Nachhinein gesehen.
 

cecil

Mitglied
Wie befürchtet: es wird nicht besser. Sprachliche Banalitäten, wie aus einem Lore-Roman entnommen. Womöglich große Gefühle, zu Trivialliteratur verramscht.

",,,den Mann, der ich nie war", die Kuckucksmetapher, die Himmelsmacht, "drei Jahre am Kreuz": um das triviale Interieur aufzuzählen, müsste man den Text abschreiben. Unterirdisch!

Aber natürlich wird er sich als Dichterfürst der Leselupe feiern. Nicht böse sein: er kann nicht anders!
 

Hera Klit

Mitglied
Cecils Auslassungen lassen tief blicken und geben genügend Stoff,
um den Zustand der heutigen Gesellschaft zu illustrieren, an solch einem erschreckenden Beispiel.
Womöglich ausgelöst durch das Anschauen von martialischen, grausamen Actionfilmen
und das Zocken von hirnrissigen Ballerspielen, verrohen die jungen Menschen mehr und mehr.
Werden sie mit echten Gefühlen konfrontiert, dann schlägt ihr Hass Purzelbäume.
Putin ist nicht der Einzige, wir müssen uns Sorgen um die Zukunft der Menschheit machen.
Das ist gewiss. Auffällig ist auch, wenn ich etwas Philosophischeres schreibe, dann ignorieren sie es.
Womöglich fällt ihnen dazu nichts ein. Wen wundert es? Uns Tiefblickenderen sicher nicht.

Wir Reiferen müssen die liebende Hand zur Rettung reichen.

Liebe Grüße
Hera
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 22830

Gast
liebe hera, für deine selbstimmunisierung, selbstinszenierung und selbststilisierung zolle ich dir meinen allerhöchsten respekt.
einmal so ohne jeden selbstzweifel sein. davon träume ich.

ich hoffe nur, dass sich der von dir favorisierte interpretationsansatz nicht durchsetzt. das würde nach meinem empfinden die lyrik kaputtmachen. ich halte das für den ärmsten ansatz, den eine sich ausdenken kann. aber das liegt sicher darin begründet, dass ich ja noch ziemlich unreif bin. da wird mir die zeit sicher zu hilfe eilen.

liebe und hochachtungsvolle grüße
charlotte
 

Chandrian

Mitglied
schlimm, dieses rechte pack - verpackt in deutscher toleranz (ohne horizont). ist es sogar schon in der leselupe vertreten. wieso ist hera ein mann? sie ist transgender.
Eben doch - danke für die Erläuterung.
Ich erlaubte mir erst nicht zu fragen, da/obwohl das Geschlecht des Autors nun wirklich keine Rolle spielen sollte, ob hier oft in diesen Streitereien eine gewaltige Portion Transphobie mitmischt. Nichts für ungut, Hera, ich wollte schliesslich nicht ohne Grund irgendwelche Vermutungen in den Raum stellen.

Trotzdem ist es teilweise schwierig, aus Kommentaren von langjährigen Leselupemitgliedern herauszulesen, ob es sich nicht manchmal einfach um Diskriminierung auf persönlicher Ebene handelt. Natürlich kennt ihr alle euch wohl schon länger. Was wann oder wie vorgefallen ist, können neue User ja nicht wissen. Was mich jedoch stört, ist, dass immer wieder gepredigt wird, dass lediglich der Text kommentiert und kritisiert werden sollte. Gleichzeitig fallen aber andauernd wieder Sätze wie: "Sie ist eigentlich ein er"...
Hat irgendwie nichts mehr mit dem Gedicht zu tun, oder?

lg
Chandrian
 
G

Gelöschtes Mitglied 24012

Gast
Chandrian, ich kenne Hera nicht und alle Anderen hier genauso viel und wenig nur vom Schreiben und Lesen - Interpretieren.

Aber ich möchte anmerken - aufmerksam in der Leselupe und in dieser Welt; voller Schauder.
 

pseudodelic

Mitglied
Cecils Auslassungen lassen tief blicken und geben genügend Stoff,
um den Zustand der heutigen Gesellschaft zu illustrieren, an solch einem erschreckenden Beispiel.
Womöglich ausgelöst durch das Anschauen von martialischen, grausamen Actionfilmen
und das Zocken von hirnrissigen Ballerspielen, verrohen die jungen Menschen mehr und mehr.
Werden sie mit echten Gefühlen konfrontiert, dann schlägt ihr Hass Purzelbäume.
Putin ist nicht der Einzige, wir müssen uns Sorgen um die Zukunft der Menschheit machen.
Das ist gewiss. Auffällig ist auch, wenn ich etwas Philosophischeres schreibe, dann ignorieren sie es.
Womöglich fällt ihnen dazu nichts ein. Wen wundert es? Uns Tiefblickenderen sicher nicht.

Wir Reiferen müssen die liebende Hand zur Rettung reichen.

Liebe Grüße
Hera
Vielleicht verstehe ich den Witz nicht, aber du meinst das sicher nicht ernst?

Versuche doch, Gedichte aus deinem persönlichen und eigenen Empfinden zu schreiben. Beziehungsweise nicht die einfachen Klischees aus der Pop-Kultur reinzunehmen. Honig im Kop.. ähm Honig im Hirn lässt ja die Alarmglocken lauter schrillen als die alten Schulglocken :D
 

Hera Klit

Mitglied
Vielleicht verstehe ich den Witz nicht, aber du meinst das sicher nicht ernst?

Versuche doch, Gedichte aus deinem persönlichen und eigenen Empfinden zu schreiben. Beziehungsweise nicht die einfachen Klischees aus der Pop-Kultur reinzunehmen. Honig im Kop.. ähm Honig im Hirn lässt ja die Alarmglocken lauter schrillen als die alten Schulglocken :D
Gut, ich hatte da mal Lust, mehr auf Liedtextniveau zu schreiben.

Schreibe ich anders, erhalte ich kaum Reaktionen.
 



 
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