Das Kommende ist weit,
tief und ungewiss.
Die Schwere des Vergangenen
ist wie ein Klotz an meinem Bein
und erschwert meinen Schritt nach vorne.
Ich spüre die Schwäche
meiner Glieder.
Ich bin müde.
Und von dieser Müdigkeit
kann ich mich nicht mehr erholen.
Apollonia, das ist dein Gedicht, sinngemäß gebrochen. Jetzt unterstelle ich dir mal was: Du bist an das Gedicht rangegangen mit dem Vorsatz, unbedingt ein Gedicht zu schreiben, dem man die Kunst ansieht. Da liegt der Fehler deines Gedichts. Ich geb dir mal einen Tipp, wie du von der inneren Blockade, und um die handelt es sich bei deinem Gedicht, wegkommen kannst. Schreib den Gedanken, der dein Thema sein soll, einfach mal in Prosa auf.
Dann schreibst du ihn in deinen Dialekt um, wieder in Prosa. Und vom Dialekt schreibst du ihn dann auf Hochdeutsch um. Probiere aus, ob du wirklich vollständige, korrekte Sätze brauchst. Du wirst sehen, dein Gedicht fängt an zu leben. Soviel zum Sprachlichen.
Das möchte ich noch nachtragen: Obwohl dein Gedicht den geübten Autor verstört, ist es aber ein gutes, ein steinschweres Gedicht, und ich werde dir auch sagen, warum: Es ist ein wahres Gedicht, es ist ehrlich. Und das ist der Vorzug deines Gedichts. Ein Vorzug, den ich mir für alle Gedichte wünsche.
In diesem Sinne, Kopf hoch, schreib weiter, von dem, was du erlebst, fühlst und denkst.
Lieben Gruß, blackout