Altes Lied

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sufnus

Mitglied
Altes Lied

Im Bad stand nackt die Göttin der Liebe
und war, wie man ahnen kann, völlig aus Schaum.
Wenn der Schaum erst vergeht - was bleibt von der Liebe?
Eine Tür ohne Schloss und ein halbdunkler Raum,

in dem sich zwei Hände auf Lebenszeit suchen -
ganz gute Geschichte, doch ewig lang her.
Ich will diesen Raum nie wieder besuchen
und lüge: Hier wohnt schon lang niemand mehr.

Im Bad stand nackt die Göttin der Liebe:
Zwei hungrige Herzen (zwei kindliche Diebe)
in wackligen Rhythmen zum Vers arrangiert,

Ein ziemlicher Kitsch, so kann mans wohl sagen,
von daher: Jetzt keine Befindlichkeitsfragen,
natürlich ist nichts davon jemals passiert.
 

Ubertas

Mitglied
Lieber sufnus,
ich habe Herzchen in den Augen beim Anblick deines Gedichts. Spontanverliebt in alles, was niemals passierte.
Wollte mich ja gerade zu einer Tiefenanalyse deines Idylls aufschwingen, aber da flog mir dein neues Gedicht ins Nest.
Auf die Mitbewohner! Sie gibt es noch. Also ich wohne deinem Gedicht mit Ehrfurcht bei und mit.
Hervorragend ist ein mildes Wort.
Liebe Grüße ubertas
 

sufnus

Mitglied
Hey ubertas!
Vielen lieben Dank - ich bin uberherzt! :)
Ein lyrisches guilty pleasure von mir ist ja eine geheime Liebe zum identischen Reim, der in der klassischen teutschen Dichtlehre so übelbeleumundet ist ... hier hab ich ihn mir mal gleich zwiefach erlaubt (and I liked it).
LG!
S.
 



 
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