Am Abend (gelöscht)

B

Beba

Gast
Hallo Mitis,

meine Ansicht zu deinem Text ist zweigeteilt. Die zweite Strophe sagt mir zu, damit lässt sich etwas anfangen. Sie lässt Raum für den Leser und ist daher interessant.

Die erste Strophe finde ich recht langweilig und blutarm. Sowohl die ermattende Stadt als auch noch mehr die vorgegaukelte Idylle sind als Bilder viel zu abgegriffen, um hier beim mir Interesse zu wecken. Vielleicht würde hier schon weitere Kürzung helfen?

Abend
die Stadt
hat ihre Vorhänge
zugezogen
(nur ein schneller Versuch ...)


Ciao,
Bernd
 

mitis

Mitglied
ich versteh was du meinst.
dein vorschlag "die stadt hat ihre vorhänge zugezogen" passt mir aber nicht ins konzept: diese formulierung weckt in mir eher den eindruck einer "bühne, wo die vorhänge zugezogen werden" (also ein großes ganzes). ich will aber die tausendfachen fenster als bild beschwören - und im gegensatz dazu die einzelperson "draußen".
vielleicht muss ich die "stadt" anfangs gar nicht erwähnen, sondern gleich in das fenster-vorhänge-bild einsteigen (und eventuell umformulieren).
wobei das klischee fast absicht war - als kontrast zum einzelmenschen, der außerhalb des klischees bleibt.
danke jedenfalls für deine kritik.
mitis
 

strolch

Mitglied
hallo bernd,

vorschlag ändert den sinn des gedichtes und das sollte man in kommentaren vermeiden.

ich verstehe dies so: hinter vielen dieser fenster, gibt es keine idylle, es spielen sich oft dramen ab, nicht friedlich, wie nach außen gezeigt wird. die ach so tolle familie, nach außen und innen krieg.

lg brigitte
 
B

Beba

Gast
Hallo Brigitte,

die Gefahr besteht immer, dass ein Vorschlag den Sinn eines Textes ändert. Das stellt ja dann ggf. der Autor klar, wie hier geschehen, ist aber kein Grund, deshalb im Vorfeld schon darauf zu verzichten. Ich jedenfalls bin immer dankbar für Vorschläge, mögen sie mir auch ab und zu nicht passen.

Mein Vorschlag war nur gut gemeint, und ich hatte den Eindruck, dass er auch so angekommen ist.

Ciao,
Bernd
 

strolch

Mitglied
ach bernd,
vorschläge ist immer gut, nur sollte man immer vorsichtig sein, denn eingriffe in der aussage eines gedichtes, sollte wirklich vermeinen.

gerade die erste strophe sagt doch viel aus lässt viel raum.die gedanken spielen, was passiert hinter diesen fenster, ruhe frieden oder krieg, geschied gerade ein mord, ein raub und und und

lg brigitte
 

mitis

Mitglied
ich fühl mich gut von dir verstanden, brigitte. so hatte ich den ersten teil gemeint.

mag aber auch sein, dass auch bernd recht hat - mit seinen "klischee"-vorwürfen. es ist sicher nichts neues, von "vorgegaukelte idyllen" zu schreiben.

ich frage mich oft, ob man überhaupt noch etwas schreiben kann, das nicht in irgendeiner form schon mal da war. wer ist schon so originell, ständig neue bilder/geschichten/aspekte zu erfinden?

wenn ich vor erleuchteten fenstern in einer stadt stehe, dann kann ich halt nicht anders, als daran zu denken, was dahinter wohl vor sich gehen mag - und was wir uns in unserer sehnsucht nach harmonie/oder manipuliert von der großen familien-beziehungs-rosarot-kiste vielleicht erträumen.
 
B

Beba

Gast
Hallo mitis,

mag aber auch sein, dass auch bernd recht hat - mit seinen "klischee"-vorwürfen. es ist sicher nichts neues, von "vorgegaukelte idyllen" zu schreiben.
schade, dass du meine Kritik als Vorwürfe empfindest. ;) Ich werfe dir hier nichts vor, habe lediglich versucht, dir meinen Eindruck zu vermitteln. Da das aber wohl bei dir als auch bei Brigitte falsch ankam, war es wohl mein Fehler. Sorry dafür, ich klinke mich nun hier aus.

Schönes Wochenende,
Bernd
 



 
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