Horst M. Radmacher
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Am Anfang war nicht das Wort
Die Vorweihnachtszeit geht auf ihren Höhepunkt zu. Es sind nicht nur die fröhlich bunten Weihnachtsmärkte in den Innenstädten und die Adventsmusik in den Supermärkten, die uns auf das Fest einstimmen sollen. Es ist auch eine Zeit voller Geschichten, Engel, Propheten und Apostel, die etwas zu verkünden haben. So auch der Klassiker, die Weihnachtsgeschichte des Apostel Lukas: “Es begab sich aber zu der Zeit, dass von dem Kaiser Augustus ein Gebot ausging”.... Lukas' Geschichte spielt in der Zeit, in der das Neue Testament seinen Anfang nimmt.
Ein Apostelkollege der späteren Generation, Johannes, dreht am ganz großen Rad. Er behandelt in seiner Offenbarung den Anfang aller Dinge und das Ende aller Zeiten. Er sagt, so heißt es zumindest in den uns überlieferten Schriften: Am Anfang war das Wort, was allerdings eine Ungenauigkeit der Übersetzung aus dem Griechischen ist. Dort ist die Rede von logos - Sinn, Vernunft. Hier entsteht ein erster Streitpunkt zwischen Bibel, Wissenschaft und Philosophie. Und dann die uralte Frage, was war davor?
Mit Anfang der Zeit kann kaum die Frühgeschichte der Menschheit gemeint sein. Die ersten Menschen fanden nach der Beschreibung des Garten Edens im 1. Buch Mose, Genesis, in der Jungsteinzeit statt. Der Übergang von Jägern und Sammlern war gerade vollzogen, zu Hirten und Bauern. Und was war davor? Mit Sicherheit die Altsteinzeit. Aus dieser Zeit gibt es allerdings keine Überlieferungen und die Bibel schweigt sich hierzu aus. Und was war vor dieser Zeit? Die Entwicklung des Homo Sapiens. Hier wären wir schon am Ende mit der Fragerei nach diesem Anfang, dem Wort. Anthropologische Tatsache ist, dieser frühe Menschentyp war nicht in der Lage zu sprechen. Anatomisch fehlte ihm der abgesenkte Kehlkopf für eine entsprechende Zungenbewegung. Es waren nur Laute wie bei den Primaten möglich. Aber das konnte nicht wirklich aller Dinge Anfang gewesen sein. Was war davor? Die Entstehung der Welt, der sogenannte Urknall? Der wird auf eine Zeit von vor etwa 13,8 Milliarden Jahren festgelegt. Und war der Urknall vielleicht gar keine Explosion, sondern nur eine Metapher für etwas anderes?
Und was war davor? Die Entstehung von Materie, Raum und Zeit, Ursprung des Universums? Und davor? Ist das Universum aus einem Nichts entstanden? Und davor war dann vermutlich tatsächlich nichts; denn die Zeit ist unendlich und hat kein Vorher und kein Nachher und somit auch keinen Anfang und kein Ende. Die Frage, was war vor der Zeit, ist ebenso sinnfrei, wie die Frage, was liegt nördlicher als der Nordpol? Aber zumindest diese Frage könnte demnächst beantwortet werden. Es kommt ja jedes Jahr in der Weihnachtszeit ein weißbärtiger Typ mit Rentier und Schlitten zu uns. Den kann man dann ja mal fragen, der wohnt schließlich am Nordpol.
Die Vorweihnachtszeit geht auf ihren Höhepunkt zu. Es sind nicht nur die fröhlich bunten Weihnachtsmärkte in den Innenstädten und die Adventsmusik in den Supermärkten, die uns auf das Fest einstimmen sollen. Es ist auch eine Zeit voller Geschichten, Engel, Propheten und Apostel, die etwas zu verkünden haben. So auch der Klassiker, die Weihnachtsgeschichte des Apostel Lukas: “Es begab sich aber zu der Zeit, dass von dem Kaiser Augustus ein Gebot ausging”.... Lukas' Geschichte spielt in der Zeit, in der das Neue Testament seinen Anfang nimmt.
Ein Apostelkollege der späteren Generation, Johannes, dreht am ganz großen Rad. Er behandelt in seiner Offenbarung den Anfang aller Dinge und das Ende aller Zeiten. Er sagt, so heißt es zumindest in den uns überlieferten Schriften: Am Anfang war das Wort, was allerdings eine Ungenauigkeit der Übersetzung aus dem Griechischen ist. Dort ist die Rede von logos - Sinn, Vernunft. Hier entsteht ein erster Streitpunkt zwischen Bibel, Wissenschaft und Philosophie. Und dann die uralte Frage, was war davor?
Mit Anfang der Zeit kann kaum die Frühgeschichte der Menschheit gemeint sein. Die ersten Menschen fanden nach der Beschreibung des Garten Edens im 1. Buch Mose, Genesis, in der Jungsteinzeit statt. Der Übergang von Jägern und Sammlern war gerade vollzogen, zu Hirten und Bauern. Und was war davor? Mit Sicherheit die Altsteinzeit. Aus dieser Zeit gibt es allerdings keine Überlieferungen und die Bibel schweigt sich hierzu aus. Und was war vor dieser Zeit? Die Entwicklung des Homo Sapiens. Hier wären wir schon am Ende mit der Fragerei nach diesem Anfang, dem Wort. Anthropologische Tatsache ist, dieser frühe Menschentyp war nicht in der Lage zu sprechen. Anatomisch fehlte ihm der abgesenkte Kehlkopf für eine entsprechende Zungenbewegung. Es waren nur Laute wie bei den Primaten möglich. Aber das konnte nicht wirklich aller Dinge Anfang gewesen sein. Was war davor? Die Entstehung der Welt, der sogenannte Urknall? Der wird auf eine Zeit von vor etwa 13,8 Milliarden Jahren festgelegt. Und war der Urknall vielleicht gar keine Explosion, sondern nur eine Metapher für etwas anderes?
Und was war davor? Die Entstehung von Materie, Raum und Zeit, Ursprung des Universums? Und davor? Ist das Universum aus einem Nichts entstanden? Und davor war dann vermutlich tatsächlich nichts; denn die Zeit ist unendlich und hat kein Vorher und kein Nachher und somit auch keinen Anfang und kein Ende. Die Frage, was war vor der Zeit, ist ebenso sinnfrei, wie die Frage, was liegt nördlicher als der Nordpol? Aber zumindest diese Frage könnte demnächst beantwortet werden. Es kommt ja jedes Jahr in der Weihnachtszeit ein weißbärtiger Typ mit Rentier und Schlitten zu uns. Den kann man dann ja mal fragen, der wohnt schließlich am Nordpol.