Am Meer

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Kapitano

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Strandspaziergang
Großflächig und rauschend bedeckt der glänzende Film der Wellen mit großem Schwung die vor mir liegenden braun glänzenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus um an den Rändern gekräuselt sein Ende im trockenen Sand zu finden. Millionenfach glitzern vorübergehend die kristallinen Sandkörner und funkeln für Sekundenbruchteile wie ein unendlicher Lichtteppich. Dann versiegt das salzige Wasser und der eben noch golden-glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich unzählige Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die mit Verspätung versiegen.
Ihr Anblick erinnert mich an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch Jahrtausende dauernde Eiszeiten Kilometer hohe Eisberge durch Mitteleuropa einen Weg bahnten um das Massiv der Alpen zu formen um im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurückließen die Eismassen, wir wissen das, unsere Flüsse und Seen, die sie über Jahrtausende formten und so den natürlichen Verlauf der Flüsse und Seen regelten.
Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlich vielen Wellenschlägen mischt sich mit dem grellen Kreischen der Möwen. Einem Orchester gleich, bieten auch die Möwenschreie in ihren unterschiedlichen Entfernungen unterschiedliche Tonhöhen und Lautstärken an, die sich mit dem vielschichtigen Meeresrauschen vereinen.
So entsteht eine Kakophonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt mit seinen Meeren umspannt. Man träumt dann davon. Mein Gedanke ist gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine nackten Füße, die wie die Menschen vor und hinter mir am Strand, Kinder, Eltern, Alte – manchmal auch ein Hund, für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden, immer an der Küste entlang, am Strand, am Ufer, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland immer weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland , dann Schweden , ein Abstecher in das südliche Norwegen, mit der Fähre nach Dänemark, zurück nach Deutschland an die Nordsee, die Niederlande; Belgien; Frankreich,schließlich Spanien, Portugal wieder Spanien, Südfrankreich, Italien rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur, und weiter nach Bulgarien bis zum Bosporus! Überall der Wellenschlag und die Möwen und die scheinbare unendliche Weite und auf dem Weg begleiten mich die Dinge die das Meer ausspuckt: Muscheln, Tang, Muschelreste, Gräser, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das, was der Mensch schuf, d.h. die Reste die Überbleibsel, weich abgerundete Holzstücke und Glasscherben und Plastikstücke in allen Farben und Größen, die verwaschen bunten Kanister und die ausgefransten Enden von Seilen in mattrot, gelb, blau oder weiß.Reste von Badelatschen, Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von bunten Kindersandeimern. Es ist der Kunststoff, der vieles, der uns überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch und daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Robinson Crusoe und bei Chuck Noland im Film Castaway! Die Ideen für diese Geschichten könnten wahr sein oder Strandspaziergängen entsprungen sein. Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz. Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis zu den Objets trouvé in der Zeitgenössischen Objektunst. Dort verbindet die Kunst die Fundstücke mit Farben und anderen Materialien um mit Künstlerideen eine neue Welt zu schaffen, die unsere Phantasie anregt und uns in neue Welten schweifen lässt.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge füllt sich mit Wasser, der grobe wie der feine Kies als auch größere Steine scheinen mich zu zermalmen, mein Fuß schmerzt, meine Badehose rutscht runter. Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, Blut, bunte Sandeimer und Schippen und kleine Menschenkörper!Ich werde durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das klare aber aufgewühlte Wasser sehe ich oben den Blauen Himmel. Die Sonne blinzelt ,dann liege ich im aufgewühlten Sand,auf harten Steinen in allen Größen.
Das zurückziehende Wasser spült mich ein letzes Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke Wasser aus und bekomme mit dem zurücklaufenden Wasser ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund bevor ich panisch torkelnd an den Strand wanke, anderen ging es ähnlich.
 

ThomasQu

Mitglied
Hallo Kapitano,

unter “online-Bekanntschaft“ hast du als Antwort auf einen Kommentar geschrieben, du hättest Spaß am “Sätze schachteln“.
Hier offenbar auch.
Ich finde das aber nicht gut und nicht schön. Die Geschichte ist zudem gnadenlos mit Adjektiven überladen, hat kaum Handlung und alles ist langatmig, langweilig und lässt sich nur mühsam lesen.
Sorry, dass ich das so überdeutlich sage.

Grüße, Th.
 

Kapitano

Mitglied
Feedback aufs feedback

Hallo Thomas, vielen dank fuer Dein feedback. Schade, dass Dir meine Geschichte micht gefaellt. Aber das ist ja nicht so schlimm! Scheinbar bist Du nicht die Zielgruppe fuer meinen Schreibstil.
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
Großflächig und rauschend bedeckt der glänzende Film der Wellen mit großem Schwung die vor mir liegenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus um an den Rändern gekräuselt sein Ende im trockenen Sand zu finden. Vorübergehend funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Dann versiegt das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich unzählige Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich versiegen.

Ihr Anblick erinnert mich an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eisberge durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnte, das Massiv der Alpen formten und im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz warten. Zurück ließen diese Bewegungen den heute so natürlichen Verlauf unserer Flüsse und Seen.

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen. Einem Orchester gleich, bieten die Möwenschreie, in ihren unterschiedlichen Entfernungen, Tonhöhen und Lautstärken an, die sich mit dem vielschichtigen Meeresrauschen vereinen.

So entsteht eine Kakophonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanke sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Menschen vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden.Immer an der Küste am Strand entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland immer weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland,Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen, mit der Fähre nach Dänemark und zurück nach Deutschland an die Nordsee. Dann weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Schließlich am Atlantik runter bis nach Spanien,Portugal wieder Spanien, Gegenüber Gibraltar wieder nach Südfrankreich, den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall der Wellenschlag, Möwen und die scheinbare unendliche Weite. Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das was der Mensch hinterließ.
Weich abgerundete Holzstücke,Ziegel und Glasscherben schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene bunte Kanister, die ausgefransten Seilenden in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles, der uns überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Robinson Crusoe und bei Chuck Noland im Film Castaway!
Die Ideen für diese Geschichten könnten wahr sein oder Strandspaziergängen entsprungen sein. Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis zu den Objets trouvé in der Zeitgenössischen Objektunst.
Dort verbindet die Kunst die Fundstücke mit Farben und anderen Materialien um durch Künstlerideen zu Kunstwerken zu werden,die unsere Phantasie anregt und uns in neue Welten schweifen lässt.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge füllt sich mit Wasser, der grobe wie der feine Kies als auch größere Steine scheinen mich zu zermalmen, mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, Blut, farbige Sandeimer, Schippen und kleine Menschenkörper! Ich werde durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das klare aber aufgewühlte Wasser sehe ich in den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell, dann liege ich ohne Badehose im aufgewühlten Sand,auf harten Steinen in allen Größen.
Das zurückziehende Wasser spült mich ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke Wasser aus und bekomme mit dem zurücklaufenden Wasser ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und torkele nackt an den trockenen Strand.Anderen ging es ähnlich.
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo Kapitano,
Diesen Satz musste ich dreimal lesen:

Großflächig und rauschend bedeckt der glänzende Film der Wellen mit großem Schwung die vor mir liegenden Sandflächen.
Wie soll ich mir das vorstellen?

Ja nun:
Ein glänzender Film der Wellen, der rauschend große Sandflächen bedeckt, dies geschieht mit großem Schwung - und diese Sandflächen liegen vor dir.

Der Satz ist so kompliziert und unschön, dass er mich vom weiterlesen abgehalten hat. (Und ich denk, dass hat nichts mit Schreibstil zu tun):)
Mit Gruss,
Ji
 

ThomasQu

Mitglied
Nein, wahrscheinlich nicht. War ja auch nur meine ganz persönliche Meinung.
Ein bisschen Überflüssiges hast du ja schon rausgekürzt und das Einfügen von Absätzen und Zeilenumbrüchen haben auf jeden Fall was gebracht. Insgesamt liest sich das jetzt schon ein wenig besser.
 

Kapitano

Mitglied
Feedback aufs feedback aufs feedback

Hallo Thomas, ich hatte es mir noch einmal laut vorgelese und Du hattest natuerlich recht, ich befuerchte nur, dass, wenn ich es noc mehr kuerze meine eigentliche Intention verloren geht, denn eigentlich soll sich der Leser ein wenig verlieren. Und es einfach nur fliessem lassen, vielleicht ist dieses Ansinnen altmodisch!? Lg Andreas
 

ThomasQu

Mitglied
Ja, schon klar, aber Leser sind gnadenlos.
Wenn es anfängt, langweilig oder umständlich zu werden, dann steigen die aus.
Für meinen Geschmack ist der Text immer noch zu ausschweifend. Vor allem deine virtuelle Reise, das ist alles viel zu lang, das bringt den Text nicht weiter.
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die vor mir liegenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus um an den Rändern gekräuselt sein Ende im trockenen Sand zu finden. Vorübergehend funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Dann versiegt das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich unzählige Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich versiegen.

Ihr Anblick erinnert mich an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eisberge durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, das Massiv der Alpen formten und im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz warten. Zurück ließen diese Bewegungen den heute so natürlichen Verlauf unserer Flüsse und Seen.

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen. Einem Orchester gleich, bieten die Möwenschreie, in ihren unterschiedlichen Entfernungen, Tonhöhen und Lautstärken an, die sich mit dem vielschichtigen Meeresrauschen vereinen.

So entsteht eine Kakophonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Menschen vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden.Immer an der Küste am Strand entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland immer weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland,Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen, mit der Fähre nach Dänemark und zurück nach Deutschland an die Nordsee. Dann weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Schließlich am Atlantik runter bis nach Spanien,Portugal wieder Spanien, Gegenüber Gibraltar wieder nach Südfrankreich, den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall der Wellenschlag, Möwen und die scheinbare unendliche Weite. Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das was der Mensch hinterließ.
Weich abgerundete Holzstücke,Ziegel und Glasscherben schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene bunte Kanister, die ausgefransten Seilenden in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles, der uns überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Robinson Crusoe und bei Chuck Noland im Film Castaway!
Die Ideen für diese Geschichten könnten wahr sein oder Strandspaziergängen entsprungen sein. Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis zu den Objets trouvé in der Zeitgenössischen Objektunst.
Dort verbindet die Kunst die Fundstücke mit Farben und anderen Materialien um durch Künstlerideen zu Kunstwerken zu werden,die unsere Phantasie anregt und uns in neue Welten schweifen lässt.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge füllt sich mit Wasser, der grobe wie der feine Kies als auch größere Steine scheinen mich zu zermalmen, mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, Blut, farbige Sandeimer, Schippen und kleine Menschenkörper! Ich werde durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das klare aber aufgewühlte Wasser sehe ich in den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell, dann liege ich ohne Badehose im aufgewühlten Sand,auf harten Steinen in allen Größen.
Das zurückziehende Wasser spült mich ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke Wasser aus und bekomme mit dem zurücklaufenden Wasser ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und torkele nackt an den trockenen Strand.Anderen ging es ähnlich.
 

FrankK

Mitglied
Hallo Kapitano
Ich habe diese Kurzgeschichte nun zum dritten Mal gelesen ... bin über reichlich Unebenheiten gestolpert und Frage mich immer noch: „Was ist die Bedeutung dieser Kurzgeschichte? Was will mir der Verfasser zeigen?“

Ich beziehe mich auf die ausgestellte Version vom 19.08.2019 11:30
Der Basisplot deutet auf den „Kampf“ hin, hier speziell mit den Urgewalten des Wassers:
Der Ich-Erzähler (IE) spaziert am Strand, hängt seinen (mehr als ausschweifenden) Gedanken nach und wird von einer unerwartet kraftvollen Welle umgerissen. Als er sich aus den „Fluten“ endlich wieder aufrichtet, erkennt er, das es einigen anderen ähnlich ergangen ist.
Das ist die Story, sehr viel mehr steckt da auf dem ersten Blick nicht drin – aber da sind ja noch seine Gedanken. Sie wandern über Jahrmillionen Entwicklungsgeschichte, Eiszeiten und (ungenannt) Erosionen hinweg.

Wenn ich am Strand spazieren gehe hängen meine Gedanken nicht an Welt-Entstehungs-Szenarien oder an philosophisch angehauchten Schriften. Ich versuche den Kopf frei zu bekommen, mich zu entspannen, abzuschalten. In dieser Hinsicht wirkt (mir persönlich) die Gedankenwelt des IE als etwas zu sehr konstruiert.

Konstruktiv:
Nicht jeder kurze Text ist auch eine Kurzgeschichte, hier ist mir das Ereignis zu sehr Bagatelle (wer wurde am Strand nicht schon mal von einer Welle überrascht?) und die Pointierung (der Überraschungsmoment) zu dünn. Als erzählte „Anekdote“ mag ich es aber durchgehen lassen – dafür ist der gedankliche Ausflug in die Entstehungsgeschichte aber viel zu lang (ziemlich genau die Hälfte des gesamten Textes).

Charaktere:
Der Leser bekommt es nur mit einer Figur zu tun, dem IE und Strand-Spaziergänger. Seine tiefgründige Gedankenwelt lässt mich ein gewisses Alter vermuten ... näher spezifiziert wird die Figur nicht. Auf Basis seiner Kenntnisse über Robinson Crusoe vermute ich sein Alter auf 50 und mehr.


Details:

Strandspaziergang
[red]wie[/red] ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung [blue]die vor mir liegenden Sandflächen[/blue].
Großschreibung am Satzanfang.
Die hinter ihm liegenden Sandflächen bleiben trocken? Wohl kaum.

Dann [blue]versiegt das Wasser[/blue] und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche,[blue]in der sich unzählige Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich versiegen.[/blue]
Irgendwie die gleiche Aussage.

Ihr Anblick erinnert mich an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde ...
Bezug an dieser Stelle auf Rinnsale und kleine Tümpel (die im übrigen recht schnell versickern und eine glattgespülte Fläche hinterlassen). Die im weiteren Gedankenverlauf aufgetürmten Gebirge und Flüsse in tiefen Taleinschnitten widersprechen diesem Bild.

... in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe [blue]Eisberge[/blue] durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, [blue]das Massiv der Alpen formten[/blue] und im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz warten.
Eis[blue]berge[/blue] erwartet der geneigte Leser als einzelne Bruchstücke auf hoher See, im Landesinneren spricht man üblicherweise von Gletschern.
Die Alpen wurden nicht in der Eiszeit, sondern durch Kontinentaldrift geformt.

Zurück ließen diese Bewegungen den heute so [blue]natürlichen Verlauf[/blue] unserer Flüsse und Seen.
Bei „Seen“ von einem Verlauf zu sprechen, erscheint mir etwas undeutlich, besser wäre vielleicht der Ausdruck eines „Erscheinungsbildes“, und dann nicht nur Flüsse und Seen – sondern ganze Landschaften.

Der Grundton des Meeresrauschens, eine [blue]menschenunmögliche Komposition[/blue] aus unendlichen Wellenschlägen [blue]mischt sich mit dem Kreischen der Möwen[/blue]. Einem Orchester gleich, [red]bieten die Möwenschreie[/red], in ihren unterschiedlichen Entfernungen, Tonhöhen und Lautstärken [red]an[/red], die sich mit dem vielschichtigen Meeresrauschen vereinen.
Die „menschenunmögliche Komposition“ erzeugt in meinen Kopf nur drei riesengroße Fragezeichen. Hier wird philosophischer Tiefgang suggeriert, aber nicht wirklich erreicht.
Auch wieder eine doppelte Aussage: Erst mischt sich das Meeresrauschen mit dem Kreischen der Möwen, dann vereinen sich die Möwenschrei mit dem vielschichtigen Meeresrauschen.
Das mit „bieten ... an“ ergibt irgendwie für mich so überhaupt keinen Sinn.

So entsteht eine [blue]Kakophonie[/blue], ein universeller Naturklang, der [blue]archetypisch[/blue] die Welt an ihren Küsten umspannt.
Duden behauptet hartnäckig: Kakofonie
Das „archetypisch“ passt da nicht wirklich hinein.

Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Menschen vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ahh ... Wellen also doch auch hinter ihm. ;)
Um es wirklich philosophisch zu untermalen müsste aus dem feuchten Sand „diese Welt“ werden.

... Kontinent zu [red]umrunden.Immer[/red] an der ...
Korrektur: fehlendes Leerzeichen.
Es folgt eine langatmige Beschreiben aller Küstenstaaten mit der fehlerhaften Aussage:
Überall der Wellenschlag, Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Entlang der Mittelmeerküsten hast du über weite Strecken nur einen sehr gerinegn Wellengang.
Bei gutem Wetter und klarer Sicht kann man zum Beispiel von Gibraltar aus den Afrikanischen Kontinent sehen.
Bei deiner Europa-Umrundung hast du Großbritannien und Irland vergessen.

Weich abgerundete [red]Holzstücke,Ziegel[/red] und [red]Glasscherben schließlich[/red] Plastikstücke in allen Farben und Größen.
Korrektur: fehlendes Leerzeichen hinter dem Komma
Korrektur: fehlendes Komma hinter „Glasscherben“

Es ist der Kunststoff, der vieles, der uns überdauern wird.
Diese Aussage bleibt wie eine Gräte im Hals stecken. Schwer verdaulich weil ... schwer verständlich.

Ich denke an Pierre Bourdieu und seine [blue]Aufsätze zu Plastik und Fleisch[/blue].
Dazu kann ich nichts sagen, diese Aussage ist (für mich) zu abstrakt.

Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Robinson Crusoe und bei Chuck Noland im Film Castaway!
Die Ideen für diese Geschichten könnten wahr [blue]sein[/blue] oder Strandspaziergängen entsprungen [blue]sein[/blue]. Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz.
Konstruktion: Der Zeilenwechsel vor „Die Ideen ...“ ist meines Erachtens nicht notwendig, da es noch zu den Beispielen gehört. Vor „Die Sonne brennt ...“ wäre ein Zeilenwechsel sinnvoller, da das Augenmerk auf etwas anderes gerichtet wird.
Stilistisch: Das erste „sein“ könnte ersatzlos entfallen.

Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis zu den Objets trouvé in der Zeitgenössischen [red]Objektunst[/red].
Korrektur: Objektkunst

Thematisch machst du wieder etwas neues auf: Erst Weltentstehung, dann Philosophie, Kritik an der Umweltverschmutzung, Reisepläne, Abenteuergeschichten und jetzt die Kunst.

Übrigens: „Objets trouvé“
Ein Objet trouvé ist ein Alltagsgegenstand oder Abfall, der wie ein Kunstwerk behandelt wird. Readymade wird er genannt, wenn ein Künstler am vorgefundenen Objekt keine oder kaum Bearbeitungen vorgenommen, den Gegenstand also lediglich präsentiert und für Kunst erklärt hat.
Quelle: Wikipedia

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser.
Wir verlassen die Vorgeschichte und kommen zum pointierten Abschluss.

Meine unvorbereitete [red]Lunge füllt sich mit Wasser[/red], der [blue]grobe wie der feine Kies als auch größere Steine[/blue] scheinen mich zu zermalmen, mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Wenn sich die Lunge mit Wasser gefüllt hätte, wäre der Rest der Geschichte obsolet.
Wo kommen plötzlich Kies und Steine her? Bisher befanden wir uns an einem Sandstrand.

Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, Blut, farbige Sandeimer, Schippen und kleine Menschenkörper! Ich werde durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Trotz des Durchwirbelns kann er differenziert Eimerchen und Schäufelchen unterscheiden?
Blut? Wieso Blut? Showeffekt? Nach der Welle gibt es keine Verletzen am Strand.

Über mir durch das klare aber aufgewühlte Wasser sehe ich in den blauen Himmel.
Das aufgewühlte Wasser ist nicht klar. Zu viel Sand dürfte in dem Moment darin herumgewirbelt werden. Der zuvor erwähnte Schaum dürfte ebenfalls die Sicht beeinträchtigen.

Die Sonne scheint grell, dann liege ich ohne Badehose im aufgewühlten [red]Sand,auf[/red] harten Steinen in allen Größen.
Korrektur: Leerzeichen nach dem Komma
Ich verstehe wiederholt den Sandstrand nicht – wo kommen plötzlich die Steine (noch dazu in allen Größen) her?

Das zurückziehende [blue]Wasser[/blue] spült mich ein [blue]weiteres Mal[/blue] im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke [blue]Wasser[/blue] aus und bekomme mit dem zurücklaufenden [blue]Wasser[/blue] ein [blue]weiteres Mal[/blue] das salzige [blue]Wasser[/blue] in den Mund.
Sehr viel Wasser, stilistisch sollte dies verändert werden.
Insgesamt solltest du auch noch einmal über den Sinn dieses Satzes nachdenken:
Vorher liegt der IE im Sand, auf den Steinen – dann sitzt er – dann wird er wieder umgeworfen.
Sorry, in deiner Reisebeschreibung warst du so ausführlich und detailliert – und hier, zum Höhepunkt der Geschichte, wirkst du wesentlich nachlässiger. Geradewegs so, als hättest du es eilig gehabt, zum Ende zu kommen.

Benommen versuche ich hustend aufzustehen und torkele nackt an den trockenen Strand.Anderen ging es ähnlich.
Korrektur: Leerzeichen nach dem Punkt
Dies ist der Abschluss. Etwas sehr dünn für meinen Geschmack.


Du solltest versuchen, dich thematisch auf eine Linie zu konzentrieren, auch wenn die beschriebenen Gedankengänge durchaus überzeugend in Wanderung geraten. Es ist zu viel für diese Kurzgeschichte, die im Grunde doch nur davon handelt, wie ein Spaziergänger von einer Welle umgerissen wird und dabei seine Badebuchse verliert.


Ich hoffe, meine Ausführungen waren jetzt nicht zu niederschmetternd für dich.


Aufmunternde Grüße
Frank
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
Wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die mich umgebenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus um an den mit Kies, Tang und größeren Steinen versehene Rändern kräuselnd sein Ende zu finden. Das Wasser zerstört die Sandburgen der mit ihren Vätern spielenden Kinder und für Sekunden funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Schon verschwindet das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich auch versiegen.

Ihr Anblick erinnert mich an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eismassen durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, und bis an das Massiv der Alpen rückten um im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurück ließen diese Bewegungen die heutigen Landschaften mit ihren Flüssen und Seen.

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen
So entsteht eine Kakofonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Spaziergänger vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden. Immer an der Küste am Strand entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland immer weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland, Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen, mit der Fähre von Großbritannien nach Dänemark und dann zurück nach Deutschland an die Nordsee. Schließlich weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Am Atlantik runter bis nach Spanien, Portugal wieder Spanien, gegenüber Gibraltar wieder nach Südfrankreich, den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall das Wasser, die Wellen, die Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge, die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das was der Mensch hinterließ.
vom ewigen Wellengang geschliffene abgerundete Holzstücke, Ziegel und Glasscherben, schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene bunte Kanister, die ausgefransten Seilenden in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Robinson Crusoe und bei Chuck Noland im Film Castaway!
Diese Geschichten könnten wahr oder Strandspaziergängen entsprungen sein.
Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut als Objets trouvé den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis in die Zeitgenössische Objektunst.
Durch die Verbindung der Fundstücke mit Farben und anderen Materialien wurden und werden die Fundstücke durch Künstlerideen zu Kunstwerken, die unsere Fantasie anregen.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge scheint sich mit Wasser zu füllen, der Sand aber auch grober wie feiner Kies scheinen mich zu zermalmen, mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, rotes Wasser , bunte Ggenstände und kleine Menschenkörper! Alles wird durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das aufgewühlte Wasser ahne ich den blauen Himmel. Die Sonne scheint grelldurch das gekörnte Wasser, Mein Herz rast, dann liege ich ohne Badehose mit zerschürftem Rücken im Wasser und im aufgewühlten Sand, auf harten Steinen, schaue zum Ufer und versuche mich im rücklaufenden Wasser mit Mühe aufzusetzen, stütze mich mit den Händen ab, die sofort im Sand einsinken, um mich herum sehe ich rotgefärbtes Wasser.
Das zurückziehende Wasser spült mich jedoch ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke wieder Wasser aus und bekomme mit dem zurücklaufenden Wasser ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen suche vergeblich meine Badehose. Schließlich torkele ich nackt ans trockene Ufer.
Dort stehen schreiende Mütter. Die Väter kämpfen mit den Wellen und tauchen nach den verschluckten Kindern. Am Ufer liegen die Fundstücke der letzten Sekunden, Plastikeimer, Schippen und meine Badehose.
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
Wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die mich umgebenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen und weiter dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus, um an den mit Kies, Tang und größeren Steinen versehene Rändern kräuselnd sein Ende zu finden. Das Wasser zerstört die Sandburgen der mit ihren Vätern spielenden Kinder und für Sekunden funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Schon verschwindet das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich auch versiegen.

Ihr Anblick erinnert mich an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eismassen durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, und bis an das Massiv der Alpen rückten um im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurück ließen diese Bewegungen die heutigen Landschaften mit ihren Flüssen und Seen.

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen
So entsteht eine Kakofonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Spaziergänger vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden. Immer an der Küste am Strand entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland immer weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland, Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen, mit der Fähre von Großbritannien nach Dänemark und dann zurück nach Deutschland an die Nordsee. Schließlich weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Am Atlantik runter bis nach Spanien, Portugal wieder Spanien, gegenüber Gibraltar wieder nach Südfrankreich, den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall das Wasser, die Wellen, die Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge, die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das was der Mensch hinterließ.
vom ewigen Wellengang geschliffene abgerundete Holzstücke, Ziegel und Glasscherben, schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene bunte Kanister, die ausgefransten Seilenden in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Robinson Crusoe und bei Chuck Noland im Film Castaway!
Diese Geschichten könnten wahr oder Strandspaziergängen entsprungen sein.
Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut als Objets trouvé den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis in die Zeitgenössische Objektunst.
Durch die Verbindung der Fundstücke mit Farben und anderen Materialien wurden und werden die Fundstücke durch Künstlerideen zu Kunstwerken, die unsere Fantasie anregen.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge scheint sich mit Wasser zu füllen, der Sand aber auch grober wie feiner Kies scheinen mich zu zermalmen, mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, rotes Wasser , bunte Gegenstände und kleine Menschenkörper! Alles wird durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das aufgewühlte Wasser ahne ich den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell durch das gekörnte Wasser, Mein Herz rast, dann liege ich ohne Badehose mit zerschürftem Rücken im Wasser im aufgewühlten Sand, auf harten Steinen, schaue zum Ufer und versuche mich im rücklaufenden Wasser mit Mühe aufzusetzen, stütze mich mit den Händen ab, die sofort im Sand einsinken, um mich herum sehe ich rotgefärbtes Wasser.
Das zurückziehende Wasser spült mich jedoch ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke wieder Wasser aus und bekomme mit dem zurücklaufenden Wasser ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und suche vergeblich meine Badehose. Schließlich torkele ich nackt ans trockene Ufer.
Dort stehen schreiende Mütter. Die Väter kämpfen mit den Wellen und tauchen nach den verschluckten Kindern. Am Ufer liegen die Fundstücke der letzten Sekunden, Plastikeimer, Schippen und meine Badehose.
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
Wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die mich umgebenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen und weiter dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus, um an den mit Kies, Tang und größeren Steinen versehene Rändern kräuselnd sein Ende zu finden. Das Wasser zerstört die Sandburgen der mit ihren Vätern spielenden Kinder und für Sekunden funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Schon verschwindet das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich auch versiegen.

Ihr Anblick erinnert mich an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eismassen durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, und bis an das Massiv der Alpen rückten um im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurück ließen diese Bewegungen die heutigen Landschaften mit ihren Flüssen und Seen.

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen
So entsteht eine Kakofonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Spaziergänger vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden. Immer an der Küste am Strand entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland immer weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland, Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen, mit der Fähre von Großbritannien nach Dänemark und dann zurück nach Deutschland an die Nordsee. Schließlich weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Am Atlantik runter bis nach Spanien, Portugal wieder Spanien, gegenüber Gibraltar wieder nach Südfrankreich, den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall das Wasser, die Wellen, die Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge, die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das was der Mensch hinterließ.
vom ewigen Wellengang geschliffene abgerundete Holzstücke, Ziegel und Glasscherben, schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene bunte Kanister, die ausgefransten Seilenden in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Robinson Crusoe und bei Chuck Noland im Film Castaway!
Diese Geschichten könnten wahr oder Strandspaziergängen entsprungen sein.
Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut als Objets trouvé den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis in die Zeitgenössische Objektunst.
Durch die Verbindung der Fundstücke mit Farben und anderen Materialien wurden und werden die Fundstücke durch Künstlerideen zu Kunstwerken, die unsere Fantasie anregen.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge scheint sich mit Wasser zu füllen, der Sand aber auch grober wie feiner Kies scheinen mich zu zermalmen, mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, rotes Wasser , bunte Gegenstände und kleine Menschenkörper! Alles wird durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das aufgewühlte Wasser ahne ich den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell durch das gekörnte Wasser, Mein Herz rast, dann liege ich ohne Badehose mit zerschürftem Rücken im Wasser im aufgewühlten Sand, auf harten Steinen, schaue zum Ufer und versuche mich im rücklaufenden Wasser mit Mühe aufzusetzen, stütze mich mit den Händen ab, die sofort im Sand einsinken, um mich herum sehe ich rotgefärbtes Wasser.
Das zurückziehende Wasser spült mich jedoch ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke wieder Wasser aus und bekomme mit dem zurücklaufenden Wasser ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und suche vergeblich meine Badehose. Schließlich torkele ich nackt ans trockene Ufer.
Dort stehen schreiende Mütter. Die Väter tauchen nach den verschluckten Kindern. Am Ufer liegen die Fundstücke der letzten Sekunden, Plastikeimer, Schippen und meine Badehose.
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
Wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die mich umgebenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen und weiter dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus, um an den mit Kies, Tang und größeren Steinen versehene Rändern kräuselnd sein Ende zu finden. Das Wasser zerstört die Sandburgen der mit ihren Vätern spielenden Kinder und für Sekunden funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Schon verschwindet das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich auch versiegen.

Ihr Anblick erinnert mich an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eismassen durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, und bis an das Massiv der Alpen rückten um im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurück ließen diese Bewegungen die heutigen Landschaften mit ihren Flüssen und Seen.

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen
So entsteht eine Kakofonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Spaziergänger vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden. Immer an der Küste am Strand entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland immer weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland, Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen, mit der Fähre von Großbritannien nach Dänemark und dann zurück nach Deutschland an die Nordsee. Schließlich weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Am Atlantik runter bis nach Spanien, Portugal wieder Spanien, gegenüber Gibraltar wieder nach Südfrankreich, den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall das Wasser, die Wellen, die Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge, die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das was der Mensch hinterließ.
vom ewigen Wellengang geschliffene abgerundete Holzstücke, Ziegel und Glasscherben, schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene bunte Kanister, die ausgefransten Seilenden in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Schiffbrüchigen wie Robinson Crusoe oder Tom Hanks im Film Castaway!
Diese Geschichten könnten wahr oder Strandspaziergängen entsprungen sein.
Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut als Objets trouvé den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis in die Zeitgenössische Objektunst.
Durch die Verbindung der Fundstücke mit Farben und anderen Materialien wurden und werden die Fundstücke durch Künstlerideen zu Kunstwerken, die unsere Fantasie anregen.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge scheint sich mit Wasser zu füllen, der Sand aber auch grober wie feiner Kies scheinen mich zu zermalmen, mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, rotes Wasser , bunte Gegenstände und kleine Menschenkörper! Alles wird durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das aufgewühlte Wasser ahne ich den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell durch das gekörnte Wasser, Mein Herz rast, dann liege ich ohne Badehose mit zerschürftem Rücken im Wasser im aufgewühlten Sand, auf harten Steinen, schaue zum Ufer und versuche mich im rücklaufenden Wasser mit Mühe aufzusetzen, stütze mich mit den Händen ab, die sofort im Sand einsinken, um mich herum sehe ich rotgefärbtes Wasser.
Das zurückziehende Wasser spült mich jedoch ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke wieder Wasser aus und bekomme mit dem zurücklaufenden Wasser ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und suche vergeblich meine Badehose. Schließlich torkele ich nackt ans trockene Ufer.
Dort stehen schreiende Mütter. Die Väter tauchen nach den verschluckten Kindern. Am Ufer liegen die Fundstücke der letzten Sekunden, Plastikeimer, Schippen und meine Badehose.
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
Wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die mich umgebenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen und weiter dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus, um an den mit Kies, Tang und größeren Steinen versehene Rändern kräuselnd sein Ende zu finden. Das Wasser zerstört die Sandburgen der spielenden Kinder und für Sekunden funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Schon verschwindet das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich auch versiegen.

Ihr Anblick erinnert an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eismassen durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, und bis an das Massiv der Alpen rückten um im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurück ließen diese Bewegungen die heutigen Hügel und Niederungen, die Landschaften mit ihren Flüssen, seen und den Findligen, die dies alles bezeugen

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen
So entsteht eine Kakofonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Spaziergänger vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden. Immer an der Küste am Strand entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland immer weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland, Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen, mit der Fähre von Großbritannien nach Dänemark und dann zurück nach Deutschland an die Nordsee. Schließlich weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Am Atlantik runter bis nach Spanien, Portugal wieder Spanien, gegenüber Gibraltar wieder nach Südfrankreich, den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall das Wasser, die Wellen, die Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge, die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das was der Mensch hinterließ.
vom ewigen Wellengang geschliffene abgerundete Holzstücke, Ziegel und Glasscherben, schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene bunte Kanister, die ausgefransten Seilenden in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Schiffbrüchigen wie Robinson Crusoe oder Tom Hanks im Film Castaway!
Diese Geschichten könnten wahr oder Strandspaziergängen entsprungen sein.
Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut als Objets trouvé den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis in die Zeitgenössische Objektunst.
Durch die Verbindung der Fundstücke mit Farben und anderen Materialien wurden und werden die Fundstücke durch Künstlerideen zu Kunstwerken, die unsere Fantasie anregen.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge scheint sich mit Wasser zu füllen, der Sand aber auch grober wie feiner Kies scheinen mich zu zermalmen, mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, rotes Wasser , bunte Gegenstände und kleine Menschenkörper! Alles wird durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das aufgewühlte Wasser ahne ich den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell durch das gekörnte Wasser, Mein Herz rast, dann liege ich ohne Badehose mit zerschürftem Rücken im Wasser im aufgewühlten Sand, auf harten Steinen, schaue zum Ufer und versuche mich im rücklaufenden Wasser mit Mühe aufzusetzen, stütze mich mit den Händen ab, die sofort im Sand einsinken, um mich herum sehe ich rotgefärbtes Wasser.
Das zurückziehende Wasser spült mich jedoch ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke wieder Wasser aus und bekomme mit dem zurücklaufenden Wasser ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und suche vergeblich meine Badehose. Schließlich torkele ich nackt ans trockene Ufer.
Dort stehen schreiende Mütter. Die Väter tauchen nach den verschluckten Kindern. Am Ufer liegen die Fundstücke der letzten Sekunden, Plastikeimer, Schippen und meine Badehose.
 

Kapitano

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Strandspaziergang
Wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die mich umgebenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen und weiter dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus, um an den mit Kies, Tang und größeren Steinen versehene Rändern kräuselnd sein Ende zu finden. Das Wasser zerstört die Sandburgen der spielenden Kinder und für Sekunden funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Schon verschwindet das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich auch versiegen.

Ihr Anblick erinnert an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eismassen durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, und bis an das Massiv der Alpen rückten um im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurück ließen diese Bewegungen die heutigen Hügel und Niederungen, die Landschaften mit ihren Flüssen, Seen und den Findlingen, die dies alles bezeugen

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen
So entsteht eine Kakofonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Spaziergänger vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden. Immer an der Küste entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland , weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland, nach Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen,von dort mit der Fähre nach Großbritannien und nach Dänemark und dann zurück nach Deutschland an die Nordsee. Schließlich weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Am Atlantik runter bis nach Spanien, Portugal wieder Spanien, gegenüber ignorierend Gibraltar wieder nach Südfrankreich,rüber nach Ligurien den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall das Wasser, die Wellen, die Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge, die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das was die Menschen hinterließen.
vom ewigen Wellengang abgeschliffene Holzstücke, Ziegel und Glasscherben, schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene farblose Kanister, die ausgefransten Seilenden von Seglern und Fischern in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Schiffbrüchigen wie Robinson Crusoe oder Tom Hanks im Film Castaway!
Diese Geschichten könnten wahr oder Strandspaziergängen entsprungen sein.
Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte meine Lippen, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut als Objets trouvé den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis in die Zeitgenössische Objektunst.
Durch die Verbindung der Fundstücke mit Farben und anderen Materialien wurden und werden die Fundstücke durch Künstlerideen zu Kunstwerken, die unsere Fantasie anregen.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge scheint sich mit Wasser zu füllen, der Sand aber auch grober wie feiner Kies scheinen mich zu zermalmen, mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Unabsichtlich öffne ich meine Augen, sehe weißen Schaum, rotes Wasser , bunte Gegenstände und kleine Menschenkörper! Alles wird durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das aufgewühlte Wasser ahne ich den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell durch das gekörnte Wasser, Mein Herz rast, dann liege ich ohne Badehose mit zerschürftem Rücken im Wasser im aufgewühlten Sand, auf harten Steinen, schaue zum Ufer und versuche mich im rücklaufenden Wasser mit Mühe aufzusetzen, stütze mich mit den Händen ab, die sofort im Sand einsinken, um mich herum sehe ich rotgefärbtes Wasser.
Das zurückziehende Wasser spült mich jedoch ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke wieder Wasser aus und bekomme mit dem zurücklaufenden Wasser ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und suche vergeblich meine Badehose. Schließlich torkele ich nackt ans trockene Ufer.
Dort stehen schreiende Mütter. Die Väter tauchen nach den verschluckten Kindern. Am Ufer liegen die Fundstücke der letzten Sekunden, Plastikeimer, Schippen und meine Badehose.
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
Wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die mich umgebenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen und weiter dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus, um an den mit Kies, Tang und größeren Steinen versehene Rändern kräuselnd sein Ende zu finden. Das Wasser zerstört die Sandburgen der spielenden Kinder und für Sekunden funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Schon verschwindet das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich auch versiegen.

Ihr Anblick erinnert an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eismassen durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, und bis an das Massiv der Alpen rückten um im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurück ließen diese Bewegungen die heutigen Hügel und Niederungen, die Landschaften mit ihren Flüssen, Seen und den Findlingen, die dies alles bezeugen

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen
So entsteht eine Kakofonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle meine Füße, die wie die Spaziergänger vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent zu umrunden. Immer an der Küste entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland , weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland, nach Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen,von dort mit der Fähre nach Großbritannien und nach Dänemark und dann zurück nach Deutschland an die Nordsee. Schließlich weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Am Atlantik runter bis nach Spanien, Portugal wieder Spanien, gegenüber ignorierend Gibraltar wieder nach Südfrankreich,rüber nach Ligurien den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall das Wasser, die Wellen, die Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge, die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das was die Menschen hinterließen.
vom ewigen Wellengang abgeschliffene Holzstücke, Ziegel und Glasscherben, schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene farblose Kanister, die ausgefransten Seilenden von Seglern und Fischern in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Schiffbrüchigen wie Robinson Crusoe oder Tom Hanks im Film Castaway!
Diese Geschichten könnten wahr oder Strandspaziergängen entsprungen sein.
Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte sie mit meiner Zunge, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut als Objets trouvé den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis in die zeitgenössische Objektunst.

Durch die Verbindung der Fundstücke mit Farben und anderen Materialien wurden und werden die Fundstücke durch Künstlerideen zu Kunstwerken, die unsere Fantasie anregen.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge scheint sich mit Wasser zu füllen, der Sand, grober wie feiner Kies aber auch scharfkantige Steine scheinen mich zu schmirgeln , mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Trotz der Angst vor dem Brennen des Salzes in den Augen, üöffne ich sie und sehe weißen Schaum, rotes Wasser , farbige Gegenstände und kleine Menschenkörper! Alles wird durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das aufgewühlte Wasser ahne ich den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell durch das grobgekörnte Wasser, Mein Herz rast, dann liege ich ohne Badehose mit zerschürftem Rücken im aufgewühlten Sand, schaue zum Ufer und versuche mich im rücklaufenden Wasser mit Mühe aufzusetzen, stütze mich mit den Händen ab, die sofort im Sand einsinken.
Das zurückziehende Wasser spült mich jedoch ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke wieder aus und bekomme ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und suche vergeblich meine Badehose. Schließlich torkele ich nackt ans trockene Ufer.
Dort stehen schreiende Mütter. Die Väter tauchen nach den verschluckten Kindern. Am Ufer liegen die Fundstücke der letzten Sekunden, Plastikeimer, Schippen und meine Badehose.
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
Wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die mich umgebenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen und weiter dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus, um an den mit Kies, Tang und größeren Steinen versehene Rändern kräuselnd sein Ende zu finden. Das Wasser zerstört die Sandburgen der spielenden Kinder und für Sekunden funkeln die kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Schon verschwindet das Wasser und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich auch versiegen.

Ihr Anblick erinnert an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich durch in Jahrtausenden dauernden Eiszeiten Kilometer hohe Eismassen durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, und bis an das Massiv der Alpen rückten um im Rückzug zu den heutigen Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurück ließen diese Bewegungen die heutigen Hügel und Niederungen, die Landschaften mit ihren Flüssen, Seen und den Findlingen, die dies alles bezeugen

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen
So entsteht eine Kakofonie, ein universeller Naturklang, der archetypisch die Welt an ihren Küsten umspannt.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle die Füße, die wie die Spaziergänger vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen.
Ich stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent am Wasser entlang zu spazieren. Immer an der Küste entlang, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland , weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber nach Finnland, nach Schweden, ein Abstecher in das südliche Norwegen,von dort mit der Fähre nach Großbritannien und nach Dänemark und dann zurück nach Deutschland an die Nordsee. Schließlich weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Am Atlantik runter bis nach Spanien, Portugal wieder Spanien, gegenüber ignorierend Gibraltar wieder nach Südfrankreich,rüber nach Ligurien den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus über Bulgarien bis zum Bosporus! Überall das Wasser, die Wellen, die Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge, die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das, was die Menschen hinterließen.
Vom ewigen Wellengang abgeschliffene Holzstücke, Ziegel und Glasscherben, schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene farblose Kanister, die ausgefransten Seilenden von Seglern und Fischern in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Schiffbrüchigen wie Robinson Crusoe oder Tom Hanks im Film Castaway!
Diese Geschichten könnten wahr oder Strandspaziergängen entsprungen sein.
Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte sie mit meiner Zunge, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut als Objets trouvé den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis in die zeitgenössische Objektunst.

Durch die Verbindung der Fundstücke mit Farben und anderen Materialien wurden und werden die Fundstücke durch Künstlerideen zu Kunstwerken,die im Museum zu betrachten sind und mitunter unsere Fantasie anregen.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge scheint sich mit Wasser zu füllen, der Sand, grober wie feiner Kies aber auch scharfkantige Steine scheinen mich zu schmirgeln , mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Trotz der Angst vor dem Brennen des Salzes in den Augen, üöffne ich sie und sehe weißen Schaum, rotes Wasser , farbige Gegenstände und kleine Menschenkörper! Alles wird durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das aufgewühlte Wasser ahne ich den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell durch das grobgekörnte Wasser, Mein Herz rast, dann liege ich ohne Badehose mit zerschürftem Rücken im aufgewühlten Sand, schaue zum Ufer und versuche mich im rücklaufenden Wasser mit Mühe aufzusetzen, stütze mich mit den Händen ab, die sofort im Sand einsinken.
Das zurückziehende Wasser spült mich jedoch ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke wieder aus und bekomme ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und suche vergeblich meine Badehose. Schließlich torkele ich nackt ans trockene Ufer.
Dort stehen schreiende Mütter. Die Väter tauchen nach den verschluckten Kindern. Am Ufer liegen die Fundstücke der letzten Sekunden, Plastikeimer, Schippen und meine Badehose.
 

Kapitano

Mitglied
Strandspaziergang
Wie ein glänzender Teppich überrollt das Meerwasser mit großem Schwung die mich umgebenden Sandflächen. Bis zu meinen Füßen und weiter dehnt sich das Wasser zum Strand hin aus, um an den mit Kies, Tang und Steinen versehene Ränderndes Ufers kräuselnd sein Ende zu finden. Das Wasser zerstört die Sandburgen der spielenden Kinder und für Sekunden funkeln die feuchten kristallinen Sandkörner wie ein unendlicher Lichtteppich. Schon verschwindet das Wasser wieder und der eben noch glänzende Sand wird zu einer mattbraunen Fläche, in der sich Rinnsale und kleine Tümpel bilden, die schließlich auch versiegen.

Ihr Anblick erinnert an die Millionen Jahre dauernde Formung der Erde, in der sich tausende Meter hohe Eismassen durch Mitteleuropa einen Weg durch das Land bahnten, und bis an das Massiv der Alpen rückten um im Rückzug zu den Polen auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Zurück ließen diese Bewegungen die heutigen Landschaften, die Hügel und Niederungen, mit ihren Flüssen, Seen und den Findlingen, die dies alles bezeugen.

Der Grundton des Meeresrauschens, eine menschenunmögliche Komposition aus unendlichen Wellenschlägen mischt sich mit dem Kreischen der Möwen
So entsteht ein Naturkonzert, ein universeller Naturklang, der archaisch die Welt an ihren Küsten vereint.
Meine Gedanken sind gerade verklungen, da umspült die nächste Welle die Füße, die wie die Spaziergänger vor und hinter mir für kurze Zeit einen Abdruck im feuchten Sand hinterlassen. Ich erinnere mich an die Spaziergänge am Ostseestrand mit meiner ersten Liebe und werde traurig.

Stelle mir vor, einmal zu Fuß den europäischen Kontinent am am Ufer entlang zu spazieren. Immer an der Küste, in Travemünde startend, über Polen nach Weißrussland , weiter an den baltischen Staaten vorbei nach Russland, eine Pause in St. Peterburg dann rüber zu den skandinavischen Ländern. Von dort mit der Fähre nach Großbritannien, dann zurück nach Deutschland an die Nordsee. Schließlich weiter durch die Niederlande, Belgien und über die Normandie in die Bretagne.
Am Atlantik runter die iberische Halbinsel umrundend gegenüber ignorierend Gibraltar wieder nach Frankreich,rüber nach Ligurien den italienischen Stiefel runter und wieder rauf, in Venedig mit der Fähre rüber zum Balkan dann nach Griechenland zum Beginn der europäischen Kultur.
Von hier aus spaziere ich am Goldstrand entlang die europäusche Grenze überschreitend bis zum Bosporus! Überall das Wasser, die Wellen, die Möwen und die scheinbare unendliche Weite.
Auf dem Weg begleiten mich überall die Dinge, die das Meer ausspuckt, Muscheln, Tang, Nussschalen, Bambusstücke, Gräten, Algen und das, was die Menschen hinterließen.
Vom ewigen Wellengang abgeschliffene Holzstücke, Ziegel und Glasscherben, schließlich Plastikstücke in allen Farben und Größen. Verwaschene farblose Kanister, die ausgefransten Seilenden von Seglern und Fischern in rot, gelb und blau. Alte Badelatschen, über Bord geworfene Wasserflaschen und die verwaisten Henkel von Kindersandeimern.
Es ist der Kunststoff, der vieles überdauern wird. Ich denke an Pierre Bourdieu und seine Aufsätze zu Plastik und Fleisch.
Denke daran, wie manches gefundene Strandgut Leben rettete! Bei Schiffbrüchigen wie Robinson Crusoe oder Tom Hanks im Film Castaway!
Diese Geschichten könnten wahr oder Strandspaziergängen entsprungen sein.
Die Sonne brennt auf meinen Schultern und ich befeuchte sie mit meiner Zunge, schmecke das Salz.
Vor noch nicht einmal hundert Jahren fand das Strandgut als Objets trouvé den Weg in die Kunst, in die Assemblagen mancher Künstler bis in die zeitgenössische Objektunst.Wir sehen sie in Ausstellungen und sie erinnern uns an die eigenen Fundstücke unserer Strandspaziergänge.

Plötzlich reißt mich eine große Welle in Hüfthöhe um und zieht mich unter Wasser. Meine unvorbereitete Lunge scheint sich mit Wasser zu füllen, der Sand, grober wie feiner Kies aber auch scharfkantige Steine scheinen mich zu schmirgeln , mein Rücken schmerzt, meine Badehose rutscht runter.
Trotz der Angst vor dem Brennen des Salzes in den Augen, üöffne ich sie und sehe weißen Schaum, rotes Wasser , farbige Gegenstände und kleine Menschenkörper! Alles wird durchgewirbelt wie in einer Waschmaschine.
Über mir durch das aufgewühlte Wasser ahne ich den blauen Himmel. Die Sonne scheint grell durch das grobgekörnte Wasser, Mein Herz rast, dann liege ich ohne Badehose mit zerschürftem Rücken im aufgewühlten Sand, schaue zum Ufer und versuche mich im rücklaufenden Wasser mit Mühe aufzusetzen, stütze mich mit den Händen ab, die sofort im Sand einsinken.
Das zurückziehende Wasser spült mich jedoch ein weiteres Mal im Sitzen durch, ich falle zur Seite, huste, spucke wieder aus und bekomme ein weiteres Mal das salzige Wasser in den Mund. Benommen versuche ich hustend aufzustehen und suche vergeblich meine Badehose. Schließlich torkele ich nackt ans trockene Ufer.
Dort stehen schreiende Mütter. Die Väter tauchen nach den verschluckten Kindern. Am Ufer liegen die Fundstücke der letzten Sekunden, Plastikeimer, Schippen und meine Badehose.
 



 
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