Am Meer - Gedanken lose finden

Ralf Langer

Mitglied
Am Meer - Gedanken lose finden

Mal wühlt das Meer, mal ruht es mehr
schließt dich und deinen Kreis nicht ein.
Du stehst am Ufer und du stehst allein:
Kein Aufstieg hoch - auch keinen Weg zurück,
die Wasser und die Himmel schauen - leer
spiegelt sich der Geist – und auch das Glück
kreist; suchend nach dem alten Zauber,
hungrig, mit den Möwen kreischend –
in den Zwischenräumen hin und her.
 

Walther

Mitglied
hi Ralf,

dein werk habe ich mal etwas bearbeitet:
Mal wühlt das Meer, mal ruht es mehr
schließt dich und deinen Kreis nicht ein.
Du stehst am Ufer, stehst allein:
Kein Aufstieg hoch - keinn Weg zurück,
Wasser und dem Himmel schauen - leer
spiegelt sich der Geist – das Glück
kreist - sucht nach altem Zauber,
hungrig, mit den Möwen kreischend –
zwischen Räumen hin und her.
so paßte das metrum.

was meinst du dazu?

lg w.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo walther,

ersteinmal herzlichen dank. ich werde deine version
in meine weiteren überlegungen zum klang einfliessen lassen.

ich glaube da ist viel brauchbares dabei.

lg
ralf
 
F

Fettauge

Gast
Am Meer - Gedanken lose finden

Lieber Ralph,

was du machen willst, ist mir klar, du versuchst, Slow herzustellen. Am Meeresufer stehen und in sich kreisen - das bietet sich als Gelegenheit dafür geradezu an.

Metrisch funktioniert es noch nicht, du bringst Jamben und Trochäen durcheinander. Auch Walthers Änderungsvorschlag ist nicht hundertprozentig. Du musst dich entscheiden: das Gedicht entweder in Jamben oder Trochäen, wenn du das mischst, muss das inhaltlich einen ganz starken Grund haben, dann nur ist der rhythmische Bruch als absolute Ausnahme vertretbar und wirkt nicht ungekonnt.

Aber solch ein Text funktioniert meiner Ansicht nach nur dann, wenn er noch einen "Übertext" hat, damit meine ich, dass es dem Ich um mehr als das Hier und Jetzt geht, dass die Gedanken um etwas kreisen, was zum Beispiel das Meer zu bestätigen scheint oder woran es erinnert, das Meer als Spiegel der Gedanken. Ich hätte z. B. vielleicht die Leere, die du erwähnst, etwas ausgebaut. So in dieser Art. Aber Slow ins Gedicht zu bringen, das ist ein Glücksfall.

Liebe Grüße, Fettauge
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo fettauge,

recht herzlichen dank. dies gedicht ist eine überarbeitete version eines stückes das ich vor jahr und tag hier einstellte.

viele von meinen "neuen" stücken sollen - wie soll ich sagen klingen. hm, ich denke du weist was ich meine. hier ringe ich mit der form.
ich denke, ich sehe die formalen schwächen auf die du hinweist.

aber nach langer arbeit an diesem stück mußte ich es los werden.

dies ist also ein asdruck von dem was ich im moment zu leisten vermag.

ab hier bin ich auf hilfe angewiesen.

ralf
 
F

Fettauge

Gast
Am Meer

Lieber Ralf,

eine Hilfe, die du bekommen kannst, liegt im Lesen guter Lyrik. Du kannst natürlich ein Übriges tun und vielleicht in eine wirklich gute Literaturgruppe in deinem Ort gehen, falls vorhanden. Ein Drittes wäre, und das halte ich für das Ergiebigste, du kniest dich mal in die Technik der Lyrik rein. Es gibt sehr gute Literatur zum Handwerk des Lyrischen.
Einen Tipp könnte ich dir geben: "Vers, Reim, Strophe, Gedicht" von Josef Viktor Stummer. Es ist zwar kein taufrisches Werk, seine Beispieltexte haben schon eine gewisse Patina, aber Stummer geht akribisch genau aufs Handwerk ein. Kriegst du wahrscheinlich nur noch antiquarisch. Moderneres müsstest du im Buchhandel erfahren.

Liebe Grüße, Fettauge
 



 
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