charliebrownonacid
Mitglied
Die Luft ist noch warm, aber die Tage werden kürzer. Der Stadtrand, wo die Straßen langsam in Felder übergehen, liegt in der Abenddämmerung. In meiner Hand die Kamera, auf dem Rücken ein Stativ. Es wäre ein schönes Motiv, dachte ich, der blühende Holunderbusch am Rande des Feldweges hinter unserem Haus. Die Natur sollte mir helfen.
Der Holunder steht da, genau wie erwartet, und ich richte alles ein. Aus dem Nichts taucht ein älterer Mann neben mir auf. Er steht einfach da, als wäre er plötzlich aus dem Boden gewachsen, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Blick fragend auf mich gerichtet. „Was machen Sie da?“, fragt er. Ich erkläre es ihm, rede von der Idee, die vielleicht nur für mich selbst Wert hat. Während ich spreche, merke ich, dass er mich kaum versteht. Sein Deutsch ist brüchig, er nickt, aber in seinen Augen steht weiter die Frage. Wir bleiben beide eine Weile dort, er und ich, beide unsicher, wie es weitergehen soll.
Dann begreife ich, was los ist: Er möchte nicht durch das Bild laufen. Wir verständigen uns darauf, dass er einfach hinter der Kamera an der Szenerie vorbei geht. Er lächelt, ein kurzer, erleichterter Moment. Ich mache ein paar Aufnahmen, aber das Licht schwindet, die Ergebnisse sind miserabel. Irgendwann gebe ich auf, baue meine Ausrüstung ab und mache mich auf den Weg, den Feldweg weiter hinunter, weg vom Holunder, weg vom Bild.
Der Fluss liegt ruhig, das Wasser glitzert im schwachen Licht der letzten Sonnenstrahlen. Ich hatte gehofft, hier vielleicht ein Motiv zu finden, doch es gibt nichts, was mich hält. Die Dunkelheit beginnt, alles zu verschlucken.
Am Ende des Weges biege ich in Richtung der Straße ab. Eine Stimme dringt aus der Ferne zu mir herüber. Jemand telefoniert, offenbar von seiner Idee überzeugt: „Da machen wir dann so 'ne Lovestory. Die Perle steht auf 'nem Dach im Wind.“ Ich lächle. Noch jemand, der Pläne schmiedet, die vielleicht nie Realität werden. Als ich näherkomme, erkenne ich die Stimme: Mein Nachbar. Er gestikuliert mit der freien Hand, läuft auf und ab, während er spricht. Ich überlege kurz, ob ich ihn ansprechen soll, entscheide mich dann dagegen. Stattdessen folge ich ihm ein Stück. Die Kamera hängt schwer an meiner Seite, die Taschenlampe ungenutzt in meiner Tasche. Ich beschließe, meine eigenen Pläne zu begraben und gehe langsam nach Hause.
Der Holunder steht da, genau wie erwartet, und ich richte alles ein. Aus dem Nichts taucht ein älterer Mann neben mir auf. Er steht einfach da, als wäre er plötzlich aus dem Boden gewachsen, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Blick fragend auf mich gerichtet. „Was machen Sie da?“, fragt er. Ich erkläre es ihm, rede von der Idee, die vielleicht nur für mich selbst Wert hat. Während ich spreche, merke ich, dass er mich kaum versteht. Sein Deutsch ist brüchig, er nickt, aber in seinen Augen steht weiter die Frage. Wir bleiben beide eine Weile dort, er und ich, beide unsicher, wie es weitergehen soll.
Dann begreife ich, was los ist: Er möchte nicht durch das Bild laufen. Wir verständigen uns darauf, dass er einfach hinter der Kamera an der Szenerie vorbei geht. Er lächelt, ein kurzer, erleichterter Moment. Ich mache ein paar Aufnahmen, aber das Licht schwindet, die Ergebnisse sind miserabel. Irgendwann gebe ich auf, baue meine Ausrüstung ab und mache mich auf den Weg, den Feldweg weiter hinunter, weg vom Holunder, weg vom Bild.
Der Fluss liegt ruhig, das Wasser glitzert im schwachen Licht der letzten Sonnenstrahlen. Ich hatte gehofft, hier vielleicht ein Motiv zu finden, doch es gibt nichts, was mich hält. Die Dunkelheit beginnt, alles zu verschlucken.
Am Ende des Weges biege ich in Richtung der Straße ab. Eine Stimme dringt aus der Ferne zu mir herüber. Jemand telefoniert, offenbar von seiner Idee überzeugt: „Da machen wir dann so 'ne Lovestory. Die Perle steht auf 'nem Dach im Wind.“ Ich lächle. Noch jemand, der Pläne schmiedet, die vielleicht nie Realität werden. Als ich näherkomme, erkenne ich die Stimme: Mein Nachbar. Er gestikuliert mit der freien Hand, läuft auf und ab, während er spricht. Ich überlege kurz, ob ich ihn ansprechen soll, entscheide mich dann dagegen. Stattdessen folge ich ihm ein Stück. Die Kamera hängt schwer an meiner Seite, die Taschenlampe ungenutzt in meiner Tasche. Ich beschließe, meine eigenen Pläne zu begraben und gehe langsam nach Hause.