Am Weinstock regen sich die ersten Triebe - Liebesschmalzfrühlingssonett

Walther

Mitglied
Am Weinstock regen sich die ersten Triebe.
Im Vogelhäuschen nisten Haubenmeisen.
Es sind die sanften Farben und die leisen,
Die zarten Töne: Vom Wachsen und von Liebe

Erzählen sie um uns herum. Halt inne!
So scheint aus dem satten Grün zu klingen.
Die Wege, die wir immer wieder gingen,
Entdecken wir aufs Neu, und unsre Sinne

Berichten von der Jugend, die wir hatten:
Die Kirschenblüten waren das Erwachen;
Der Winter tritt zurück in frühe Schatten.

So jung das Leben, und ein frohes Lachen:
Erstarkt sind selbst die Müden und die Matten!
Rück her zu mir und lass uns Liebe machen!
 

Walther

Mitglied
Am Weinstock regen sich die ersten Triebe.
Im Vogelhäuschen nisten Haubenmeisen.
Es sind die sanften Farben und die leisen,
Die zarten Töne: Vom Wachsen und von Liebe

Erzählen sie um uns herum. Halt inne!
So scheint es aus dem satten Grün zu klingen.
Die Wege, die wir immer wieder gingen,
Entdecken wir aufs Neu, und unsre Sinne

Berichten von der Jugend, die wir hatten:
Die Kirschenblüten waren das Erwachen;
Der Winter tritt zurück in frühe Schatten.

So jung das Leben, und ein frohes Lachen:
Erstarkt sind selbst die Müden und die Matten!
Rück her zu mir und lass uns Liebe machen!
 

Grenadilla

Mitglied
Hach ja, hach schön.
Und ich finds gar nicht schmalzig.

Ich bewundere Menschen, die reimen können und so ein Sonett ist ja nun noch höhere Reimkunst - Hut ab und Applaus für dieses schönes Frühlingssonett!
Und das Ende mag ich sehr, denn Liebe machen passt nunmal sehr gut zum Frühling.
 

Walther

Mitglied
Lb. Grenadilla,

natürlich geht Lob dieser Art runter wie Öl. Allerdings halte ich dieses Gedicht für klassische Gelegenheitslyrik für den Alltag, und dort hat es Eingang in eine Geburtstagskarte gefunden. Ich dachte nur, weil es so fröhlich swingt, könnte man es auch andere zur Erheiterung und Erbauung vorlegen. ;)

Wunderbar, daß ich Dich erfreuen konnte. Das ist das, wofür wenigstens ich schreibe. Der Text soll seine LeserInnen gut unterhalten. :)

LG W.
 

Grenadilla

Mitglied
Ich habe mal in einer Literaturzeitschrift einen Artikel gelesen, der sich mit der Frage beschäftigte, ob Kunst immer schwer (zu verstehen) sein muss.

Ist es nicht die größere Kunst, mit Leichtigkeit zu erfreuen? Gute freundliche Gedanken zu schenken. Das Leben selbst ist doch schon ernst genug.

Erfreute Abendgrüße :)
 

Walther

Mitglied
Am Weinstock regen sich die ersten Triebe.
Im Vogelhäuschen nisten Haubenmeisen.
Es sind die sanften Farben und die leisen
Der Töne: Zart vom Wachsen und von Liebe

Erzählen sie um uns herum. Halt inne!
So scheint es aus dem satten Grün zu klingen.
Die Wege, die wir immer wieder gingen,
Entdecken wir aufs Neu, und unsre Sinne

Berichten von der Jugend, die wir hatten:
Die Kirschenblüten waren das Erwachen;
Der Winter tritt zurück in frühe Schatten.

So jung das Leben, und ein frohes Lachen:
Erstarkt sind selbst die Müden und die Matten!
Rück her zu mir und lass uns Liebe machen!
 

Walther

Mitglied
Lb Grenadilla,

gerade erreichte mich ein Tip zu Verbesserung, den ich oben umgesetzt habe.

Kunst muß nicht schwer verständlich sein, darf aber in Bildern und Metaphern daherkommen und auf Nachdenken aus sein.

LG W.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Walter, es gefällt mir insgesamt gut.

Schau Dir aber bitte mal das "und" im Vers "So jung das Leben, und ein frohes Lachen:" an. Hier erscheint es mir so, als ob etwas fehle (im grammatischen Sinn). Inhaltlich ist es aber vollständig. Es ist eine "elliptische" Form.
Ich denke, diese Stelle kann man verbessern. Sie wirkt etwas wie wenn der passende Einfall fehlte. (Sie wirkt auch nicht so locker, wie die anderen Teile.)
Im Zweifel aber bitte lassen.
 

Walther

Mitglied
Am Weinstock regen sich die ersten Triebe.
Im Vogelhäuschen nisten Haubenmeisen.
Es sind die sanften Farben und die leisen
Der Töne: Zart vom Wachsen und von Liebe

Erzählen sie um uns herum. Halt inne!
So scheint es aus dem satten Grün zu klingen.
Die Wege, die wir immer wieder gingen,
Entdecken wir aufs Neu, und unsre Sinne

Berichten von der Jugend, die wir hatten:
Die Kirschenblüten waren das Erwachen;
Der Winter tritt zurück in frühe Schatten.

So jung das Leben - und ein frohes Lachen:
Erstarkt sind selbst die Müden und die Matten!
Rück her zu mir und lass uns Liebe machen!
 

Walther

Mitglied
Lb. Bernd,

Du hast dieses Sonett, das ich nicht zu meinen stärksten zähle, wieder hervorgezaubert aus den Tiefen der Lupe. Dafür herzlichen Dank.

Den von Dir angesprochenen Vers habe ich insofern bearbeitet, indem ich das Komma in einen Gedankenstrich geändert habe. Am Ende soll so die Pause dargestellt werden, die im Lesefluß gemacht werden soll. Beides, die Jugend und das Lachen gehen hier überein, es soll aber klar sein, daß das Lachen das ist, was bleibt. Die Jugend geht, und daher ist eine reine Aufzählung nicht richtig.

Ich hoffe, damit Deinem Hinweis nachgekommen zu sein und die Aussage besser gestaltet zu haben.

LG W.
 



 
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