Am Wiesengrund

2,00 Stern(e) 1 Stimme

Anonym

Gast
"Was macht der Kerl dort",schrie sie."Nichts",hallte es zurück.Die Situation verhielt sich Apathisch.Im weitläufigen Garten war Abendnebel aufgezogen,nur die Eiche knarrte im Vordergrund.Ihre aufgeschwatzten Narben waren sorgsam mit Rinde bedeckt,wobei das Wurzelwerk sich schutzlos über den Rasen erhob.Im Frühjahr schlugen dann die Triebe aus.Die knorrige Verästellung entwickelte ein saftiges grün,so gewann es an Leichtigkeit.Mancher Gast fühlte sich nun angezogen.Die Schaukel wurde befestigt,und ihre Äste knarrten unter dem Gewicht,denn auch Kinder wurden älter.Es waren stramme Jahre der Gemeinsamkeit,dann schlug der Blitz ein.Er teielte den Baum in zwei Hälften und verwehrte ihm die Einheit.Jetzt rieben sich die Stümpfe aneinander und wenn der Wind aufzog,entstand ein Ächzen und Knirschen das weithin hörbar war.Der Blitz hatte nicht nur die Form verändert,er hatte die Würde gespalten.Es war ein kalter Septembermorgen.Der Frühnebel bedeckte den Wiesengrund,während ich den Mantel anzog und in Richtung
Eiche ging.Die Nachbarstochter war aufgewacht,öffnete die Fensterläden und schrie über den Platz,was ich dort machen würde?."Nichts",gab ich zurück."Ich fälle nur einen Baum".
 



 
Oben Unten