Amadeus

Vera-Lena

Mitglied
Amadeus

Reglos liegst du da,
nur dein Herz, der Feuerquell
in deiner Brust
singt mit seinem Pochen
in allen Farben des Lichts.

Unverwandt schaut die Taube dich an,
wagt es nicht, mit ihrem Gurren
in den filigranen Gesang einzustimmen.

Schnäbelt den Täuberich,
verharrt wieder lauschend

bis ein Sperber die Beiden aufschreckt,
hinweg reisst
aus diesem Augenblick des Entzückens.

Dein Herz leuchtet in seinen Klängen
auch für ihn.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Leser,

der Grundton dieses Textes liegt in der Fähigkeit, einander nah zu sein.
Wenn man das "Singen eines Herzens" vernehmen kann, muss man schon eine seelische Verwandtschaft miteinander haben oder über viele Jahre miteinander geradezu verschmolzen sein.

Von Tieren weiß man, dass sie ein spezielles Empfinden haben, welches der Mensch im allgemeinen nicht besitzt. Beispielsweise spüren sie lange vorher, dass es ein Erdbeben geben wird und bringen sich in Sicherheit. Und wer weiß welche Fähigkeiten der Wahrnehmung ihnen außerdem noch zu eigen sind.

Jede weitere Interpretation überlasse ich gerne dem jeweiligen Leser.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Perry

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

schnäbelnde (weiße) Tauben sind nicht umsonst ein Liebessymbol, das gerne bei Hochzeiten verwendet wird.
Das pochende Herz spürt man meist selbst, ob der andere dieses fühlen kann, lässt sich nur erahnen.
Für mich sind die Augen das Tor zum Herzen, aber auch da kann man sich manchmal täuschen.
Ein ewig schönes Thema, das Du hier bebildert hast.

Konstruktiv bin ich etwas am Textanfang hängen geblieben:

Reglos liegst du da,
nur dein Herz, der Feuerquell
in deiner Brust
singt mit seinem Pochen
in allen Farben des Lichts.

Die (Klang)Wiederholung von "dein", "deiner" und "seinem" empfinde ich nicht als optimal.
wie wär's mit

Reglos liegst du da,
nur das Herz, der Feuerquell
in deiner Brust
singt mit lautem Pochen
in allen Farben des Lichts.

Gern Hineingespürt und LG
Manfred
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred,

da freue ich mich sehr, dass Du mit diesem Text etwas anfangen kannst. :)

Auf Deinen Kritikpunkt möchte ich gerne eingehen: Ja, es genügt "das" Herz zu schreiben, denn dass es sein Herz ist weiß man auch so.

Allerdings kann ich nicht mit "lautem" Pochen schreiben, das widerspräche dem "filigranen Gesang". Außerdem ist "sein" Pochen, also das Pochen dieses Herzens, etwas ganz und gar Individuelles, Unvergleichliches für das liebende Ich.

Der Geliebte ist immer einzigartig und wird es auch im Laufe vieler Jahre immer mehr und immer deutlicher.

Danke für Deinen Kommentar und Dein sorgfältiges Lesen!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Amadeus

Reglos liegst du da,
nur das Herz, der Feuerquell
in deiner Brust
singt mit seinem Pochen
in allen Farben des Lichts.

Unverwandt schaut die Taube dich an,
wagt es nicht, mit ihrem Gurren
in den filigranen Gesang einzustimmen.

Schnäbelt den Täuberich,
verharrt wieder lauschend

bis ein Sperber die Beiden aufschreckt,
hinweg reisst
aus diesem Augenblick des Entzückens.

Dein Herz leuchtet in seinen Klängen
auch für ihn.
 



 
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