Amazon und die Kleinverlage

ex-mact

Mitglied
Der ,,Krieg'' währt schon länger, aber nun hat Amazon Deutschland den nächsten Schritt gemacht: Bücher von Kleinverlagen, die zwar ISBN tragen, VLB gelistet sind und über Amazon regelmäßig verkauft wurden (unter anderem auch die alte Anthologie der Leselupe) sind nicht mehr im Online-Katalog zu finden, da sie nicht über Libri, KNO oder K&V vertrieben werden.

Die drei Barsortimente in Deutschland teilen sich den Markt, durch ihre absolute Marktbeherrschung können sie ihre üblichen Margenforderungen von 50% des Ladenverkaufpreises als Handelsrabatt durchsetzen. Kleinverlage können oder wollen diese Margen nicht einräumen oder können/wollen keine hohen Auflagen nur für eine Kommission beim Barsortiment produzieren. Amazon reiht sich nun also ein in die Riege der Online-Buchhändler, die solchen Verlagen den Markt WWW verbauen wollen (wie schon buch.de, buecher.de, bol.de und andere).

Für hoffnungsvolle ,,Nachwuchsautoren'' hat diese Entwicklung einen erheblichen Nachteil: sie haben nur Chancen, ihre Bücher bei kleinen Verlagen unterzubringen - und wenn diese nicht einmal mehr über Amazon ihre Bücher anbieten können, bestehen auch für die neuen Autoren kaum noch Möglichkeiten, den Sprung in die Professionalität zu schaffen. Dies ist nicht allein Amazon anzulasten - Amazon war bis zuletzt die ,,Bastion der Fairness''. Das ist nun zu Ende. Es ist nun am Kunden, über die weitere Entwicklung des Buchmarkts Internet zu entscheiden, direkt bei den Verlagen zu bestellen oder alternative Handelsplattformen zu besuchen.
 
B

beisswenger

Gast
Werter Kollege,

"... Es ist nun am Kunden, über die weitere Entwicklung des Buchmarkts Internet zu entscheiden, direkt bei den Verlagen zu bestellen oder alternative Handelsplattformen zu besuchen."

Was sind denn "alternative Handelsplattformen"?
 

ex-mact

Mitglied
Moin,

> Was sind denn "alternative Handelsplattformen"?

- Buchhändler vor Ort
- kleine Online-Händler (derer es viele gibt)
- Online-Handles-Konglomerate (wie inbooks.de, ohne dies speziell favorisieren zu wollen)

Es gibt viele Möglichkeiten, an Bücher zu kommen. Online-Antiquariate laufen meist recht erfolgreich. Gleiches ist für neue Bücher denkbar. Viele solcher Versuche im Web gehen aus Mangel an Nachfrage ein - mein Hinweis war ein solcher darauf, daß durch ein Umschwenken von den Marktdominanten auf kleinere Angebote mehr als ein Zeichen gesetzt werden kann.
 

unbekannt2581

Verbotenes Mitglied
das ist alles sehr richtig.... mact.
ich empfehle allen lesern http://www.buchhandel.de
dort kann man direkt im verzeichnis der lieferbaren bücher recherchieren und auch bestellen, wie bei libri direkt beim buchhändler vor ort......
genau da werden auch die kleinverlage dann bedient.

grüsse

mike
 



 
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