An die Ministerien

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Hera Klit

Mitglied
An die Ministerien

Verehrte Damen und Herren,

seien sie versichert, dass ich als Rentner hier unten meinen Mann stehe und in diesen Notzeiten alles mir Mögliche tue, um ihren wirtschaftlichen Zermürbungskampf gegen den aggressiven Angriffsgegner aus dem Osten zu unterstützen.

So darf ich Ihnen mitteilen, Maßnahmen ergriffen zu haben, die unsere gemeinsame Sache stützen und vorantreiben.

Diese meine letztwöchig beschlossenen Maßnahmen wären dann die folgenden:

1. Es gibt jetzt diesen günstigen, fettreduzierten, etwas fad schmeckenden Streichkäse, den ich beim Discounter als Ersatz für den leckeren, sehr fetten Gouda einkaufe. Dadurch kann ich pro Woche satte 7 Euro einsparen.
2. Die zuckersüßen Äpfel, von denen ich leider immer zu viele aß, weil sie so gut schmeckten, ersetze ich durch die recht sauren, aber nur ein Drittel kostenden hartschaligen mehligen Äpfel, die mir eigentlich so überhaupt nicht schmecken. Aber dann esse ich auch weniger und spare noch mal ganz schön dabei. Ein doppelter Vorteil also.
3. Heizöl bestelle ich vorerst mal nicht, auch weil ich den Preis, der derzeit ca. das Vierfache von früher beträgt, eigentlich nicht zahlen kann. Ich habe doch noch den alten Holzofen in der Küche stehen, wenn ich da alle Türen öffne, werde ich auch so sicher 16° in der ganzen Wohnung zustande bringen. Holz sammele ich bereits im Wald.
4. Im Urlaub war ich schon seit Jahren nicht mehr, es ist also gar kein spezieller Verzicht von mir, wenn ich dieses Jahr selbstverständlich auch nicht fahre.
5. Ich habe mir jetzt beim Zahnarzt Metallkronen einsetzen lassen, um den Aufpreis für die teure Keramik zu sparen. Erstens habe ich jetzt nichts zu lachen und wenn ich doch mal zufällig lache, weil einer einen Witz macht, dann muss ich ja den Mund nicht bis hinten hin aufreißen. Es ist jetzt ja auch nicht die Zeit für persönliche Eitelkeiten.
6. Früher ging ich auch schon mal auf ein Rockkonzert von irgendeiner dörflichen Coverband. Angesichts der angespannten Weltlage wurde mir aber bewusst, wie überteuert diese Eintrittspreise sind. Deswegen sind die bis auf Weiteres gestrichen, jedenfalls so lange, bis diese Angriffskriegaggressoren in die Knie gezwungen sind.
7. Ansonsten gibt es viele kleine Einsparmöglichkeiten während des Alltags, die zusammengenommen immense Summen einsparen. Beispielsweise kann man kürzer und kälter Duschen, weniger Zahncreme auf die Bürste drücken oder im Flur das Licht auslassen.

Ich weiß, das sind nur kleine Schritte hin zum Sieg, aber ich denke, wenn alle in gleicher Weise handeln werden Siebenmeilenschritte daraus.

Hochachtungsvoll Ihr
 

E. H. Berger

Mitglied
Hallo Hera,

Super, genau mein Humor !
Ich wollte schon spontan meine ersten fünf Sternchen vergeben, aber dann bin ich über ein paar Stellen in Deinem Text gestolpert, die nicht so ganz korrekt sind.
Als frischgebackenes Forumsmitglied will ich keinen alten Hasen und Häsinnen ungerechtfertigt auf den Schlips treten, deshalb habe ich mich extra noch mal bei www.duden.de schlaugemacht.

Zitat:

Die Formen des Anredepronomens Sie schreibt man immer und überall groß und auch die Formen des entsprechenden Possessivpronomens, d. h. auch in der wörtlichen Rede im Prosatext: „Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus?“ „Solche, die ich Ihnen nicht auf die Nase binden will“ (Willi Achten: Die florentinische Krankheit).

Nicht für ungut; die Kritik ist konstruktiv gemeint.

Liebe Grüße

Tom
 

Hera Klit

Mitglied
Hallo Hera,

Super, genau mein Humor !
Ich wollte schon spontan meine ersten fünf Sternchen vergeben, aber dann bin ich über ein paar Stellen in Deinem Text gestolpert, die nicht so ganz korrekt sind.
Als frischgebackenes Forumsmitglied will ich keinen alten Hasen und Häsinnen ungerechtfertigt auf den Schlips treten, deshalb habe ich mich extra noch mal bei www.duden.de schlaugemacht.

Zitat:

Die Formen des Anredepronomens Sie schreibt man immer und überall groß und auch die Formen des entsprechenden Possessivpronomens, d. h. auch in der wörtlichen Rede im Prosatext: „Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus?“ „Solche, die ich Ihnen nicht auf die Nase binden will“ (Willi Achten: Die florentinische Krankheit).

Nicht für ungut; die Kritik ist konstruktiv gemeint.

Liebe Grüße

Tom
Danke lieber Tom, aber das ist mir durchaus bekannt.

Liebe Grüße
Hera
 



 
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