Hmm,
interessante stilistische Frage, ob oder wann "
nichts, was" der Alternative "
nichts, das" vorzuziehen ist. Ich gebe gern zu, darüber nicht extra gegoogelt zu haben, hatte zunächst auch die Formulierung "Nichts, was" eingesetzt, eher intuitiv, wohl weil sie die geläufigere Variante ist und erst später auf "nichts, das" geändert, weil es mir bestimmender erschien.
Ganz so einfach, wie es in dem Korrespondenz-link zu Relativsätzen behauptet wird, würde ich es mir allerdings nicht machen:
Auf „alles“ und „nichts“ im Hauptsatz folgt ebenfalls „was“. Beispiele: „Es gibt nichts, was nicht verbessert werden kann“ oder „Alles, was Sie bei uns finden, …
Das mag in allgemeiner Korrespondenz zwar hinhauen, reicht aber nicht bis in die Poesie, denn
ich kenne nichts, das so schön ist wie die poetische Sprache. Hier sollte meines Erachtens dem Besonderen - hier: dem bestimmten Nichts - der Vorzug eingeräumt werden. Es hebt die Sprache auf einen höheren Level.
...
dass nichts daran haftet
das Hamburg erreicht
Ich möchte aus dem gleichen Grund auch vor zu viel Schleifarbeit warnen. Was zu geläufig ist und dem Lesen keinen Widerstand mehr bietet, verflacht. Was der Sprache nachläuft, läuft zugleich Gefahr, seinen eigentlichen Sinn aufzugeben. Die Aussagen ...
was neben dir strandet
holt sich dann der Wind
bzw.
was neben dir strandet
holt sicher Wind
... haben ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Die erste beschreibt einen Vorgang, die letztere hingegen drückt eine Gewissheit aus.
Selbstverständlich sind dies alles schon recht delikate stilistische Fragen, für die es kein richtig oder falsch gibt, die man besser seinem Sprachgefühl überlässt. Man sollte sich daher mit einer Überarbeitung etwas mehr Zeit lassen, aus dem Abstand besehen erscheint vieles klarer. Das Gedicht ist die Mühe wert.
Grüße
JB