An Zimmern (im Gedenken an Hölderlin)

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cecil

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Der arme Fritz: "April und Mai und Julius sind ferne.
Ich bin nichts mehr. Ich lebe nicht mehr gerne."

Danke für die traurige Erinnerung an einen Jugendhelden!
 

James Blond

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Mich lässt dein Text etwas ratlos zurück. Sicher ist der Bezug, der im Titel aufscheint: Hölderlins Gedichte an seinen Wirt, den Schreinermeister Ernst Friedrich Zimmer: "An Zimmern". Womit derselbe uns Flehenden aber Hölderlins letzte Zeugnisse verdarb, bleibt mir so schleierhaft, wie der gefühlte Mord an ihm.

Grüße
JB
 

Hera Klit

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Mich lässt dein Text etwas ratlos zurück. Sicher ist der Bezug, der im Titel aufscheint: Hölderlins Gedichte an seinen Wirt, den Schreinermeister Ernst Friedrich Zimmer: "An Zimmern". Womit derselbe uns Flehenden aber Hölderlins letzte Zeugnisse verdarb, bleibt mir so schleierhaft, wie der gefühlte Mord an ihm.

Grüße
JB
Er hat, wie leider bekannt, letzte Gedichte von Hölderlin vernichtet. LG Hera
 

James Blond

Mitglied
Ich habe mal etwas gegoogelt:

Mündliche Überlieferungen besagen, Zimmer habe Aufzeichnungen Hölderlins aus all diesen Jahren in großen Mengen post mortem vernichtet. Sicher ist, dass von den zahlreichen Gedichten, die in der ersten Zeit noch entstanden, die meisten verlorengingen.

Schlamperei ist allerdings kaum Mord, zumal Hölderlin seinen Wirt um etliche Jahre überlebte. Eine post mortem Vernichtung geht also schlecht.
Hölderlin hatte in den ersten Turmjahren eine wesentliche Aufhellung seiner Psyche erfahren, und er hatte zahlreiche Bewunderer. Wenn Gedichte aus dieser Zeit verloren gingen, ist dies wohl kaum allein Zimmer anzulasten.

Grüße
JB
 

Hera Klit

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Ich habe mal etwas gegoogelt:

Mündliche Überlieferungen besagen, Zimmer habe Aufzeichnungen Hölderlins aus all diesen Jahren in großen Mengen post mortem vernichtet. Sicher ist, dass von den zahlreichen Gedichten, die in der ersten Zeit noch entstanden, die meisten verlorengingen.

Schlamperei ist allerdings kaum Mord, zumal Hölderlin seinen Wirt um etliche Jahre überlebte. Eine post mortem Vernichtung geht also schlecht.
Hölderlin hatte in den ersten Turmjahren eine wesentliche Aufhellung seiner Psyche erfahren, und er hatte zahlreiche Bewunderer. Wenn Gedichte aus dieser Zeit verloren gingen, ist dies wohl kaum allein Zimmer anzulasten.

Grüße
JB
Ich habe ein Gedicht veröffentlicht und keine Gerichtsakte.
In diesem Gedicht bedauert das LI meiner Meinung nach zu recht,
die Vernichtung von Hölderlinschriften.
Sollte Zimmer, und das tat er gewiss, nur eine Hölderlinzeile
vernichtet haben, dann käme dies einem Frevel gleich.
Das LI gibt seine Trauer darüber zum Ausdruck.

Die hölderlineske Formulierung "schreckte wie Mord mich",
verwendete ich freilich in Anlehnung an Hölderlins:

"Trennen wollten wir uns? wähnten es gut und klug?
Da wirs taten, warum schröckte, wie Mord, die Tat?"

aus dem Gedicht "Der Abschied".

LG Hera
 

James Blond

Mitglied
Klar: Es bleibt ein subjektives Gedicht. Und es verströmt für mich eine Art fanatischer Bewunderung, die selbst ein bisschen Wahn versprüht. Ob die Hölderlin aber gerecht wird, ist eine andere Frage.

Grüße
JB
 



 
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