Angekaut

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Angekaut

Adrenalin bellt jedem Glied
Befehle zu

Bevor es zuckt
Ausführung vom Restverstand
ausgebremst, sonst
Anarchie

Angekaute Gedanken lauern
im Hinterstübchen
ihre Verdauung
zwingend notwendig
doch gerade jetzt
völlig unmöglich
alles bloß angedacht
nur um es später
hervorpopeln zu müssen

Souveränität
ins Gesicht geschminkt
Kommunikationsmimikry
wo doch der Blick isoliert
ins Innere stiert

Du gestresst
ich gestresst
wie zwei senile Männer
die aneinander
vorbeilabern

Gesellschaftsfähigkeit
rudimentär
am Leben
erhalten
suboptimal
darauf
vorbereitet
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Artbeck!

Wieso zerhackst du die letzte Strophe so brutal?

Liebe Grüße
Manfred
 
Angekaut

Adrenalin bellt jedem Glied
Befehle zu

Bevor es zuckt
Ausführung vom Restverstand
ausgebremst, sonst
Anarchie

Angekaute Gedanken lauern
im Hinterstübchen
ihre Verdauung
zwingend notwendig
doch gerade jetzt
völlig unmöglich
alles bloß angedacht
nur um es später
hervorpopeln zu müssen

Souveränität
ins Gesicht geschminkt
Kommunikationsmimikry
wo doch der Blick isoliert
ins Innere stiert

Du gestresst
ich gestresst
wie zwei senile Männer
die aneinander
vorbeilabern

Gesellschaftsfähigkeit
rudimentär am Leben erhalten
suboptimal darauf vorbereitet
 
Hallo, Manfred!

Ich habe noch einmal über deinen Hinweis nachgedacht, warum eigentlich nicht? Habe die letzte Strophe jetzt neu gestaltet!

Vielen Dank für deine Anregung!

Gruß,
Artbeck
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Artbeck!

Jetzt sieht es besser aus.

Zum Gedicht:
Ich lese hier eine aufgestaute, unterdrückte Aggression zwischen zwei Menschen. Dazu passt auch der hektische, abgehackte Schreibstil.
Ich muss da noch einige Male lesen, um sagen zu können, ob mich dies als Leser anspricht.

Darüber nachgedacht habe ich aber auf jeden Fall gerne.

Liebe Grüße
Manfred
 
Hallo, Manfred!

Vielen Dank für die Schilderung deines Leseeindrucks (interessant, dass du “angestaute Aggression“ herausliest) - freut mich, dass es zum Nachdenken anregt. Bin jetzt natürlich gespannt, ob und weshalb es (nicht) anspricht!

Gruß,
Artbeck
 

revilo

Mitglied
gute Idee......das Problem an diesem Gedicht ist die künstlich verknappte Sprache mit dem fast vollständigen Verzicht auf Verben....das ist sicherlich gewollt, liest sich aber nicht gut....weiterhin ist mir die Sprache teilweise zu direkt...dies bewirkt, dass dem Leser wenig Möglichkeit zur Spekulation gelassen wird...ich meine damit hervorpopeln und vorbeilabern......

LG revilo
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja,revilo hat es auf den Punkt gebracht.
Das ist auch mein Problem mit dem Gedicht. Zuwenig Spiel mit der Sprache und dadurch zuwenig Möglichkeiten für den Leser.

Liebe Grüße
Manfred
 
Hallo revilo, hallo Manfred!

Vielen Dank für euren genauen Blick aufs Gedicht!

Eure Einwände kann ich nachvollziehen, und sie helfen mir dabei, noch einmal ein, zwei Schritte zurückzutreten und einen objektiveren Blick auf den Text zu werfen, zumal ich ihn vor circa 11 Jahren verfasste und ihn bis jetzt unverändert ließ. Damals kam es mir darauf an, den nagenden Stress möglichst drastisch und direkt zu formulieren; an Raum für Spekulationen seitens der Leser hatte ich weniger gedacht, mehr an Empathie.

Eure Kritik ist für mich aber in jedem Fall ein guter Gesichtspunkt für das Verfassen zukünftiger Gedichte.

Gruß,
Artbeck
 



 
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