Angst

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sandmalerei

Mitglied
Die Sonne war am schwinden,
auf der Lichtung lag ihr Schein,
Wind strich durch die Linden,
und es nieselte herein,
durch die Kronen, in den Bau,
in dem kleine Füchse hausten,
denen war ganz bitter, flau,
weil sie vor‘m Wolfsjaulen grausten.

Die Wölfe unterdessen,
ihre Beute war gefangen,
hatten keine Ruh‘ zum Fressen,
denn sie waren stark am bangen,
sie alle war‘n am Zittern,
vor dem Mann in grünen Sachen,
seine Flinte sollt‘ gewittern,
seine Todespfeile krachen.

Alfred war Jäger, war bedrückt,
der Krieg, er stand schon an,
die Truppen waren vorgerückt,
gar fünfzehntausend Mann,
und bald käm‘ dann das Schreiben,
er müsste an die Front,
weil er, wie‘s jeder Jäger kann,
mit Waffen umgeh‘n konn‘t.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Hallo Sandmalerei,

nein, eine Parabel ist es nicht. Aber du führst den Gedanken strikt durch, dass man über das Ende doch ein wenig erschrickt.
Soweit ist dir dein Gedicht gut geraten.

Ins Einzelne gehend, sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die du leicht korrigieren kannst.

S1V1 - am Schwinden großschreiben
S1V8 - ändere: weil's ihnen vorm Wolfsjaulen grauste. Das müsstest du also so umformulieren, dass du auch mit den Hebungen klarkommst

S2V4 - am Bangen großschreiben
S2V5 - warn ohne Apostroph
S2V7 - sollt ohne Apostroph, besser: könnt gewittern
S2V8 - das bezieht sich auf den Plural, müsste also umformuliert werden

S3V8 - umgehn ohne Apostroph

Lieben Gruß, Hanna
 



 
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