Anleger
Lapismont, ich habe versucht, mir ein abgestürztes Raumschiff im Meer vorzustellen (das ist wohl Wolf 359?) und bin deinen Gedanken gefolgt. Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei diesem Gedicht um den Anblick eines solchen handelt? Ja, das ist was kaputt, und da kann man schon melancholisch werden. Weißt du, als ich vor kurzem umzog, bestellte ich mir die Müllabfuhr, ich hatte ein Bücherregal zuviel, wusste in der neuen Wohnung nicht, wohin damit. Und als dann die Bretter in dem mörderischen Reißwolf krachten, war ich traurig, weil da ein brauchbares Gut zermanscht wurde und weil ich nun nicht wusste, wohin mit meinen Büchern, und jetzt stehen sie in zwei Reihen, und wenn ich was suche, beginnt die Sucherei. Mit den Raumschiffen ist das so eine Sache. Es soll ja Leute geben, die sich ein ganzes Meer voller abgestürzter Raumschiffe vorstellen können - sie halten sie nämlich für überflüssig und sähen das dafür verbrauchte Geld lieber bei Hungernden und Ausgestoßenen in unserer ach so traurigen Welt. Diesen Gedanken vermisse ich in deinem Gedicht: Brauchen wir eigentlich Wolf 359? Die Raumfahrt wurde ja in erster Linie zu Spionagezwecken erfunden, und gedient hat sie der Menschheit nun wahrlich nicht (was sonst noch gesagt wurde, Riesenschritt der Menschheit und so, diente der Verschleierung des miesen Zwecks), sondern lediglich dem Prestige der Staaten, die solch ein Ding hochschickten. Als ich so deinen Gedanken folgte, nein, Lapismont, da kamen mir folglich gänzlich andere, und ich hätte sie auch nicht so tragisch-lyrisch ausdrücken können in meiner Wut über die verpulverten Vermögen. Na ja, nun hast du Wolf 359 noch anständig beerdigt.
Gruß
Hanna