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Walther

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Ich möchte mir auf meinem Weg
Nicht gern entgegenkommen.
Drum nehme ich jetzt diesen Steg
Und hoffe, angstvoll, fast beklommen,

Dass um die nächste Ecke nicht,
Aus jener Hecke, dieser Gasse,
Ein Mensch mit meinem Angesicht
Hervortritt – nichts als blasse Masse:

Ihr Anblick stellte Fragen nach
Dem rechten Weg für dieses Leben.
Es wäre grauenvoll und Schmach.
Ich könnte keine Antwort geben.
 

Tula

Mitglied
Hallo Walther

schlichter und geistreicher Humor wie ich ihn gern lese.

Und da ein anderes gleich danebensteht eine gute Fragge: Wie ginge so etwas ungereimt?

Eben ... ginge nicht so schön!

LG
Tula
 

rag

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Hallo Walther,

gut gedichtet.

Eine Frage: Ginge nicht

Dem rechten [blue]Sinn[/blue] für dieses Leben.
?

Dann wäre die Wortwiederholung beseitigt und inhaltlich dürfte es weiterhin passen.

Freundliche Grüße

Rainer
 

Walther

Mitglied
Hi Tula,

danke für deinen eintrag. es freut mich, daß dir mein text zusagt. habe eine weile daran rumgebosselt, bis er fertig war. und zweifel (gehabt), daß er etwas geworden ist.

manches geht nur gereimt, das ist wahr. jede form hat ihren reiz und platz. die worte suchen sich ihren ausdruck und ihre darbietung - der dichter vollzieht nur.

es ist die selbstironie, die mich fasziniert. sie ist ein starkes werkzeug. es immer besser zu benutzen, will ich erlernen. dazu braucht's übung. :)

lg W.
 

Walther

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Ich möchte mir auf meinem Weg
Nicht wirklich gern entgegenkommen.
Drum nehme ich jetzt diesen Steg
Und hoffe, angstvoll, fast beklommen,

Dass um die nächste Ecke nicht,
Aus jener Hecke, dieser Gasse,
Ein Mensch mit meinem Angesicht
Hervortritt – nichts als blasse Masse:

Ihr Anblick stellte Fragen nach
Dem rechten Weg für dieses Leben.
Es wäre grauenvoll und Schmach.
Ich könnte keine Antwort geben.
 

hermannknehr

Mitglied
Hallo Waalther,
Dein Gedicht finde ich ausnehmend gut. Eine Lyrik, die genau meinen Geschmack trifft ( meisterlich gesetzte Enjambements und ein durchgehender Fluss, der den Leser bis zu Ende des Gedichtes zieht ). Ich bemühe mich, selbst in diesem Stile zu schreiben, was mir aber nur selten so gelingt.
Chapeau!
(leider kann ich immer noch keine Bewertung abgeben, das Gedicht hätte eine 9-10 verdient).
LG
Hermann
 

Walther

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Hi Hermann,

danke für deine freundlichen worte!! sie freuen mich sehr ...

es kommt auf die wertung für den autor an - nicht auf den durchschnitt. wenn der schlecht ist, dann ist er das eben. :) also hau rein!

wobei mir dein eintrag ausreicht - so wichtig ist die "haltungsnote" dann auch wieder nicht, auch wenn die bäuche eigentlich gerne gepinselt werden. :D

lg W.
 

Walther

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Hi rag,

dein einwand ist auf den ersten blick berechtigt, danke fürs reinlesen und bekritteln. nun kommt mein aber. :)

wir reden über verschiedene wege - über den physischen und über den bildlich-virtuellen, der eigentlich eine richtung anzeigt. daher möchte ich diese formulierung so belassen, u.a. auch, weil es um mehr geht als um den sinn des lebens.

lg W.
 

rag

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Hallo Walther,

diese Antwort habe ich erwartet (erhofft). ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Du dir nicht jedes Wort genau überlegt hattest. Aber ich dachte, ich frage mal, wenn mir etwas auffällt.

Nach nochmaligen lesen und der Erklärung finde ich auch - Dein Weg macht Sinn!

Wie gesagt, ein schönes Gedicht. Selbstverständlich entsprechend bewertet.

Grüße aus Hamburg
Rainer
 



 
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