antwort

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
antwort


ihr wundervollen amseln euch entgegen
sing ich ein lied. ich lerne es von euch
der verse wellen wehen in den wegen
die ihr geöffnet in der stille reich
gesprächig sind die laute eurer kehlen
dass jeder sie sogleich verstehen mag
und immer neu entfaltet ihr die seelen
in süszen strophen sammelt sich der tag

die bänder die ihr in den abend windet
die sprüche die ihr in die lüfte schreibt
die grüsze die ihr himmelsboten kündet
sind voll der lust die alle spiele treibt
und was an sprudelschätzen ihr noch findet
in dunklen brunnen die kein witz ergründet
ist die essenz des schönen die uns bleibt
das volle wort der liebe die uns bleibt
 

Scal

Mitglied
Es ist mir aufgefallen, dass seit zwei oder drei Wochen die täglich in den Abend gewundenen Bänder fort sind, dass sie verschwunden sind. Seltsam.
Aber die Ornithologen wissen natürlich genau warum.
Dass die hiesigen Lyriker dieses bemerkenswerte und schöne Gedicht bislang kommentar- und bewertungslos zur Kenntnis nahmen (oder auch nicht) - auch seltsam.

Gruß
Scal
 

aliceg

Mitglied
Längst fällig, dass der Amsel Lied gewürdigt wird (es singen die schwarzen Männchen mit dem orangen Schnabel).
Ich persönlich finde ihren Gesang, den man wirklich so nennen kann, ja hübscher als den der Nachtigall!
lg aliceg
 

petrasmiles

Mitglied
Ich war noch nicht bis Februar gekommen bei der Rückschau, gut Scal, dass du es 'hochgeholt' hast.
Ich finde es auch ganz zauberhaft und klar.

Liebe Grüße
Petra
 

Mimi

Mitglied
Auch hier: ein sehr schönes Lied!

Es lohnt sich, im Fundus der Leselupe zu kramen und wie Scal, hin und wieder etwas daraus ans Tageslicht zu heben...
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ein herzliches Dankeschön

an Scal, aliceg, petrasmiles und Mimi,
und auch an die sechs 5-Sterne-Werter und Werterinnen
für das Hervorholen dieser "Antwort" auf die singenden Amseln.

Es freut mich besonders, daß Ihr so tief in den Fundus der Leselupe hinabgetaucht seid, um dort fündig zu werden. Alle Achtung!

Das verführt mich fast dazu, wiederzukommen.
Ich habe es ja auch schon versucht, mit der Wiederherstellung der "Schutzflehenden". Aber das verschwindet in dieser "Sauregurkenzeit" genauso ungelesen (weil es gereimt und streng geformt ist, so daß die Liebhaber des Ungereimten es garnicht mal wahrnehmen) und unbesprochen im Abyssus des Vergessens, wie schon andere Silberzwiebeln und Pimentkörner. Es war mal "Werk des Monats" mit über 1000 Lesern, und jetzt hat es nur noch eine isolierte Bewertung, was zeigt, daß es eine saure Gurke ist.

Um so mehr freut mich, daß es aufgetaucht ist. Wie auch, dank Scal, das Kurzgedicht aus dem "aleph null lailah wa lailah" über das "Glück" im Ungereimten.

grusz, hansz
 
G

Gelöschtes Mitglied 24351

Gast
Was soll ich sagen. Lieber Hans, danke für dieses wundervolle Gedicht
 



 
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