Apfel und Schlange

Apfel und Schlange

Der Weihnachtsmann hat sich verlaufen.
Er wollte Kindern Äpfel kaufen,
denn Apfel, Nuss und Mandelkern
bekommen unsre Kleinsten gern,
hat er gedacht, und frug ein Mädchen
nach einem exquisiten Lädchen.

Das Girl hat daraufhin gesagt,
es gäbe einen Shop am Markt,
und meinte noch, er sollte laufen,
bevor sie alles abverkaufen.
So landet er im Apple-Store
und kommt sich voll veräppelt vor:

Dort wird er abfällig und lange
beäugt von einer Warteschlange.




(Dez. 2012)

Hallo Dirk
Dort stand er wieder dieses Jahr,
als neulich schwarzer Freitag war

LG
Dirk

witzige variante der apfelschlagenstorry.

am letzten vers grüble ich noch. das dort stört nach meinem gefühl den fluss.

liebe grüße
charlotte

Dort wird er grantig und sehr lange
beäugt von einer Warteschlange.

Danke Tula.

Wie hieß es doch schon immerso schön: Alle Jahre wieder...


Hallo schwarzerlavendel bzw. Charlotte und Esche,

im Schlusssatz wollte ich das Thema Apfel und Schlange noch einmal in komprimierter Form bringen, zumindest akustisch. Daher ist mir das vielleicht auf den ersten Blick etwas sperrige Adjektiv abfällig sehr wichtig.


Danke für eure Kommentare
und schöne Grüße,
Dirk

lieber Dirk,
ich stolpere über das dort. das kommt mir zeitlich so versetzt vor.
wie ein schritt noch mal zurück. wenn das dort nach oben rutscht
und das und nach unten?
wie gesagt - mein gefühl.
liebe grüße
charlotte

Hallo nochmal, Charlotte,

vielleicht habe ich etwas falsch verstanden, aber bei mir stellt sich so ein Gefühl nicht ein. Bis der Weihnachtsmann im Apple-Store ankommt, passieren Dinge hintereinander, danach beschreibe ich den Zustand vor Ort.

Liebe Grüße,
Dirk

Versuch doch einfach, aus der altväterlichen Pose, der zwanghaften Kumpelhaftigkeit herauszuschwimmen, Dirk. Entdecke Dich selbst, wie lapismont sagte.

Aron, ich weiß gar nicht, was du meinst. Und Hermann Hesse kam vor lapismont.

Lieber Didi,

ich bin fast immer sehr angetan von deinen originellen Wortspielereien. So auch hier. Allerdings gelingt die Melange von Paradies und Weihnachtsfest nur schwer und das "abfällige" Beäugen der Warteschlange wird geradezu übersehen, was schade ist. Vielleicht solltest du die Orthografie korrigieren und "apfelig" schreiben, als einen Wink mit dem Zaunpfahl (für die eiligen Leser).

Grüße
JB

Hallo James,

würde ich "apfelig" schreiben, wüsste der eilige Leser wahrschenlich nicht, dass es für "abfällig" steht. Da müsste ich wohl zwei Zaunpfähle einschlagen.

Ich habe nochmal in die ursprüngliche Veröffentlichung des Gedichtes vom 12.12.12 geschaut. Damals wollte der erste Leser auch ein anderes Adjektiv an der Stelle, dann wurde die klangliche Nähe jedoch schnell entdeckt. Daraufhin gab es eine ganze Reihe positiver Kommentare.

Ein Stückweit ist es sicherlich Zufall, wie ein Text bei den Lesern ankommt. Außerdem ist schwer zu sagen, wie viele Mitglieder dieses Forums das Gedicht tatsächlich gelesen haben. Die ausgewiesenen Aufrufe kommen mir im Verhältnis zum Betrieb, der hier herrscht, in der Regel sehr hoch vor.

Danke und beste Grüße,
Dirk

Ich denke, der Leser würde über "apfelig" zunächst stolpern und dann vermutlich auf "abfällig" kommen, anders herum ist die Chance eher gering, von abfällig auch noch auf apfelig zu kommen.

Wenn du wissen willst, wieviele Leser deinen Text angeschaut haben, brauchst du lediglich die Zahl der Zugriffe durch die Anzahl der Antworten +1 zu teilen, das sind meist nicht sehr viele.

Liebe Grüße
JB

Hallo James,

ich glaube, von "abfällig" auf "apfelig" oder "apfellig" zu kommen passiert eher als umgekehrt, zumal der Begriff eine natürliche Fortsetzung der Reihe
Äpfel - Apfel - abverkaufen - Apple Store - veräppelt bildet. Dass der Weihnachtsmann am Ende abfällig beäugt wird, ist hingegen an der Stelle eine völlig neue Information.

Abgesehen davon sind sowohl die zweite Kommentatorin bei der erwähnten damaligen Veröffentlichung als auch du selbst problemlos zu der Assoziation gelangt.

Liebe Grüße,
Dirk

Ganz wie du meinst – ich fürchte nur, du überschätzt die Aufmerksamkeit (nicht nur) der hiesigen Leser ... <seufz>

Ich weiß ja, dass viele Leser flüchtig sind. Es ist eher eine Abwägung.

Das ist es wohl und deine Variante ist eindeutig die anspruchsvollere.

Liebe Grüße
JB

Es ist schön zu lesen, dass das flüchtige Lesen auch auf sich selbst bezogen gemeint sein könnte?!

In meinem 'grantig' habe ich kühn und sehr weit hergeholt Granat(apfel) und die Sorte Kanzi zu einem zugegebenermaßen einseitigen Obstsalat verwurstet. Nur schade, dass der abfällig argumentierende James Blind das nicht gesehen hat! Ein paar Liter Äppelwoi gemischt mit Cidre hätten vielleicht auf die Sprünge geholfen!

Santé!

Fehlt hier ein Zankapfel?
Es dauert mich nicht besonders, wenn hier jemand seine grantigen Kommentare unbeachtet findet. Da hilft es nur wenig, mit angegorenen Mosten in die Bresche zu springen ...

Cheerio!

Ich kenne Dirks Lyrik seit vielen Jahren und weiss, dass er sich kaum von seinem Weg abbringen lässt - und das zeichnet ihn aus, ist gut so.

Was für eine unpassende Bemerkung! Es geht hier doch gar nicht darum, Didi "von seinem Weg abzubringen". Oder seine Person zu bewerten. <kicher>