Apokalypse

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helmut ganze

Mitglied
Apokalypse

Wir brauchen keine Kriege mehr
um uns’re Umwelt zu zerstören
Taifune fern am weiten Meer
die könnten bald zu uns gehören.

Orkane ziehen übers Land
die Allmacht ist uns längst entglitten
und Stürme nehmen überhand
da hilft uns Beten nicht und Bitten.

Es ist nicht Gott, der uns verdirbt
wir sind es selbst, die uns vernichten
die Hoffnung, die zuletzt erst stirbt
die bleibt nur, wenn wir auch verzichten.

Die Erde rächt sich in der Tat
lässt keinen Täter ungeschoren
befolgen wir doch guten Rat
sonst sind wir wohl umsonst geboren.

Heidenau, den 19. 11. 2013
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo,

Vers 3 Zeile 4 holpert! V2Z4 besser: Da hilft kein Beten und kein Bitten.

Sonst habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Zum Thema sage ich hier nichts, nicht mein Ding.

Gruss

Jürgen
 

helmut ganze

Mitglied
Apokalypse

Wir brauchen keine Kriege mehr
um uns’re Umwelt zu zerstören
Taifune fern am weiten Meer
die könnten bald zu uns gehören.

Orkane ziehen übers Land
die Allmacht ist uns längst entglitten
und Stürme nehmen überhand
da hilft kei Beten und kein Bitten.

Es ist nicht Gott, der uns verdirbt
wir sind es selbst, die uns vernichten
die Hoffnung, die zuletzt erst stirbt
die bleibt nur, wenn wir auch verzichten.

Die Erde rächt sich in der Tat
lässt keinen Täter ungeschoren
befolgen wir doch guten Rat
sonst sind wir wohl umsonst geboren.

Heidenau, den 19. 11. 2013
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Jote,

vielen Dank für deinen Textvorschlag, so ist es besser.
Ich musste dieses Gedicht aus aktuellen Anlässen schreiben.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 

Curd Belesos

Mitglied
moin moin

die Allmacht ist uns längst entglitten


diese Aussage stört mich, Millionen andere Menschen wahrscheinlich nicht. Habe ich jetzt Unrecht, wenn es heißt:

Gott ist allmächtig (Offenbarung 16,7),

oder sind doch wir allmächtig gewesen ?

Fragenden Gruß vom Ostseestrand.

Curd Belesos
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Curd,

Die Menschheit hat sich überschätzt, die Macht über die Naturgewalten hat sie nicht. Das habe ich mit Allmacht zu beschreiben versocht.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 

Curd Belesos

Mitglied
Lieber Helmut,

Die Menschheit hat sich überschätzt, die Macht über die Naturgewalten hat sie nicht.
Ich habe dein Gedicht auch so verstanden. Der Gedanke, der dahinter steht ist ja, dass der Mensch sich seine Welt selber zerstört.

Nur hat das meines Erachtens nichts mit verlorener Allmacht zu tun, da man diesen Begriff nur mit Göttern in Verbindung bringt. Er ist einfach falsch gewählt.


Liebe Grüße vom kalten Ostseestrand.

Curd
 
J

justooktavio

Gast
Der Mensch hat die illusion verloren er hätte jemals allmacht besessen... so würde es zwar stimmen, aber ich finde, zu gunsten eines klanges, aknn man es auch durchaus so wie helmut formulieren und den leser den rest machen lassen...
davon abgesehen, bewirkt eine solche formulierung sich damit auseinander zu setzen.
Hatten wir jemals allmacht? Nein.
dann hat er unrecht? Hat er das? etc. etc.
ich finde es an sich ganz gut.
das thema ist eines, vor dem man sich auch als "Dichter" (was auch immer das sein mag und ob es nun überhaupt eine eigenständige bezeichnung ist ;) ) nicht lange mehr verschließen kann.
Wenn es etwas wie dichter gibt, dann ist es ihre aufgabe, ja fast schon ihre pflicht nicht nur schönes zu besingen, sondern vor allem missstände... zumindest meine meinung.
Vor jemandem der mit schönen worten glorreiche zeiten und wunderschönste bilder besingen kann während er in einer welt aus scheiße steht, für den habe ich keinen respekt sondern fragende blicke... den, der seine ganze zeit mit dem verzweifeln darüber verbringt sollte dagegen eine kleine schelle auf den hinterkopf wieder in die realität zurück rufen. Von daher hat helmut es genau richtig gemacht. Nicht naiv und nicht weinerlich... irgendwie hoffnungsvoll...
auch wenn ich finde, von der formulierung kann noch viel mehr daraus werden... obwohl man es als kleinen vers auch so stehen lassen könnte
so zumindest meine meinung
grüße
J-O
 

Curd Belesos

Mitglied
moin moin

Der Mensch hat die illusion verloren er hätte jemals allmacht besessen
Kein Mensch, weder ich, noch du, noch er, sie es, haben jemals die Illusion gehabt allmächtig zu sein.

Außer Frankenstein...........

Ergo könnnen wir sie auch nicht verloren haben.

Mit leicht irritiertem Sinn grüßt Curd.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Frueher nannte man den apokalyptischen Aberglauben Christentum, heute Oekologie oder Klimawandel. Heute haben wir die Hybris, wir koennten die Erde zerstoeren. Bloedsinn.
 

helmut ganze

Mitglied
Apokalypse

Wir brauchen keine Kriege mehr
um uns’re Umwelt zu zerstören
Taifune fern am weiten Meer
die könnten bald zu uns gehören.

Orkane ziehen übers Land
die Allmacht ist uns längst entglitten
und Stürme nehmen überhand
da hilft kein Beten und kein Bitten.

Es ist nicht Gott, der uns verdirbt
wir sind es selbst, die uns vernichten
die Hoffnung, die zuletzt erst stirbt
die bleibt nur, wenn wir auch verzichten.

Die Erde rächt sich in der Tat
lässt keinen Täter ungeschoren
befolgen wir doch guten Rat
sonst sind wir wohl umsonst geboren.

Heidenau, den 19. 11. 2013
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber justooktavio,

ich danke dir für deine Einschätzung meines Gedichts.
Über Realitäten muss man schreiben, unbedingt.

Liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Jürgen,

ich habe ja betont, dass Gott uns nicht strafen will, aber wir helfen selbst mit, dass die Erde für uns Menschen unbewohnbar gemacht werden kann. Unser Planet wird auch danach weiter in seiner elliptischen Bahn um die Sonne kreisen, aber ohne uns.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Jürgen,

du hast vollkommen recht. Jeder Glaube braucht einen Belzebub.
Bei Manchen ist es noch der Teufel, für Ökofreeks ist es die Vernichtung der Erde. Aber die wird sich auch nach ihrer Vernichtung oder was damit gemeint ist, weiter um die sonne bewegen. Also, keine Angst davor haben.

Liebe Grüße

Helmut
 

Curd Belesos

Mitglied
Moin moin helmut,

dein Gedicht und die Diskussion um den Inhalt haben mich doch mehr beschäftigt, als ich dachte.

Die Verbindung der Worte Apokalypse und Gott hat meine Gedanken einseitig auf Glauben fixiert.

So muss ich „justooktavio“ im Nachhinein Recht geben und meine enge religiöse Sicht revidieren, denn dein Gedicht wird dem Anspruch des Gedankens in Form und Wort gerecht.

justooktavio : Der Mensch hat die Illusion verloren er hätte jemals Allmacht besessen... so würde es zwar stimmen, aber ich finde, zu Gunsten eines Klanges, kann man es auch durchaus so wie helmut formulieren.

In seinem Buch „ Haben und Sein“ hat Erich Fromm 1976 diese „Allmacht“ beschrieben.
(Auszug aus der Einführung: „Das Ende einer Illusion“)

Von der Ersetzung der menschlichen und tierischen Körperkraft durch mechanische und später nukleare Energie bis zur Ablösung des menschlichen Verstandes durch den Computer bestärkte uns
der industrielle Fortschritt in dem Glauben, auf dem Wege zu unbegrenzter Produktion und damit auch zu unbegrenztem Konsum zu sein, durch die Technik allmächtig und durch die Wissenschaft allwissend zu werden. Wir waren im Begriff, Götter zu werden, mächtige Wesen, die eine zweite Welt erschaffen konnten, wobei uns die Natur nur die Bausteine für unsere
neue Schöpfung zu liefern brauchte.

Liebe Grüße von der See

Curd Belesos
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Curd,

vielen Dank für deine erneuten Gedanken zu meinem Thema. Die Natur hat ihre eigenen Gesetze, auch Orkan Xaver ist kein göttliches Strafgericht. Der Mensch beherrscht das Atom, aber nicht die Atmosphäre mit ihren Auswirkungen auf unsere Zivilisation.


Liebe Grüße in den zur Zeit stürmischen Norden.

Helmut
 



 
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