Asranyias Saga – Anagard Kapitel 3

Anysa

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- überarbeitete Fassung in der Vergangenheitsform -

Kapitel 3 - Flucht

Wie lange er so dagesessen hatte, Iliah in den Armen wiegend, konnte er nicht sagen. Irgendwann stand Tanako hinter ihm und versuchte, beruhigend auf ihn einzureden. Andero verstand die Worte nicht, nahm seine Umwelt nur durch einen Schleier war. Tanako trat neben Andero und versuchte, den leblosen Körper der verstorbenen Elbin aus den Armen des jungen Witwers zu nehmen. Doch dieser wollte seine Frau nicht frei geben. Erst mit etwas mehr Druck entgleitete ihm Iliah aus der schützenden Umarmung, wurde sie ihm genommen, endgültig. Tanako legte sie zurück in das Bett und bedeckte ihren Leichnam vollständig mit der Decke.
„Sie sieht doch so aus, als wenn sie schlafen würde, Tanako. Warum bedeckt Ihr denn ihr Gesicht mit der Decke? Sie muss doch atmen können.“ Andero streckte die Hände aus, um die Decke von Iliahs Gesicht zu nehmen, doch der große Elb an seiner Seite hinderte ihn daran.
„Andero, sie weilt nicht mehr unter uns. Lasst sie ruhen.“
„Nein, Ihr irrt Euch. Sie schläft doch nur.“ Verwirrt schaute der Mann menschlichen Ursprungs den Elbenkrieger an.
„Wie könnt ihr nur so was sagen? Sie wird jeden Moment ihre Augen öffnen. Und dann sagt sie dasselbe wie jeden Morgen: ,Guten Morgen, mein Schatz. Ich liebe dich.’ Ja, wirklich.“
Er versuchte, sich aus Tanakos Griff zu befreien, jedoch ohne Erfolg. Erneut stiegen Tränen in seine Augen, rollten die Wange herunter und blieben in seinem Drei-Tage-Bart hängen.
„Nie mehr wird sie die Augen öffnen, Andero. Es tut mir sehr leid.“ Solch eine Gefühlsregung war für einen Elben sehr erstaunlich.
„Ja, Tanako, Ihr sagt es. Nie mehr kann ich in ihren Augen versinken, nie mehr wird sie mich anlächeln, nie mehr wird sie mir mit ihrer liebevollen Art das Leben versüßen. Nie mehr!“ Die letzten Worte hatte Andero geschrien.
Und warum das alles?, überlegte Andero. Nur wegen so einer blöden Prophezeiung. Aus Trauer wurde plötzlich Wut und er schaute Tanako mit zorngerötetem Gesicht an. Seine Lippen verwandelten sich in einen schmalen Strich. Wäre dieser Elb nicht vor drei Tagen zur Morgenstunde in sein Haus gekommen, hätten sie nicht gehen müssen, Iliah wäre noch am Leben, hätte die Zwillinge ganz in Ruhe bekommen können und wäre nie erkrankt. Ja, seine geliebte Frau wäre ohne Tanako noch am Leben. Sein ganzer Zorn richtete sich augenblicklich gegen seine Gefährten, vor allem gegen Tanako.
Dieser schien Anderos Wut zu spüren und hebte beschwichtigend die Hände.
„Andero, bitte.“ Doch weiter kam er nicht, da hatte ihn der große Mann bereits am Kragen gepackt.
„Wieso wir? Wieso Iliah? Konntet ihr euch nicht jemanden anders für eure scheiß Prophezeiung aussuchen? Wieso musstet ihr ausgerechnet zu meiner kleinen Familie kommen? Haben wir euch jemals etwas getan? War Iliah nicht immer nett zu euch und freundlich? Womit hat sie diesen Tod verdient? Warum habt ihr sie umgebracht?“ Mit jedem Satz wurde er lauter, bis er schließlich nur noch schrie und Tanako hin und her schüttelte.
„Andero, bei allem nötigen Respekt, aber Ihr geht zu weit“, drang eine Stimme aus dem Hintergrund an Anderos Ohr. Er drehte sich um, ließ von Tanako ab und blickte Sindor wütend an. „Was mischt ihr...“ wollte er den Kundschafter aus Tharul fragen, als dieser ihm ins Wort fiel.
„Tanako kann nichts für den Tod Eurer Frau. Glaubt mir, wir alle leiden mit Euch. In der kurzen Zeit ist uns Iliah auch ans Herzen gewachsen. Ihr Tod schmerzt sehr. Dies war nicht gewollt. Dennoch müssen wir...“ Doch weiter kam er nicht, da wurde er unterbrochen. Jedoch nicht mit Worten, sondern mit einer kräftigen harten Faust, die Andero direkt auf sein Kinn platzierte. Dies schickte den Elben direkt zu Boden, wo er bewusstlos liegen blieb. Augenblicklich eilten Lordor und Tanako zu dem wütenden Mann, während Denir sich um Sindor kümmerte. Andero wollte seinem Opfer gerade nachsetzen, als Lordor ihn erreichte und seinen rechten Arm festhielt, den er zum zweiten Schlag erhoben hatte. Er bog den Arm auf Anderos Rücken. Dieser wehrte sich wie besessen gegen den Griff des Elben, jedoch hatte er dem eisenharten Griff nichts entgegen zu setzen. Tanako griff sich seinen linken Arm, damit er nicht weiter um sich schlagen konnte. Andero gebärdete sich verzweifelt, wollte seiner hilflosen Wut freien Lauf lassen.
„Lasst mich los, ihr Mörder. Ihr seid schuld an ihrem Tod. Wir haben euch vertraut!“, schrie er weiter seine Gefährten an, „und ihr tötet sie einfach. Verdammt sollt ihr dafür sein.“
Seine Beine gaben nach und er sackte völlig in sich zusammen. Es schien, als sei jegliche Kraft aus ihm heraus geströmt. Schluchzend krümmte er sich auf dem Boden, wußte nicht, wie er über Iliahs Tod hinweg kommen sollte. Was gibt es jetzt noch für mich? Eine Hand legte sich beschwichtigend auf den von Weinkrämpfen bebenden Rücken.
„Für Euch gibt es sehr viel, Andero“, meinte Tanako. Da bemerkte Andero, dass er den letzten Satz laut ausgesprochen hatte.
„Andero, ich weiß, dass Euer Schmerz und Euer Verlust unbeschreiblich sein müssen“, sagte der große Elb mitfühlend und kniete sich zu dem weinenden Mann auf den Boden. Es klang ehrlich, wie es der Elb aussprach.
„Aber ich weiß auch, dass eure Kinder Euch jetzt brauchen. SIE sind am Leben. Doch ihr Leben kann auch nur von kurzer Dauer sein, wenn wir sie nicht in Sicherheit bringen. Perdur kommt mit jeder Minute näher. Er wird unsere Flucht bereits bemerkt haben.“ Tanako schaute ihn ernst an.
„Perdur wird sich darüber klar sein, dass wir auf dem Weg nach Tharul sind. Wir müssen fliehen. Sofort.“
Doch Andero schien nicht zugänglich zu sein für eine elbische Logik.
„Ihr Elben scheint wohl gar keine Gefühle zu haben“, zischte Andero dem völlig verdutzten Elben zu.
„Ich weiß, dass Euer Schmerz und Euer Verlust unbeschreiblich sein müssen.“ machte Andero den Elben mit verstellter Stimme nach.
„Ihr glaubt doch wohl nicht allen Ernstes, dass ich Euch weiter folgen werde?“
„Ja, aber...“
„Nein, nichts aber. Ich vertraue Euch nicht mein Leben und das meiner Kinder an. Ich werde mit meinen Zwillingen in die Berge fliehen“, beschloss Andero mit neuer Tatenkraft. „Das Yanuzi Gebirge ist mein Zuhause, hier bin ich aufgewachsen und kenne mich bestens aus. Ich finde genügend Stellen, wo man sich für längere Zeit verstecken kann.“
Grimmig schaute er sein Gegenüber an, doch Tanako schüttelte nur den Kopf.
„Das ist unmöglich, Andero“, richtete Sertor das Wort an ihn. Andero drehte sich zu dem Magier um und schaute ihn fragend an.
„Warum?“
„Weil die Zwillinge eine magische Aura umgibt.“
„Eine was?“
„Eine magische Aura. Davon ist bereits in der Prophezeiung die Rede und tatsächlich spürte ich eine Erschütterung in der Magie, als beide geboren wurden.“
„Ja und? Was hat das damit zu tun?“, hakte Andero nach. Der Elbenmagier hebte die Arme.
„Wie gesagt, umgibt die Kinder eine magische Aura. Diese ist sehr stark und von jedem Magier wahrzunehmen. Spürt Ihr etwas, Andero?“ Dieser nickte nur. Er verspürte ein leichtes Kribbeln auf der Haut.
„Seht Ihr. Das meine ich damit. Sicherlich könnt Ihr es nur spüren, weil Ihr Euch in unmittelbarer Nähe der beiden befindet. Aber ein Magier spürt diese Aura viele Meilen weit.“
„Ja und?“
Sertor verzog ärgerlich das Gesicht vor solcher Dummheit, mahnte sich aber in Gedanken, geduldig zu sein.
„Die Magier, die von der Prophezeiung erfahren haben, wissen jetzt, dass der Asranyias geboren ist. Und diese Aura, die beiden Kindern zu Eigen ist, wird alle auf unsere Spur bringen. Das ist, als ob ein Hund die Witterung aufnimmt. Sicherlich ist eine Verfolgung der magischen Spur schwieriger, aber ein sehr guter Magier ist dazu in der Lage. Darum könnt Ihr nicht allein fliehen. Sie würden Euch schneller finden als Ihr denkt.“
„Das ist nicht Euer Ernst, Sertor?“, grollte Andero, wußte aber in seinem Innersten, dass der Magier Recht hatte.
„Das hieße“, setzte er nach, „dass meine Kinder nirgends sicher sind. Auch nicht in Tharul“, schrie er schließlich den Elbenmagier an.
„Wie wollt Ihr sie denn dann ein Leben lang schützen?“, zischte er.
„Wir haben vor“, mischte sich Tanako wieder in das Gespräch ein, „beide Kinder von Landory weg zu bringen.“ Andero fuhr zu Tanako herum.
„Fort von Landory? Wohin?“
„Die Frage müsste nicht nur lauten, wohin, sondern in welche Zeit.“
„Jetzt seid Ihr durchgedreht.“
„Nein, es stimmt, was ich Euch sage. Wir wollen die Kinder zuerst nach Tharul und anschließend nach Anagard bringen, um sie durch das Zeitportal in eine andere Welt zu schicken.“
„Wie, eine andere Welt?“
„Eine andere Welt eben. Mehr wissen wir auch nicht.“
„Und da sollen sie sicher sein? In einer Welt, die Ihr nicht kennt, wo Ihr nicht wisst, was dort für Verhältnisse herrschen?“
„Die Prophezeiung rät uns dazu und ihr Wissen ist nicht in Frage zu stellen“, erwiderte der Elb knapp.
„Ha, also doch durchgedreht. Zeitportal, Vergangenheit. Was soll da schon sein und dann wohl noch allein?“
„Nein, es war geplant, Iliah und Euch mit den Kindern durch das Portal zu schicken. Euch begleiten sollten ausgesuchte Elben, Historiker, die sich mit verschiedenen Lebensweisen beschäftigt haben, soweit dies ging. Auch ich und Sertor sollten Euch begleiten, um Eure Sicherheit zu gewährleisten. Dieser Plan besteht immer noch, nur eben ohne Iliah. Nur wenn wir dies schaffen, sind die Zwillinge sicher, da dann die magische Aura nicht mehr zu spüren wäre.“
„Und dann?“
„Nach zwanzig Jahren, so die Prophezeiung, wenn sich ihr magisches Potential entwickelt hat, hätten wir sie zurückgeholt, um gegen Anaruba zu kämpfen. Wir müssen beide nach Anagard schicken, da wir nicht wissen, welcher der Asranyias ist. Einer von beiden muss es sein.“
„Aber beide können es nicht sein?“
„Nein, in der Prophezeiung ist von einem Asranyias die Rede, nicht von zweien.“
Betretenes Schweigen breitete sich in dem Raum aus.
„Wie soll ich Euch noch trauen, Tanako?“, wendete sich Andero an den ehemaligen Kaufmann und brach so die angespannte Stille.
„Ihr habt uns ein halbes Jahr lang belogen. Ihr habt versprochen, dass Iliah nichts passieren wird. Sagt es mir, Tanako, sagt es mir!“, verlangte Andero zu wissen.
„Ich kann mich nur noch mal bei Euch entschuldigen. Dennoch habe ich Euch auch die Wahrheit gesagt. Mein Vater war Kaufmann und nach seinem Tod bin ich in seine Fußstapfen getreten. Erst später kam ich zur Kriegskunst.“
„Ihr habt doch den Brief von König Marek gesehen“, warf Sindor ein, der wieder zu sich gekommen war und sich das schmerzende Kinn rieb.
„Glaubt Ihr, dass Euer König Euch belügen würde? Glaubt Ihr das tatsächlich, Andero?“
Warnend hielt der Angesprochene einen Finger in Richtung Sindors.
„Ihr vergesst, Kundschafter, dass König Marek Tal’ en Essyndiell nicht mein König ist. Wir lebten nicht ohne Grund in Dara, obwohl Iliah ihre Familie in Tharul hatte.“
„Ihr seid, wart, mit einer Elbin verheiratet.“
„Bin verheiratet“, wies Andero den Kundschafter zurecht.
„Seid mit einer Elbin verheiratet, also untersteht Ihr dem Herrscher über alle Elben, König Marek Tal’ en Essyndiell!
„Ja, ja, typisch Elben. Hochnäsig, arrogant, gefühlskalt und allumfassende Wesen. Iliah war mit die einzige Ausnahme, der einzige Lichtblick in Eurem Volk, Sindor. Außerdem haben wir vor einem Priester geheiratet, eine menschliche Hochzeitszeremonie abgehalten.“
„Ja, das hättet ihr nicht tun dürfen. Dafür solltet ihr bestraft werden.“
„Bestraft?“
„Ruhe!“, donnerte es plötzlich aus der anderen Ecke des Raumes. Lernordo hatte zum ersten Mal seine Stimme erhoben. Alle drehten sich nach dem Sprecher um.
„Diese ganze Streiterei bringt doch nichts. Im Gegenteil, wir verschwenden hier wertvolle Zeit, während Perdur in Ruhe näher kommen kann. Ist doch egal, zu welchem Volk ihr gehört, Andero, es geht hier einzig um die Kinder.“ Eine kurze Pause, um durch zu atmen, dann sprach der Elbenkrieger weiter: „Wir müssen sie in Sicherheit bringen. Und zwar jetzt!“
Betretenes Schweigen breitete sich aus ob des Zeitverlusts wegen dummer Streitereien.
„Und was jetzt?“, äußert sich Andero nach einer Weile.
„Wir bestatten Iliah“, sagte Lernordo.
„Aber nach meines Volkes Ritualen“
„Nein, Andero, Iliah war eine Elbin und wird nach unseren Traditionen beigesetzt.“
„Wir bestatten sie auf dem hiesigen Friedhof. Für Rituale egal welchen Volkes fehlt uns jetzt leider die Zeit“, meldete sich erneut Lernordo zu Wort. An Andero gewandt drückte er sein Mitgefühl aus. „Es tut mir sehr leid.“ Dieser gab mit einem Nicken sein stilles Einverständnis und auch Tanako warf keinen Widerspruch ein.
Wenig später standen sie um Iliahs Grab. Jeder sprach kurz ein paar Worte, dann war diese kurze Zeremonie bereits beendet. Als die anderen vom Friedhof gegangen sind, stand Andero allein an dem Grab. Ein Kreuz, welches schnell angefertigt wurde, stand am Kopfende des Grabes. Andero schaute es an, las den Namen, der wegen der Dunkelheit kaum zu erkennen war. In Gedanken verabschiedete er sich von seiner Frau.
„Ich liebe dich, Iliah, und werde es immer tun“, flüsterte er in die Stille der Nacht hinein. Er drehte sich um, nahm die Fackel, die noch im Erdboden steckte und das Grab beleuchtete. Dann ging er, verließ schweren Herzens endgültig seine Frau.
Als er wieder im Gasthaus ankam, standen die Pferde gesattelt zur Abreise bereit. Die Eingangstür zum Gasthaus öffnete sich und Tanako trat mit zwei Bündeln auf den Armen von der Helligkeit des Hauses in die Nacht hinaus. Die beiden Bündel waren Anysa und Aris, Anderos Kinder.
„Ich habe sie so verschnürt, dass wir beide jeweils einen mit einer Tasche um den Körper hängen können.“ Tanako gab Andero den Jungen und hängte sich das Mädchen vorn um die Brust. Wie eine Art Rucksack, nur nicht auf den Rücken geschnallt, sondern nach vorn gelegt.
„Warte, Tanako“, rief Andero aus. Er kramte in seiner Tasche und förderte das Erbe seiner Frau heraus.
„Ist das nicht Iliahs Kette?“, fragte Tanako verwundert.
„Ja, da habt Ihr recht. An ihrem Sterbebett habe ich Iliah versprochen, Anysa die Kette zu geben.“ Er ging zu seiner Tochter und versuchte, ihr die Kette um zu legen.
„Das wird nicht halten“, versprach der Elb. „Lasst es bleiben und gebt ihr die Kette doch später.“ Andero schaute ihn grimmig an, reagierte aber nicht auf seine Worte und versuchte es weiter. Er wickelt die Kette mehrmals um den kleinen Hals, bis diese sicher saß, aber nicht zu eng war.
Tanako widmete sich anschließend wieder seinen Erläuterungen über das Reisen mit Babys.
„So kann ich die kleine Prinzessin ohne Probleme tragen und habe beide Hände frei. Die warme Decke schützt sie vor der Kälte.“
Andero machte es ihm gleich und hatte bald Aris ebenso auf seiner Brust festgeschnallt.
Doch dann fingen beide Kinder, wie auf ein geheimes Signal, an zu schreien.
„Hab ich was falsch gemacht?“, fragte Tanako erschrocken.
„Weiß ich auch nicht. Keine Ahnung, was die beiden haben.“
Die Amme, die im Türrahmen stand, meldete sich zu Wort: „Werte Herren. Wenn ich euch einen Rat geben dürfte. Ich glaube, die beiden haben Hunger. Sie brauchen Muttermilch.“
Völlig verdattert schauten die Männer die Amme an.
„Schaut mich nicht so entgeistert an. Die Kinder benötigen eindeutig Milch. Das ist wirklich so.“
Andero sah seinen Sohn an. „Was machen wir denn jetzt, kleiner Mann?“, fragte er das schreiende Baby in der Tasche vor ihm.
Wenig später hatten sie eine Lösung gefunden: Kuhmilch. Sertor gelang es, mit Hilfe seiner magischen Fähigkeiten die Milch so zu behandeln, dass sie für Anysa und Aris verträglich war. Die Amme besorgte ein paar Flaschen, damit ein kleiner Vorrat an behandelter Milch mitgenommen werden konnte. Gierig tranken die Säuglinge die Kuhmilch, gaben danach Ruhe und schlummerten an den Körpern der Männer friedlich ein.
Die Gefährten schwangen sich auf ihre Pferde und ritten nach einiger Verzögerung in die Nacht hinein. Sertor sorgte für ein wenig magisches Licht, das den Weg vor ihnen erhellte und Andero seine Orientierung wieder gewinnen ließ. Er führte sie Richtung Norden, entlang des Wyke zum Wykportal.



Sie kamen gut voran. Seine Gruppe, bestehend aus einem Dutzend Personen, war bereits ins Yanuzi Gebirge vorgedrungen. Perdur konnte einige Bauern dazu überreden, seine Fragen zu beantworten. Nun ja, manche hatten dies sicherlich nicht ganz freiwillig getan, aber er hatte so seine Überredungsmittel. Da redete jeder. So hat er in Erfahrung bringen können, dass es eine schwangere Elbin in einem Dorf namens Dara geben sollte, am Wyke im Yanuzi Gebirge. Das war sein Stichwort.

Er hatte in den letzten zwölf Tagen eine Strecke von über tausend Meilen zurückgelegt. Dass dies möglich war, hätte er vor knapp zwei Wochen nie für möglich gehalten. Als von seinem Herrn, Meistermagier Nordazu Galyris Holdro, der Befehl kam, zum Grenzwall zwischen der Mark und Adarak zu reisen, um eine schwangere Elbin zu finden und zu beseitigen, das alles in zwei Wochen, hatte er stark an der Ausführbarkeit des Auftrages wegen Zeitmangels gezweifelt. Doch Nordazu hatte noch ein As im Ärmel: die Zwischenwelt. Mit Hilfe eines enormen magischen Aufwandes, was den Meistermagier sichtlich schwächte, sorgte er für einen Riss im Gefüge des Raumes. Ein Spalt, nicht breiter als zwei nebeneinander gehende Männer, kaum zwei Meter hoch, klaffte im Hof von Schloss Wendrock, dem Herrschersitz von Anaruba, auf. Dahinter war nichts zu sehen, nur Schwärze. Dafür aber eine schreckliche Kälte, die nichts Gutes verhieß.
Und damit sollte er Recht behalten. Was Nordazu wohl versäumt hatte, ihm zu sagen, dass es in der Zwischenwelt schreckliche Monster gab, die nur auf Frischfleisch und Jagdbeute gewartet hatten, kam Perdur teuer zu stehen. Ein halbes Dutzend seiner besten Männer verlor er bei der Reise zwischen den Welten. In der Dunkelheit, nur erhellt durch das magische Licht von Magier Lacorto, stolperten sie durch diese eigenartige Welt, folgten einem Pfad, den er mehr erraten musste, als dass er ihn sah. Nordazu warnte sie davor, den Weg zu verlassen. Einige seiner Männer wurden trotzdem getötet, aus dem Hinterhalt. Riesige Dämonen, doppelt do groß wie ein Mann, mit messerscharfen Klauen, riesigen Reißzähnen. Ihre schmalen Körper ließen eine enorme Wendigkeit und Schnelligkeit zu. Nach dem ersten Überraschungsangriff waren sie vorsichtiger. Trotzdem fanden noch zwei seiner Männer den Tod.
Irgendwann kamen sie zu der Stelle, die den Ausgang symbolisieren sollte. Zwei Obelisken flankierten eine Gruppe kleiner Steine, im Kreis aufgestellt. Nun war Lacorto gefragt. Einen erneuten Riss in die Welt zu schlagen, brachte den Magier beinahe um. Er war nicht so stark wie der Meistermagier, konnte die Kräfte nicht so gut lenken. Doch es reichte, sie aus dieser Zwischenwelt zu bringen. Gerade rechtzeitig, denn schon griffen die Dämonen erneut an. Sie versuchten, ebenfalls aus der Zwischenwelt zu entkommen, jedoch ohne Erfolg. Ihre Existenz ist an die Zwischenwelt gebunden, sie konnten ihr nicht entkommen. Durch einen starken Sog wurden sie wieder in ihre Heimat gesogen, in die Dunkelheit, in das Nichts. Denn dort gab es außer diesem einen Weg rein gar nichts.
Perdur würde mit Meistermagier Nordazu reden müssen, sobald er diesen Auftrag erledigt hatte. Nun war ihm auch klar, warum Nordazu ihm soviel Männer mit gegeben hatte. Damals war er überzeugt, dass es zuviele Personen wären und sie so nur unnötig auffallen würden. Der Meistermagier wird sich gedacht haben, bei soviel Männern werden ein paar von ihnen den Dämonen entkommen.
Nachdem seine Gruppe, nun um sechs Männer weniger bestehend, zwei Stunden nach Betreten der Zwischenwelt diese wieder verlassen hatte, befanden sie sich an den Ausläufern des Indry Gebirges. Sie hatten gute achthundert Meilen von Ciag bis zur Nordgrenze der Mittelmark hinter sich gebracht. Sicherlich sehr erstaunlich und nützlich. Trotzdem würde er nicht noch einmal durch die Welt der ewigen Dunkelheit reisen, wenn er die Wahl hätte.
Die restlichen Meilen waren sie im scharfen Tempo geritten, bis ihre Pferde unter ihnen tot zusammenbrachen und sie sich neue geholt hatten. So verbrauchte jeder von seinen Männern drei bis vier Pferde. Die Tiere unbemerkt zu besorgen, stellte sich schwieriger heraus, als gedacht. Sie mussten die Pferde entweder stehlen oder die Besitzer zum Schweigen bringen. Wer auch immer in den letzten Tagen Perdurs Weg kreuzte, überlebte dies nicht.

Sein Blick richtete sich wieder gerade aus zwischen den Bäumen und dem Gebüsch hindurch. Er hatte sich gut versteckt, war für niemanden zu erkennen. Direkt vor ihm lag Dara, wo seine Zielperson sein sollte. Seit gut drei Stunden saß er schon in seinem Versteck und wartete auf eine günstige Gelegenheit. Von hier aus konnte er das Dorf gut überschauen, hatte die einzige Straße, die durch Dara führt, genau im Blick. Dieses Dorf mitten im Yanuzi Gebirge war nicht sehr groß. Perdur zählte zwanzig Hütten, eine Schmiede, einen Kaufmannsladen, der aber jetzt geschlossen war. Etwas außerhalb befand sich der Friedhof, die dazu gehörige Kirche bildete die Mitte des Dorfes. Die Wohnhütten waren im guten Zustand, könnten aber einen neuen Anstrich gebrauchen. In Dara lebten sowohl Menschen als auch Elben miteinander. Das wunderte den Söldner aus Ciag, da Mensch und Elb in den seltensten Fällen zusammen wohnen. Sogar Zwerge hatte er schon gesehen. Ein eigenartiges Dorf, dieses Dara. Das Zusammenleben der verschiedensten Arten klappt offensichtlich sehr gut.
Bisher hatte er noch kein Glück, konnte keine schwangere Elbin ausfindig machen. Perdur erblickte rechts von ihm zwei Frauen elbischer Herkunft, die sich unterhielten. Die eine Elbin trug ein blaues Kleid, war hoch gewachsen und hatte einen Einkaufskorb in der Hand. Ihre Gesprächspartnerin hatte ein gelbes Kleid mit blauen Blumenstickereien an. Er schnappte den Namen Iliah auf und das Wort schwanger. Grund genug, sich langsam den beiden Elbinen zu nähern. Bald war er nah genug, dass er sie belauschen konnte.
„Weiß ich nicht“, sagte gerade die Elbin mit dem Einkaufskorb in der Hand. „Und bevor du weiterfragst, Kyra, ich weiß auch nicht, wo Tanako ist. Ich wollte mir heute die schöne Seide abholen, aber sein Laden ist zu, zum ersten Mal erlebe ich so was. Tja und Iliah.“
„Ja, in ihrem Zustand. Sie muss doch dieser Tage ihr Kind bekommen.“
„Tanako ist abgereist, das weiß ich ganz sicher“, meinte Kyra gedankenvoll. „Ich habe ihn vor ein paar Tagen gesehen und wollte ihn fragen, ob denn die Seide schon da wäre. Da sagte er mir, er müsse für eine Weile weg. Hat aber nichts weiter dazu gesagt, sondern ist mit seinen Gehilfen zu Iliah gegangen.“ Nachdenklich schürzte sie die Lippen. „Iliah und Andero sind weg, Tanako mit seinen Gehilfen ebenso. Ich würde sagen, die sind zusammen auf Reisen gegangen.“
„Aber zusammen. Du meinst...“
„Ja, so wird es sein. Das passt gut zusammen. Da waren noch ein paar Fremde gewesen, die sich mit Tanako unterhalten haben. Und...“
Mehr brauchte Perdur nicht zu hören. Nun wußte er, wen genau er suchte und auch wo er suchen musste. Offensichtlich wußte man von ihm und seinem Auftrag, so dass Iliah in Sicherheit gebracht wurde. Daher das Risiko, mit einer hochschwangeren Elbin zu reisen und deren Leben zu riskieren. Und wo wäre sie am sichersten, wenn nicht in der Hauptstadt der Elben, beschützt von Hunderten von Elbenkriegern. Kurz um, sie war auf dem Weg nach Tharul.
Er lächelte in sich hinein. Dass sie auf der Flucht war, erleichterte sogar sein Vorhaben. Hier in Dara wäre es nicht so einfach gewesen, sie unbemerkt zu töten, doch draußen in der Wildnis war dies ein einfacheres Unterfangen. Perdur drehte sich langsam um und schlich genauso leise wieder zurück, wie er gekommen war. Nach ein paar Minuten war er zurück bei seinen Söldnern, die seit geraumer Zeit auf ihn warteten. Die Pferde hatten sie eine Meile nordwestlich von ihrem jetzigen Standpunkt an Bäumen fest gebunden. Als Perdur erschien, standen die Männer sofort auf und kamen auf ihn zu. Als er sich völlig sicher war, die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gelenkt zu haben, erzählte er knapp, was sich zugetragen hatte.
„Die Zielperson heißt Iliah, ist eine hochschwangere Elbin, die kurz vor der Niederkunft steht. Sie ist in Begleitung von mindestens fünf weiteren Personen, vor kurzem abgereist Richtung Norden nach Tharul.“
Perdur Kondros schaute seine Söldner an. Diese nickten als Zeichen, dass sie verstanden hatten.
„Woher haben die von uns erfahren?“, fragte ein Mann, etwas kleiner als Perdur, grimmig schauend mit finsterem Gesicht.
„Die Elben sind nicht dumm. Ich habe damit gerechnet, sie nicht mehr hier anzutreffen. Denn Tanako ist bei ihr.“
„Tanako, wer ist das?“, fragte derselbe Mann.
Perdur schaute ihn eindringlich an, dann richtete sich sein Blick in die Natur, schien ins Leere zu gehen.
„Tanako Van’ Lorindo Wa, Elbenkrieger aus Tharul, engster Vertrauter des Elbenkönigs. Ich kenne ihn gut. Wir standen uns bereits mehrmals gegenüber und jedes Mal konnte ich ihn nicht töten. Wann immer er aufgetaucht ist, hat er meine Pläne durchkreuzt.“ Perdur ballte seine Hand zur Faust und hielt sie drohend vor sein Gesicht. „Aber dieses mal nicht. Ha, dieses mal werde ich ihn endlich umbringen.“
Er schaute seine Männer an. „Die Jagd hat begonnen!“



Perdur verfolgte die Sonnenfinsternis nüchtern. Für ihn bedeutete dies nur, dass die Elbin in diesen Minuten ihr Kind bekam, wenn es sich hierbei wirklich um den Asranyias handeln sollte. Damit änderte sich sein Plan nur geringfügig. Jetzt war nicht mehr die Elbin sein Ziel, sondern das Baby. Denn sein Auftrag lautete, den Asranyias zu beseitigen. Als er ungeboren war, ging dies nur, wenn seine Mutter sterben würde. Nun war dies nicht mehr notwendig.
„Er ist geboren, der Asranyias“, sagte plötzlich Lacorto Loprades, der Magier aus dem Norden Meridors. Perdur schaute ihn fragend an.
„Woher wollt Ihr das so genau wissen, Magier?“
„In der Prophezeiung heißt es, dass die Geburt des Asranyias in der Magie zu spüren sein wird.“ Lacorto schwieg eine Weile, lauschte mit geschlossenen Augen in das Gefüge der Magie hinein.
„Ja, es ist deutlich zu spüren. Eine Erschütterung geht durch die Magie. Der Asranyias ist geboren.“
„Könnt Ihr auch spüren, wo das Kind sich befindet?“
„Ja, Perdur, ich denke schon. Mit den richtigen Mitteln und einer starken magischen Formel sollte es mir gelingen, die Richtung zu bestimmen und uns hinzuführen.“
„Und warum habt Ihr mir das nicht eher gesagt, Magier?“, fragte Perdur zornig.
„Ihr habt nicht gefragt“, antwortete dieser gelassen. Perdur schaute den Magier verständnislos an und schüttelt den Kopf.
„Könnt Ihr mir vielleicht auch sagen, wie viel Meilen Vorsprung sie haben?“
„Sicher, aber Ihr müsst eine Weile warten.“ Perdur gab mit einem Nicken sein Einverständnis und der Magier machte sich sogleich an die Arbeit.
Er ging in den Wald und holte sich die passenden Kräuter. Dann legte er sie vor sich hin und begann, sie zu zerkleinern und mit Sand zu vermischen. Der Magier nahm einen Stock und zeichnete einen Kreis in den sandigen Boden. Im Inneren des Kreises platzierte er die zermahlenden Kräuter und zeichnete mit ihnen ein paar Symbole. Anschließend stellte er sich in die Mitte des Kreises, schloss die Augen und murmelte ein paar magische Formeln. Unverständliche Worte für jeden, der den Umgang mit Magie nicht kannte. Nach ein paar Minuten leuchtete ein rotes Licht auf, umgab Lacorto. So blieb er über eine Stunde stehen, rührte sich nicht von der Stelle, sprach nur immer wieder dieselben Worte, so dass es sich wie eine Art Gesang anhörte. Er hob die Arme, öffnete seine Handflächen. Eine kleine Kugel aus rotem Licht erschien auf seinen Händen. Diese Kugel verfestigte sich, bis sie schwebend vor seinem Gesicht anhielt. Der Magier öffnete die Augen und schaute seine Kreation lächelnd an. Das rote Licht, das ihn umgeben hatte, war nun verschwunden, die Kräuter im Kreis zu Asche verbrannt, der Kreis nicht mehr sichtbar. Die rote Kugel, nicht größer als eine Walnuss, kehrte in seine Hand zurück und er umschloss sie.
„Das Kind ist nicht weiter als hundert Meilen von hier entfernt und zwar in dieser Richtung.“ Er deutete mit der anderen Hand in östliche Richtung. „Wird ja auch Zeit, dass Ihr sie findet. Über eine Stunde hat Eure Zauberei gedauert. Da wäre ich mit meinem Pferd bereits sehr weit gewesen.“ Perdur verabscheute Magie. Es war etwas für ihn nicht greifbares, er konnte sie nicht kontrollieren.
„Seid ihr sicher?“, fragte Perdur den Magier. „Tharul liegt nördlich von hier.“
Lacorto schüttelte den Kopf. „Nein, nicht nördlich. Sie sind im Osten, das weiß ich genau.“
„Sagt Euch das Eure Kugel?“ Damit deutete der Söldner auf die Kugel in Lacortos geballte Hand.
„Ja, das tut sie in der Tat. Sehr wirkungsvoll.“ Mehr sagte er nicht.
Perdur zeigte mit einem Brummen seinen Unmut. In der Zeit, die der Magier für diese Kugel gebraucht hatte, hätte ich dieses Balg bereits gefunden. Wozu ist Magie eigentlich gut, wenn ich alles selbst machen muss, denkt sich der Söldner und schaute Lacorto aus den Augenwinkeln grimmig an. Magie war nicht für ihn, er war ein Mann der Tat, der Kontrolle und Logik. Und bei Magie hatte er nichts Derartiges. Das bereitete ihm Unbehagen. Nein, mit Magie würde er sich nie anfreunden können und einem Magier würde er nie vertrauen können.
Perdur zuckte die Schultern und drehte sich zu den anderen Männern um.
„Auf, los mit euch“, forderte er sie auf. „Unser Ziel ist ganz nah.“
 

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Korrekturvorschläge:

Asranyias Saga – Anagard Kapitel 3
Veröffentlicht von Anysa am 27. 07. 2007 15:33
Kapitel 3 - Flucht

Wie [red] lang [/red] (lange) er so dagesessen hat, Iliah in den Armen wiegend, kann er nicht sagen. Irgendwann steht Tanako hinter ihm und versucht(Komma) beruhigt auf ihn einzureden. Andero versteht die Worte nicht, nimmt seine Umwelt nur durch einen Schleier war. Tanako tritt neben Andero und versucht, den leblosen Körper der verstorbenen Elbin aus den Armen des jungen Witwers zu nehmen. Doch dieser will seine Frau nicht frei geben. Erst mit etwas mehr Druck entgleitet ihm Iliah aus der schützenden Umarmung, wird sie ihm genommen, endgültig. Tanako legt sie zurück in das Bett und bedeckt ihren Leichnam vollständig mit der Decke.
„Sie sieht doch so aus, als wenn sie schlafen würde, Tanako. Warum bedeckt [red] ihr [/red] (Ihr) denn ihr Gesicht mit der Decke? Sie muss doch atmen können.“ Andero streckt die Hände aus, um die Decke von Iliahs Gesicht zu nehmen, doch der große Elb an seiner Seite hindert ihn daran.
„Andero, sie weilt nicht mehr unter uns. Lasst sie ruhen.“
„Nein, [red] ihr [/red] irrt euch. Sie schläft doch nur.“ Verwirrt schaut der Mann menschlichen Ursprungs den Elbenkrieger an.
„Wie könnt ihr nur so was sagen? Sie wird jeden Moment ihre Augen öffnen. Und dann sagt sie dasselbe wie jeden[red] morgen[/red] (Morgen) : ,Guten Morgen(Komma) mein Schatz. Ich liebe dich.’ Ja, wirklich.“
Er versucht, sich aus Tanakos Griff zu befreien, jedoch ohne Erfolg. Erneut steigen Tränen in seine Augen, rollen die Wange herunter und bleiben in seinem Drei-Tage-Bart hängen.
„Nie mehr wird sie die Augen öffnen, Andero. Es tut mir sehr leid.“ Solch eine Gefühlsregung ist für einen Elben sehr erstaunlich.
„Ja, Tanako, [red] ihr [/red] sagt es. Nie mehr kann ich in ihren Augen versinken, nie mehr wird sie mich anlächeln, nie mehr wird sie mir mit ihrer liebevollen Art das Leben versüßen. Nie mehr!“ Die letzten Worte hat Andero geschrieen.
Und warum das alles?, überlegt Andero. Nur wegen so einer blöden Prophezeiung. Aus Trauer wird plötzlich Wut und er schaut Tanako mit zorngerötetem Gesicht an. Seine Lippen verwandeln sich in einen schmalen Strich. Wäre dieser Elb nicht vor drei Tagen zur Morgenstunde in sein Haus gekommen, hätten sie nicht gehen müssen, Iliah wäre noch am Leben, hätte die Zwillinge ganz in Ruhe bekommen können und wäre nie erkrankt. Ja, seine geliebte Frau wäre ohne Tanako noch am Leben. Sein ganzer Zorn richtet sich augenblicklich gegen seine Gefährten, vor allem gegen Tanako.
Dieser scheint Anderos Wut zu spüren und hebt beschwichtigend die Hände.
„Andero(Komma) bitte.“ Doch weiter kommt er nicht, da hat ihn der große Mann bereits am Kragen gepackt.
„Wieso wir? Wieso Iliah? Konntet ihr euch nicht jemanden anders für eure scheiß Prophezeiung aussuchen? Wieso musstet ihr ausgerechnet zu meiner kleinen Familie kommen? Haben wir euch jemals etwas getan.(besser Fragezeichen) War Iliah nicht immer nett zu euch und freundlich.(besser Fragezeichen) Womit hat sie diesen Tod verdient? Warum habt ihr sie umgebracht?“ Mit jedem Satz wird er lauter, bis er schließlich nur noch schreit und Tanako hin und her schüttelt.
„Andero, bei allem nötigen Respekt, aber [red] ihr [/red] geht zu weit.(kein Punkt)“(Komma und klein weiter) Dringt eine Stimme aus dem Hintergrund an Anderos Ohr. Er dreht sich um, lässt von Tanako ab und blickt Sindor wütend an. „Was mischt ihr...“ will er den Kundschafter aus Tharul fragen, als dieser ihm ins Wort fällt.
„Tanako kann nichts für den Tod [red] eurer [/red] Frau. Glaubt mir, wir alle leiden mit[red] euch[/red] . In der kurzen Zeit ist uns Iliah auch ans Herzen gewachsen. Ihr Tod schmerzt sehr. Dies war nicht gewollt. Dennoch müssen wir...“ Doch weiter kommt er nicht, da wird er [blue] diesmal [/blue] (überflüssig) unterbrochen. Jedoch nicht mit Worten, sondern mit einer kräftigen harten Faust, die Andero direkt auf sein Kinn platziert. Dies schickt den Elben direkt zu Boden, wo er bewusstlos liegen bleibt. Augenblicklich eilen Lordor und Tanako zu dem wütenden Mann, während Denir sich um Sindor kümmert. Andero will seinem Opfer gerade nachsetzen, als Lordor ihn erreicht und seinen rechten Arm festhält, den er zum zweiten Schlag erhoben hat. Er biegt den Arm auf Anderos Rücken. Dieser wehrt sich wie besessen gegen den Griff des Elben, jedoch hat er dem eisenharten Griff nichts entgegen zu setzen. Tanako greift sich seinen linken Arm, damit er nicht weiter um sich schlagen kann. Andero gebärdet sich verzweifelt, will seiner hilflosen Wut freien Lauf lassen.
„Lasst mich los, ihr Mörder. Ihr seid schuld [red] am [/red] (an) ihrem Tod. Wir haben euch vertraut(Ausrufezeichen)“(Komma) schreit er weiter seine Gefährten an, „und ihr tötet sie einfach. Verdammt sollt ihr dafür sein.“
Seine Beine geben nach und er sackt völlig in sich zusammen. Es scheint, als sei jegliche Kraft aus ihm heraus geströmt. Schluchzend krümmt er sich auf [red] den [/red] (dem) Boden, weiß nicht, wie er über Iliahs Tod hinweg kommen soll. Was gibt es jetzt noch für mich? Eine Hand legt sich beschwichtigend auf den von Weinkrämpfen bebenden Rücken.
„Für [red] euch [/red] gibt es sehr viel, Andero.(kP)“(Komma) meint Tanako. Da bemerkt Andero, [red] das [/red] (dass) er den letzten Satz laut ausgesprochen hat.
„Andero, ich weiß, [red] das euer [/red] (dass Euer) Schmerz und [red] eurer [/red] (Euer) Verlust unbeschreiblich sein[red] muss[/red] (müssen kP).“(Komma) sagt der große Elb mitfühlend und kniet sich zu dem weinenden Mann auf den Boden. Es klingt ehrlich, wie es der Elb ausspricht.
„Aber ich weiß auch, dass eure Kinder [red] euch [/red] jetzt brauchen. SIE sind am Leben. Doch ihr Leben kann auch nur von kurzer Dauer sein, wenn wir sie nicht in Sicherheit bringen. Perdur kommt mit jeder Minute näher. Er wird unsere Flucht bereits bemerkt haben.“ Tanako schaut ihn ernst an.
„Perdur wird sich [blue] im Klaren darüber [/blue] (darüber klar sein – Klarer ist Schnaps) sein, [red] das [/red] (dass) wir auf dem Weg nach Tharul sind. Wir müssen fliehen. Sofort.“
Doch Andero scheint nicht zugänglich zu sein für eine elbische Logik.
„Ihr Elben scheint wohl gar keine Gefühle zu haben.(kP)“(Komma) zischt Andero dem völlig verdutzten Elben zu.
„Ich weiß, [red] das euer [/red] Schmerz und [red] eurer [/red] Verlust unbeschreiblich sein[red] muss[/red] .“ macht Andero den Elben mit verstellter Stimme nach.
„Ihr glaubt doch wohl nicht allen Ernstes, dass ich [red] euch [/red] weiter folgen werde?“
„Ja, aber...“
„Nein, nichts aber. Ich vertraue [red] euch [/red] nicht mein Leben und das meiner Kinder an. Ich werde mit meinen Zwillingen in die Berge fliehen.(kP)“(Komma) beschließt Andero mit neuer Tatenkraft. „Das Yanuzi Gebirge ist mein[red] zu Hause[/red] (Zuhause), hier bin ich aufgewachsen und kenne mich bestens aus. Ich finde genügend Stellen, wo man sich für längere Zeit verstecken kann.“
Grimmig schaut er sein Gegenüber an, doch Tanako schüttelt nur den Kopf.
„Das ist unmöglich, Andero.(kP)“(Komma) richtet Sertor das Wort an ihn. Andero dreht sich zu dem Magier um und schaut ihn fragend an.
„Warum?“
„Weil die Zwillinge eine magische Aura umgibt.“
„Eine was?“
„Eine magische Aura. Davon ist bereits in der Prophezeiung die Rede und tatsächlich spürte ich eine Erschütterung in der Magie, als beide geboren wurden.“
„Ja und? Was hat das damit zu tun?“(Komma) hakt Andero nach. Der Elbenmagier hebt die Arme.
„Wie gesagt, umgibt die Kinder eine magische Aura. Diese ist sehr stark und von jedem Magier[red] war zu nehmen[/red] (wahrzunehmen) . Spürt [red] ihr [/red] etwas, Andero?“ Dieser nickt nur. Er verspürt ein leichtes Kribbeln auf der Haut.
„Seht[red] ihr[/red] . Das meine ich damit. Sicherlich könnt [red] ihr [/red] es nur spüren, weil [red] ihr euch [/red] in unmittelbarer Nähe der beiden befindet. Aber ein Magier spürt diese Aura viele Meilen weit.“
„Ja und?“
Sertor verzieht ärgerlich das Gesicht vor solcher Dummheit, mahnt sich aber in Gedanken, geduldig zu sein.
„Die Magier, die von der Prophezeiung erfahren haben, wissen jetzt, dass der Asranyias geboren ist. Und diese Aura, die beiden Kindern zu Eigen ist, wird alle auf unsere Spur bringen. Das ist, als ob ein Hund die Witterung aufnimmt. Sicherlich ist eine Verfolgung der magischen Spur schwieriger(Komma) aber ein sehr guter Magier ist dazu in der Lage. Darum könnt [red] ihr [/red] nicht allein fliehen. Sie würden [red] euch [/red] schneller finden als [red] ihr [/red] denkt.“
„Das ist nicht [red] euer [/red] Ernst, Sertor?“(Komma) grollt Andero, weiß aber in seinem Innersten, [red] das [/red] (dass) der Magier Recht hat.
„Das hieße“, setzt er nach, „[red] das [/red] (dass) meine Kinder nirgends sicher sind. Auch nicht in Tharul.(kP)“(Komma und klein weiter) Schreit er schließlich den Elbenmagier an.
„Wie wollt [red] ihr [/red] sie denn dann ein Leben lang schützen?“(Komma) zischt er alle an.
„Wir haben vor“, mischt sich Tanako wieder in das Gespräch ein, „beide Kinder von Landory weg zu bringen.“ Andero fährt zu Tanako herum.
„Fort von Landory? Wohin?“
„Die Frage müsste nicht nur lauten, wohin, sondern in welche Zeit.“
„Jetzt seid [red] ihr [/red] durchgedreht.“
„Nein, es stimmt, was ich [red] euch [/red] sage. Wir wollen die Kinder zuerst nach Tharul und anschließend nach Anagard bringen(Komma) um sie durch das Zeitportal in eine andere Welt zu schicken.“
„Wie(Komma) eine andere Welt?“
„Eine andere Welt eben. Mehr wissen wir auch nicht.“
„Und da sollen sie sicher sein? In einer Welt, die [red] ihr [/red] nicht kennt, wo [red] ihr [/red] nicht wisst, was dort für Verhältnisse herrschen?“
„Die Prophezeiung rät uns dazu und ihr Wissen ist nicht in Frage zu stellen.(kP)“(Komma und klein weiter) Erwidert der Elb knapp.
„Ha, also doch[red] durch gedreht[/red] (durchgedreht) . Zeitportal, Vergangenheit. Was soll da schon sein und dann wohl noch allein?“
„Nein, es war geplant[blue] gewesen[/blue] (überflüssig) , Iliah und [red] euch [/red] mit den Kindern durch das Portal zu schicken. Euch begleiten sollten ausgesuchte Elben, Historiker, die sich mit verschiedenen Lebensweisen beschäftigt haben, soweit dies ging. Auch ich und Sertor sollten [red] euch [/red] begleiten, um [red] eure [/red] Sicherheit zu gewährleisten. Dieser Plan besteht immer noch, nur eben ohne Iliah. Nur wenn wir dies schaffen, sind die Zwillinge sicher, da dann die magische Aura nicht mehr zu spüren wäre.“
„Und dann?“
„Nach[red] 20 Jahre[/red] (zwanzig Jahren) , so die Prophezeiung, wenn sich ihr magisches Potential entwickelt hat, hätten wir sie zurückgeholt(Komma) um gegen Anaruba zu kämpfen. Wir müssen beide nach Anagard schicken, da wir nicht wissen, welcher der Asranyias ist. Einer von beiden muss es sein.“
„Aber beide können es nicht sein?“
„Nein, in der Prophezeiung ist von einem Asranyias die Rede, nicht von zweien.“
Betretenes Schweigen breitet sich in dem Raum aus.
„Wie soll ich [red] euch [/red] noch trauen, Tanako?“(Komma) wendet sich Andero an den ehemaligen Kaufmann und bricht so die angespannte Stille.
„Ihr habt uns ein halbes Jahr lang belogen. Ihr habt versprochen, [red] das [/red] (dass) Iliah nichts passieren wird. Sagt es mir, Tanako, sagt es mir!“(Komma) verlangt Andero zu wissen.
„Ich kann mich nur noch mal bei [red] euch [/red] entschuldigen. Dennoch habe ich [red] euch [/red] auch die Wahrheit gesagt. Mein Vater war Kaufmann und nach seinem Tod bin ich in seine Fußstapfen getreten. Erst später kam ich zur Kriegskunst.“
„Ihr habt doch den Brief von König Marek gesehen.(kP)“(Komma) wirft Sindor ein, der wieder zu sich gekommen ist und sich das schmerzende Kinn reibt.
„Glaubt [red] ihr, das euer [/red] (Ihr, dass Euer) König [red] euch [/red] belügen würde? Glaubt [red] ihr [/red] das tatsächlich, Andero?“
Warnend hält der Angesprochene einen Finger in Richtung Sindors.
„Ihr vergesst, Kundschafter, [red] das [/red] (dass) König Marek Tal’ en Essyndiell nicht mein König ist. Wir lebten nicht ohne Grund in Dara, obwohl Iliah ihre Familie in Tharul hatte.“
„Ihr seid, wart(Komma) mit einer Elbin verheiratet.“
„Bin verheiratet.(kP)“(Komma) [red] weißt [/red] (weist) Andero den Kundschafter[red] zu Recht[/red] (zurecht).
„Seid mit einer Elbin verheiratet, also untersteht [red] ihr [/red] dem Herrscher über alle Elben, König Marek Tal’ en Essyndiell(Anführungszeichen).
„Ja, ja, typisch Elben. Hochnäsig, arrogant, gefühlskalt und allumfassendes Wesen. Iliah war mit die einzige Ausnahme, der einzige Lichtblick in [red] eurem [/red] Volk, Sindor. Außerdem haben wir vor einem Priester geheiratet, eine menschliche Hochzeitszeremonie abgehalten.“
„Ja, das hättet ihr nicht tun dürfen. Dafür solltet ihr bestraft werden.“
„Bestraft?“
„Ruhe!“(Komma) donnert es plötzlich aus der anderen Ecke des Raumes. Lernordo hat zum ersten [red] mal [/red] (Mal) seine Stimme erhoben. Alle drehen sich nach dem Sprecher um.
„Diese ganze Streiterei bringt doch nichts. Im Gegenteil, wir verschwenden hier wertvolle Zeit(Komma) während Perdur in Ruhe näher kommen kann. Ist doch egal, zu [red] welchen [/red] (welchem) Volk ihr gehört, Andero, es geht hier einzig um die Kinder.“ Eine kurze Pause, um durch zu atmen, dann spricht der Elbenkrieger weiter.(Doppelpunkt kein Absatz)
„Wir müssen sie in Sicherheit bringen. Und zwar jetzt!“
Betretenes Schweigen breitet sich aus ob des Zeitverlusts wegen dummer[red] Streiterein[/red] (Streitereien).
„Und was jetzt?“(Komma) äußert sich Andero nach einer Weile.
„Wir bestatten Iliah“(Komma) sagt Lernordo.
„Aber nach meines Volkes Ritualen“
„Nein, Andero, Iliah war eine Elbin und wird nach unseren Traditionen beigesetzt.“
„Wir bestatten sie auf dem hiesigen Friedhof. Für Rituale egal welchen Volkes fehlt uns jetzt leider die Zeit.(kP)“(Koma und klein weiter) Meldet sich erneut Lernordo zu Wort. An Andero gewandt drückt er sein Mitgefühl aus. „Es tut mir sehr leid.“
Dieser gibt mit einem Nicken sein stilles Einverständnis und auch Tanako wirft keinen Widerspruch ein.
Wenig später stehen sie um Iliahs Grab. Jeder spricht kurz ein paar Worte, dann ist diese kurze Zeremonie bereits beendet. Als die anderen vom Friedhof gegangen sind, steht Andero allein an dem Grab. Ein Kreuz, welches schnell angefertigt wurde, steht am Kopfende des Grabes. Andero schaut es an, [red] ließt [/red] (liest) den Namen, der wegen der Dunkelheit kaum zu erkennen ist. In Gedanken verabschiedet er sich von seiner Frau.
„Ich liebe dich, Iliah, und werde es immer tun.(kP)“(Komma) flüstert er in die Stille der Nacht hinein. Er dreht sich um, nimmt die Fackel, die noch im Erdboden steckt und das Grab beleuchtet. Dann geht er, verlässt schweren Herzens endgültig seine Frau.
Als er wieder im Gasthaus ankommt, stehen die Pferde gesattelt zur Abreise bereit. Die Eingangstür zum Gasthaus öffnet sich und Tanako tritt mit zwei Bündeln auf den Armen von der Helligkeit des Hauses in die Nacht hinaus. Die beiden Bündel sind Anysa und Aris, Anderos Kinder.
„Ich habe sie so verschnürt, dass wir beide jeweils [red] einem [/red] (einen) mit einer Tasche um den Körper hängen können.“ Tanako gibt Andero den Jungen und hängt sich das Mädchen vorn um die Brust. Wie eine Art Rucksack, nur nicht auf den Rücken geschnallt, sondern nach vorn gelegt.
„Warte(Komma) Tanako“(Komma) ruft Andero aus. Er kramt in seiner Tasche und fördert das Erbe seiner Frau heraus.
„Ist das nicht Iliahs Kette?“(Komma) fragt Tanako verwundert.
„Ja, da habt [red] ihr [/red] recht. An ihrem Sterbebett habe ich Iliah versprochen, Anysa die Kette zu geben.“ Er geht zu seiner Tochter und versucht, ihr die Kette um zu legen.
„Das wird nicht halten“(Komma) verspricht der Elb. „Lasst es bleiben und gebt ihr die Kette doch später.“ Andero schaut ihn grimmig an, reagiert aber nicht auf seine Worte und versucht es weiter. Er wickelt die Kette mehrmals um den kleinen Hals, bis diese sicher sitzt, aber nicht zu eng ist.
Tanako widmet sich anschließend wieder seinen Erläuterungen über das Reisen mit Babys.
„So kann ich die kleine Prinzessin ohne Probleme tragen und habe beide Hände frei. Die warme Decke [red] schütz [/red] (schützt) sie vor der Kälte.“
Andero macht es ihm gleich und hat [blue] so [/blue] (überflüssig) bald Aris ebenso auf seiner Brust festgeschnallt.
Doch dann fangen beide Kinder, wie auf ein geheimes Signal(Komma) an zu schreien.
„Hab ich was falsch gemacht?“(Komma) fragt Tanako erschrocken.
„Weiß ich auch nicht. Keine Ahnung, was die beiden haben.“
Die Amme, die im Türrahmen steht, meldet sich zu Wort: „Werte Herren. Wenn ich euch einen Rat geben dürfte. Ich glaube, die beiden haben Hunger. Sie brauchen Muttermilch.“
Völlig verdattert schauen die Männer die Amme an.
„Schaut mich nicht so entgeistert an. Die Kinder benötigen eindeutig Milch. Das ist wirklich so.“
Andero schaut seinen Sohn an. „Was machen wir denn jetzt, kleiner Mann?“(Komma) fragt er das schreiende Baby in der Tasche vor ihm.
Wenig später haben sie [blue] die des Rätsels [/blue] (eine) Lösung gefunden: Kuhmilch. Sertor gelingt es, mit Hilfe seiner magischen Fähigkeiten die Milch so zu behandeln, dass sie für Anysa und Aris verträglich ist. Die Amme besorgt ein paar Flaschen, damit ein kleiner Vorrat an behandelter Milch mitgenommen werden kann. Gierig trinken die Säuglinge die Kuhmilch, geben danach Ruhe und schlummern an den [red] Körper [/red] (Körpern) der Männer friedlich ein.
Die Gefährten schwingen sich auf ihre Pferde und reiten nach einiger Verzögerung in die Nacht hinein. Sertor sorgt für ein wenig magisches Licht, das den Weg vor ihnen erhellt und Andero seine Orientierung wieder gewinnen lässt. Er führt sie Richtung Norden, entlang des Wyke zum Wykportal.



Sie kommen gut voran. Seine Gruppe, bestehend aus einem Dutzend Personen, ist bereits ins Yanuzi Gebirge vorgedrungen. Perdur konnte einige Bauern dazu überreden, [blue] ihm [/blue] (überflüssig) seine Fragen zu beantworten. Nun ja, manche haben dies sicherlich nicht ganz freiwillig getan, aber er hatte so seine Überredungsmittel. Da redet[red] Jeder[/red] (jeder) . So hat er in Erfahrung bringen können, [red] das [/red] (dass) es eine schwangere Elbin in einem Dorf namens Dara geben soll, am Wyke im Yanuzi Gebirge. Das ist sein Stichwort.

Er hat in den letzten zwölf Tagen eine Strecke von über tausend Meilen[red] zurück gelegt[/red] (zurückgelegt) . [red] Das [/red] (Dass) dies möglich ist, hätte er vor knapp zwei Wochen nie für möglich gehalten. Als von seinem Herrn, Meistermagier Nordazu Galyris Holdro, der Befehl kam, zum Grenzwall zwischen der Mark und Adarak zu reisen, um eine schwangere Elbin zu finden und zu beseitigen, das alles in zwei Wochen, hatte er stark an der Ausführbarkeit des Auftrages wegen Zeitmangels gezweifelt. Doch Nordazu hatte noch ein As im Ärmel: die Zwischenwelt. Mit Hilfe eines enormen magischen Aufwandes, was den Meistermagier sichtlich schwächte, sorgte er für einen Riss im Gefüge des Raumes. Ein Spalt, nicht breiter [red] wie [/red] (als – wenn eine Steigerung oder Minderung eintritt, heißt es als, wenn etwas gleich bleibt, heißt es wie) zwei nebeneinander gehende Männer, kaum zwei Meter hoch, klaffte im Hof von [red] Schloß [/red] (Schloss) Wendrock, dem Herrschersitz von Anaruba, auf. Dahinter war nichts zu sehen, nur Schwärze. Dafür aber eine schreckliche Kälte, die nichts [red] gutes [/red] (Gutes)[blue] verheißen ließ[/blue] (verhieß) .
Und damit sollte er Recht behalten. Was Nordazu wohl versäumt hatte, ihm zu sagen, [red] das [/red] (dass es) in der Zwischenwelt schreckliche Monster gibt, die nur auf Frischfleisch und Jagdbeute gewartet hatten, kam Perdur teuer zu stehen. Ein halbes Dutzend seiner besten Männer verlor er bei der Reise zwischen den Welten. In der Dunkelheit, nur erhellt durch das magische Licht von Magier Lacorto, stolperten sie durch diese eigenartige Welt, folgten einem Pfad, den er mehr erraten musste, als [red] das [/red] (dass) er ihn sah. Nordazu warnte sie davor, den Weg [blue] nicht [/blue] (total überflüssig, weil sinnentstellend) zu verlassen. Einige seiner Männer wurden trotzdem getötet, aus dem Hinterhalt. Riesige Dämonen, doppelt do groß wie ein Mann, mit messerscharfen Klauen, riesigen Reißzähnen. Ihre schmalen Körper ließen eine enorme Wendigkeit und Schnelligkeit zu. Nach dem ersten Überraschungsangriff waren sie vorsichtiger. Trotzdem fanden noch zwei seiner Männer den Tod. (Absatz)Irgendwann kamen sie zu der Stelle, die den Ausgang symbolisieren sollte. Zwei Obelisken flankierten eine Gruppe kleiner Steine, im Kreis aufgestellt. Nun war Lacorto gefragt. Einen erneuten Riss in die Welt zu schlagen(Komma) brachte den Magier beinahe um. Er war nicht so stark wie der Meistermagier, konnte die Kräfte nicht so gut lenken. Doch es reichte, sie aus dieser Zwischenwelt zu bringen. Gerade rechtzeitig, denn schon griffen die Dämonen erneut an. Sie versuchten, ebenfalls aus der Zwischenwelt zu entkommen, jedoch ohne Erfolg. [red] Ihr [/red] (Ihre) Existenz ist an die Zwischenwelt gebunden, sie können ihr nicht entkommen. Durch einen starken Sog wurden sie wieder in ihre Heimat gesogen, in die Dunkelheit, in das Nichts. Denn dort gab es außer diesem einen Weg rein gar nichts.
Perdur würde mit Meistermagier Nordazu reden, sobald er diesen Auftrag erledigt hatte. Nun ist ihm auch klar, warum Nordazu ihm soviel Männer mit gegeben hat. Damals war er überzeugt, [red] das [/red] (dass) es zuviel Personen wären und sie so [red] nut [/red] (nur) unnötig auffallen würden..(Punkt zuviel) Der Meistermagier wird sich gedacht haben, bei soviel Männern werden ein paar von ihnen den Dämonen entkommen.
Nachdem seine Gruppe, nun um sechs Männer weniger bestehend, zwei Stunden nach [red] betreten [/red] (Betreten) der Zwischenwelt diese wieder verlassen hatte, befanden sie sich an den Ausläufern des Indry Gebirges. Sie hatten gute achthundert Meilen von Ciag bis zur Nordgrenze der Mittelmark hinter sich gebracht. Sicherlich sehr erstaunlich und nützlich. Trotzdem würde er nicht noch einmal durch die Welt der ewigen Dunkelheit reisen, wenn er die Wahl hätte.
Die restlichen Meilen waren sie im scharfen Tempo geritten, bis ihre Pferde unter ihnen [red] Tod [/red] (tot) zusammenbrachen und sie sich neue geholt hatten. So verbrauchte jeder von seinen Männern drei bis vier Pferde. Die Tiere unbemerkt zu besorgen(Komma) stellte sich [blue] als [/blue] (überflüssig) schwieriger heraus, als gedacht. Sie mussten die Pferde entweder stehlen oder die Besitzer zum Schweigen bringen. Wer auch immer in den letzten Tagen Perdurs Weg kreuzte, überlebte dies nicht. Nun ja, Leichen pflastern seinen Weg.

Sein Blick richtet sich wieder gerade aus zwischen den Bäumen und dem Gebüsch hindurch. Er hat sich gut versteckt, ist für niemanden zu erkennen. Direkt vor ihm liegt Dara, wo seine Zielperson sein soll. Seit gut drei Stunden sitzt er schon in seinem Versteck und wartet auf eine günstige Gelegenheit. Von hier aus kann er das Dorf gut überschauen, hat die einzige Straße, die durch Dara führt(Komma) genau im Blick. Dieses Dorf mitten im Yanuzi Gebirge ist nicht sehr groß. Perdur zählt zwanzig Hütten, [red] ein [/red] (eine) Schmiede, einen Kaufmannsladen, der aber jetzt geschlossen hat. Etwas außerhalb befindet sich der Friedhof, die dazu gehörige Kirche bildet die Mitte des Dorfes. Die Wohnhütten sind im guten Zustand, könnten aber einen neuen Anstrich gebrauchen. In Dara leben sowohl Menschen als auch Elben miteinander. Das wundert den Söldner aus Ciag, da Mensch und Elb in den seltensten Fällen zusammen wohnen. Sogar Zwerge hat er schon gesehen. Und er ist sich sicher, [red] das [/red] (dass) auch Wesen dieser Art in diesem Dorf leben. Ein eigenartiges Dorf, dieses Dara. Das Zusammenleben der verschiedensten Arten klappt offensichtlich sehr gut.
Bisher hat er noch kein Glück, konnte keine schwangere Elbin ausfindig machen. Perdur erblickt rechts von ihm zwei Frauen elbischer Herkunft, die sich unterhalten. Die eine Elbin trägt [red] in [/red] (ein) blaues Kleid, ist hoch gewachsen und hat einen Einkaufskorb in der Hand. Ihre Gesprächspartnerin hat ein gelbes Kleid mit blauen [red] Blumenstickerein [/red] (Blumenstickereien) an. Er schnappt den Namen Iliah auf und das Wort schwanger. Grund genug, sich langsam den beiden Elbinen zu nähern. Bald ist er nah genug, [red] das [/red] (dass) er sie belauschen kann.
„Weiß ich nicht.(kP)“(Komma) sagt gerade die Elbin mit dem Einkaufskorb in der Hand. „Und bevor du weiterfragst, Kyra, ich weiß auch nicht(Komma) wo Tanako ist. Ich wollte mir heute die schöne Seide abholen, aber sein Laden ist zu, zum ersten [red] mal [/red] (Mal) erlebe ich so was. Tja und Iliah.“
„Ja, in ihrem Zustand. Sie muss doch dieser Tage ihr Kind bekommen.“
„Tanako ist abgereist, das weiß ich ganz sicher.(kP)“(Komma) meint Kyra gedankenvoll. „Ich habe ihn gestern [red] morgen [/red] (Morgen) gesehen und wollte ihn fragen, ob denn die Seide schon da wäre. Da sagte er mir, er müsse für eine Weile weg. Hat aber nichts weiter dazu gesagt(Komma) sondern ist mit seinen Gehilfen zu Iliah gegangen.“ Nachdenklich schürzt sie die Lippen. „Iliah und Andero sind weg, Tanako mit seinen Gehilfen ebenso. Ich würde sagen, die sind zusammen auf Reisen gegangen.“
„Aber zusammen. Du meinst...“
„Ja, so wird es sein. Das passt gut zusammen. Da waren noch ein paar Fremde gewesen, die sich mit Tanako unterhalten haben. Und...“
Mehr braucht Perdur nicht zu hören. Nun weiß er, wen genau er sucht und auch wo er suchen muss. Offensichtlich weiß man von ihm und seinem Auftrag, so dass Iliah in Sicherheit gebracht werden soll. Daher das Risiko, mit [red] einen [/red] (einer) hochschwangeren Elbin zu reisen und deren Leben zu riskieren. Und wo wäre sie am sichersten, wenn nicht in der Hauptstadt der Elben, beschützt von Hunderten von Elbenkriegern. Kurz um, sie ist auf dem Weg nach Tharul.
Er lächelt in sich hinein. [red] Das [/red] (Dass) sie auf der Flucht ist, erleichtert sogar sein Vorhaben. Hier in Dara wäre es nicht so einfach gewesen, sie unbemerkt zu töten, doch draußen in der Wildnis ist dies ein einfacheres Unterfangen. Perdur dreht sich langsam um und schleicht genauso leise wieder zurück, wie er gekommen ist. Nach ein paar Minuten ist er zurück bei seinen Söldnern, die seit geraumer Zeit auf ihn warten. Die Pferde haben sie eine Meile nordwestlich von ihrem jetzigen Standpunkt an Bäumen fest gebunden. Als Perdur erscheint, stehen die Männer sofort auf und kommen auf ihn zu. Als er sich völlig sicher ist, die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gelenkt zu haben, erzählt er knapp, was sich zugetragen hat.
„Die Zielperson heißt Iliah, ist eine hochschwangere Elbin, die kurz vor der Niederkunft steht. Sie ist in Begleitung von mindestens fünf weiteren Personen, gestern [red] morgen [/red] (Morgen) abgereist Richtung Norden nach Tharul.“
Perdur Kondros schaut seine Söldner an. Diese nicken als Zeichen, [red] das [/red] (dass) sie verstanden haben.
„Woher haben die von uns erfahren?“(Komma) fragt ein Mann, etwas kleiner als Perdur, grimmig schauend mit finsterem Gesicht.
„Die Elben sind nicht dumm. Ich habe damit gerechnet, sie nicht mehr hier[red] an zu treffen[/red] (anzutreffen) . Denn Tanako ist bei ihr.“
„Tanako, wer ist das?“(Komma) fragt derselbe Mann wie vorhin.
Perdur schaut ihn eindringlich an, dann richtet sich sein Blick in die Natur, scheint ins Leere zu gehen.
„Tanako Van’ Lorindo Wa, Elbenkrieger aus Tharul, engster Vertrauter des Elbenkönigs. Ich kenne ihn gut. Wir standen uns bereits mehrmals gegenüber und jedes Mal konnte ich ihn nicht töten. Wann immer er aufgetaucht ist, hat er meine Pläne durchkreuzt.“ Perdur ballt seine Hand zur Faust und hält sie drohend vor sein Gesicht. „Aber dieses mal nicht. Ha, dieses mal werde ich ihn endlich umbringen.“
Er schaut seine Männer an. „Die Jagd hat begonnen!“



Perdur verfolgt die Sonnenfinsternis nüchtern. Für ihn bedeutet dies nur, [red] das [/red] (dass) die Elbin in diesen Minuten ihr Kind bekommen wird, wenn es sich hierbei wirklich um den Asranyias handeln sollte. Damit ändert sich sein Plan nur geringfügig. Jetzt ist nicht mehr die Elbin sein Ziel, sondern das Baby. Denn sein Auftrag lautet, den Asranyias zu beseitigen. Als er ungeboren war, ging dies nur, wenn seine Mutter sterben würde. Nun ist dies nicht mehr notwendig.
„Er ist geboren, der Asranyias.(kP)“(Komma) sagt plötzlich Lacorto Loprades, der Magier aus dem Norden Meridors. Perdur schaut ihn fragend an.
„Woher wollt [red] ihr [/red] das so genau wissen, Magier?“
„In der Prophezeiung heißt es, [red] das [/red] (dass) die Geburt des Asranyias in der Magie zu spüren sein wird.“ Lacorto schweigt eine Weile, lauscht mit geschlossenen Augen in das Gefüge der Magie hinein.
„Ja, es ist deutlich zu spüren. Eine Erschütterung geht durch die Magie. Der Asranyias ist geboren.“
„Könnt [red] ihr [/red] auch spüren, wo das Kind sich befindet?“
„Ja, Perdur, ich denke schon. Mit den richtigen Mitteln und einer starken magischen Formel sollte es mir gelingen, die Richtung zu bestimmen und uns hinzuführen.“
„Und warum habt [red] ihr [/red] mir das nicht eher gesagt, Magier?“(Komma) fragt Perdur zornig.
„Ihr habt nicht gefragt.(kP)“(Komma) antwortet dieser gelassen. Perdur schaut den Magier verständnislos an und schüttelt den Kopf.
„Könnt [red] ihr [/red] mir vielleicht auch sagen, wie viel Meilen Vorsprung sie haben?“
„Sicher, aber [red] ihr [/red] müsst eine Weile warten.“ Perdur gibt mit einem Nicken sein Einverständnis und der Magier macht sich sogleich an die Arbeit.
Er geht in den Wald und holt sich die passenden Kräuter. Dann legt er sie vor sich hin und beginnt, sie zu zerkleinern und mit Sand zu vermischen. Der Magier nimmt einen Stock und zeichnet einen Kreis in den sandigen Boden. Im Inneren des Kreises platziert er die [blue] zermahlten [/blue] (zermahlenen) Kräuter und zeichnet mit ihnen ein paar Symbole. Anschließend stellt er sich in die Mitte des Kreises, schließt die Augen und murmelt ein paar magische Formeln. Unverständliche Worte für jeden, der den Umgang mit Magie nicht kennt. Nach ein paar Minuten leuchtet ein rotes Licht auf, umgibt Lacorto. So bleibt er über eine Stunde stehen, rührt sich nicht von der Stelle, spricht nur immer wieder dieselben Worte, so dass es sich wie eine Art Gesang anhört. Er hebt die Arme, öffnet seine Handflächen. Eine kleine Kugel aus rotem Licht erscheint auf seinen Händen. Diese Kugel verfestigt sich, bis sie schwebend vor seinem Gesicht erscheint. Der Magier öffnet die Augen und schaut seine Kreation lächelnd an. Das rote Licht, das ihn umgeben hatte, ist nun verschwunden, die Kräuter im Kreis zu Asche verbrannt, der Kreis nicht mehr sichtbar. Die rote Kugel, nicht größer als eine Walnuss, kehrt in seine Hand zurück und er umschließt sie.
„Das Kind ist nicht weiter als hundert Meilen von hier entfernt und zwar in dieser Richtung.“ Er deutet mit der anderen Hand in östliche Richtung. „Wird ja auch Zeit, dass [red] ihr [/red] sie findet. Über eine Stunde hat [red] euere [/red] Zauberei gedauert. Da wäre ich mit meinem Pferd bereits sehr weit gewesen.“ Perdur hasst Magie. Es ist etwas für ihn nicht greifbares, er kann sie nicht kontrollieren.
„Seid ihr sicher?“(Komma) fragt Perdur den Magier. „Tharul liegt nördlich von hier.“
Lacorto schüttelt den Kopf. „Nein, nicht nördlich. Sie sind im Osten, das weiß ich genau.“
„Sagt [red] euch [/red] das [red] eure [/red] Kugel.(besser Fragezeichen)“ Damit deutet der Söldner auf die Kugel in Lacortos geballte Hand.
„Ja, das tut sie in der Tat. Sehr wirkungsvoll.“ Mehr sagt er nicht.
Perdur zeigt mit einem Brummen seinen Unmut. In der Zeit, die der Magier für diese Kugel gebraucht hat, hätte ich dieses [red] Balk [/red] (Balg) bereits gefunden. Wozu ist Magie eigentlich gut, wenn ich alles selbst machen muss, denkt sich der Söldner und schaut Lacorto aus den Augenwinkeln grimmig an. Magie ist nicht für ihn, er ist ein Mann der Tat, der Kontrolle und Logik. Und bei Magie hat er nichts Derartiges. Das bereitet ihm Unbehagen. Nein, mit Magie wird er sich nie anfreunden können und einem Magier würde er nie vertrauen.
Perdur zuckt [blue] mit den [/blue] (die) Schultern und dreht sich zu den anderen Männern um.
„Auf, los mit euch.(kP)“(Komma) fordert er sie auf. „Die Zielperson ist ganz nah.“

Wie gesagt – ich bin gespannt, wie es weitergeht.
lg
 



 
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