Auf dem Schwarzmarkt

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Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Marie,

erst einmal muss ich sagen, dass ich da dein Gedicht im Ungereimten besser finde.
Du gehst mit diesem Gedicht ein Gratwanderung ein, weil du viele Wörter gebrauchst, die man eigentlich versucht zu vermeiden:
Gefühle - Sehnsucht - Herzblut - Wunden - Seele mit Narben - Regenbogen

Wenn ich das jetzt mit deinem Gedicht im Ungereimten vergleiche, dann hast du dort solche (Un)wörter vermieden und ich bin mir nicht sicher, ob dies hier nicht Absicht war.

Auf jeden Fall: Der tot am Regenbogen hängende Traum - das ist zu heftig!

Liebe Grüße
Manfred
 

MarieA.

Mitglied
Lieber Manfred,
du hast recht, es war Absicht, alle diese "Unwörter" hier in geballter Ladung zu verwenden. Das Gedicht schrieb ich 2012 auf einer anderen Schreibplattform für Hobbydichter nach Wortvorgaben. Manchmal kam ich mir bei all dem Wetteifern in der Liebeslyrik eher wie auf einer unseriösen Kontaktbörse als auf einem Dichterforum vor ... Hier habe ich eigentlich eine Abrechnung geschrieben. Der letzte Vers lautete
"am Regenbogen sich erhängt". Weil er damit aus dem Metrum fiel und mir auch die Inversion nicht recht gefiel, folgte ich kürzlich dem Vorschlag eines Dichterfreundes. Das passt zwar sprachlich, aber erscheint mir doch auch zu hart. Selbst für diese Groteske.
Weil das Gedicht so aus dem Rahmen fällt, hatte ich es zunächst unter Experimentelle Lyrik gestellt.
Ich bin hierher gekommen, weil mein Stammforum in letzter Zeit schwächelt und möglicherweise nicht mehr lange durchhält. Mir fällt es schwer, mich neu einzugewöhnen, bin nicht mehr die Jüngste ;-)
Herzlichen Dank für deine Beschäftigung mit meinem "Einstandswerk"!
LG
Marie
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Marie,

du hast recht, es war Absicht, alle diese "Unwörter" hier in geballter Ladung zu verwenden.
Habe ich mir doch gleich gedacht.
Dazu ist das Gedicht rhythmisch viel zu gut gemacht.

Ich bin hierher gekommen, weil mein Stammforum in letzter Zeit schwächelt und möglicherweise nicht mehr lange durchhält. Mir fällt es schwer, mich neu einzugewöhnen, bin nicht mehr die Jüngste ;-)
Dann wünsche ich dir, dass du hier bei uns auf der Leselupe eine neue Heimat findest. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf weitere Gedichte von dir.

Liebe Grüße
Manfred
 

MarieA.

Mitglied
Hallo Manfred,
vielen Dank für dein Verständnis. Ich werde sehen, wie es sich in meinem Forum weiter entwickelt und mit einem Standbein auch hier bleiben.
LG
Marie
 
Hallo MarieA.,
das ist ein wundervolles Gedicht.
Ich scheine für die Lyrik, wie sie die 'Profis' verstehen, keinen Draht zu haben. Denn warum - diese Frage auch an Franke - sind die genannten Worte zu vermeiden? Für mich sind das Worte mit einem starken Ausdruck. Muss es in der Lyrik eher etwas verschroben umschrieben werden, was man sagen will? Den Eindruck habe ich manchmal, was dazu führt, dass ich mich manches Mal frage, was der Verfasser überhaupt sagen will.
Schöne Grüße,
Rainer Zufall
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Rainer,

Marie bezeichnet diese Wörter ja selbst als Unwörter. Dies sind Wörter, die in der Lyrik bereits inflationär gebraucht wurden und die man beim Schreiben möglichst vermeidet. Marie hat sie hier bewusst als Stilmittel verwendet.

Liebe Grüße
Manfred
 

MarieA.

Mitglied
Hallo Rainer,
das ist mit diesen Wörtern ebenso wie mit den Herz-Schmerz-Reimen, es entstehen schnell abgenutzte, süßlich wirkende Klischees, Kitsch in Reinform eben. Heutzutage wird Gefühl gern in Metaphern verpackt, die oft keiner mehr richtig versteht.
Ich freue mich sehr, dass dir mein Gedicht gefällt, habe es ja bewusst so knallhart formuliert. 5 Wörter waren vorgegeben.
Besten Gruß,
Marie
 



 
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