auf dem weg ins paradies - sonett

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HerbertH

Mitglied
auf dem weg ins paradies

am montag fuhr ich mit dem wagen los
und abends trug er mich entnervt zurück
denn stauen zu entgehen half kein glück
und stehend fand ich rollen schon famos

bedenke dass ich auf dem hintern saß
und stehen war so gänzlich paradox
das zu verstehen scheut sich jeder ochs
der seine weide schreitend je ummaß

nicht mal zu dichten ist im stau gegeben
dem ochsen nicht und nicht dem einfallreichen
ganz schöpferischen geist am gaspedal

kaum wollt sich noch die sohle etwas heben
denn keiner vor dem motor mocht mir weichen
auf mitternacht zu warten ward zur qual
 

HerbertH

Mitglied
auf dem weg ins paradies

am montag fuhr ich mit dem wagen los
und abends trug er mich entnervt zurück
denn stauen zu entgehen half kein glück
und stehend fand ich rollen schon famos

bedenke dass ich auf dem hintern saß
denn stehen war so gänzlich paradox
das zu verstehen scheut sich jeder ochs
der seine weide schreitend je ummaß

nicht mal zu dichten ist im stau gegeben
dem ochsen nicht und nicht dem einfallreichen
ganz schöpferischen geist am gaspedal

kaum wollt sich noch die sohle etwas heben
denn keiner vor dem motor mocht mir weichen
um mitternacht fand ich den warte-gral
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Als Staufreund muss ich leider widersprechen,
denn jeder Stau ist ja Performance pur.
Den Stau, den muss man fühlen in Natur,
im echten Stau kann man mit Menschen sprechen,
mit Nachbarn, die sich sonst zum Spurt erfrechen,
verkrampft am Steuer, schielend auf die Uhr.
Der echte Stau ist fast wie eine Kur,
du kannst gemütlich frische Brote brechen.

Dem, was die Masse will, sollst du vertrauen,
versuche, nicht am Ende draufzurammeln.
Das Land vergrößert stets den Platz zum Stauen,
damit sich jedes Jahr Millionen sammeln.
Um neue Flächen für den Stau zu bauen:
Das Geld ist da, was auch die Doofen stammeln.


---
Scheinbar ein Widerspruch
aber
quasi dasselbe mit anderen Worten.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Laut Duden hat der Stau zwei Pluralformen:
"die Staus" und "die Staue" - damit ist sowohl "den Staus" als auch "den Stauen" korrekt. Im Gedicht ist wegen rhythmischer Gründe nur "den Stauen" korrekt.

Eine andere Frage ist, ob es zum Stil passt. Ich denke, ja, bei Walther weiß ich es nicht, ich vermute, er sagt hier "nein", sonst hätte er es nicht bemängelt. Er hat aber Alternativen angegeben, die es umgehen.
 

Walther

Mitglied
lb bernd,

das ist sicher korrekt, aber irgendwie sagt mir mein näschen, das überlich sei "staus". aber man könnte auch "das stauen" verwenden. so entspannen sich die alternativen.

lg w.
 

HerbertH

Mitglied
auf dem weg ins paradies

am montag fuhr ich mit dem wagen los
und abends trug er mich entnervt zurück
den stauen zu entgehen half kein glück
und stehend fand ich rollen schon famos

bedenke dass ich auf dem hintern saß
denn stehen war so gänzlich paradox
das zu verstehen scheut sich jeder ochs
der seine weide schreitend je ummaß

nicht mal zu dichten ist im stau gegeben
dem ochsen nicht und nicht dem einfallreichen
ganz schöpferischen geist am gaspedal

kaum wollt sich noch die sohle etwas heben
denn keiner vor dem motor mocht mir weichen
um mitternacht fand ich den warte-gral
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther, lieber Bernd,

ich habe die Stelle geändert, wenn auch nur durch Streichen eines Buchstabens:
[blue]den[/blue] stauen zu entgehen
Wenn noch nicht einmal der Duden nur eine Form kennt, was kann dann der arme Schreiberling schon machen ;)

Danke für die Hinweise

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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