Auf die Liebe

Trist

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Die Sehnsucht traf die Liebe an einem weiten Strand,
wo beide erstmals scheu - dann später Hand in Hand -
durch diese Nacht der Nächte des ersten Sommers liefen,
und unter tausend Sternen im Traum einander riefen.

Heut sahen sie sich wieder, die Sehnsucht und die Liebe,
sie schauten sich verlegen an, wie zwei ertappte Diebe.
Die Sehnsucht trug an ihrer Hand nun einen goldnen Ring,
die Liebe trug in ihrem Herz das Leid - was nie verging.

Jetzt zündelte die Liebe der Sehnsucht Flächenbrand,
sie flüsterten die alten Worte, der Zauber war gebannt.
Ganz plötzlich schlug die Flamme aus alter Glut empor,
und wieder liefen beide fußnackt den Strand empor.

Befreit von Last und Lastern, verliebt in ihre Welt,
verlaufen sie sich selig - als fern ein Fisch hochschnellt -
der Fisch hat nur Sekunden Zeit, um Irdisches zu sehen,
doch würde er - wenn er nur könnt - ein Stück mit beiden gehen.

Könnt ihr den Fisch, könnt ihr den Strand - könnt ihr die Sterne sehen?
 
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