Hallo Tula,
dieses Werk wolltest du dem Vergessen anheimstellen? Jammerschade!
Für mich ist das einer deiner besten Texte.
Lediglich der Titel missfällt mir. - Im Netz besteht leider fortwährend die Gefahr, sich zu sehr an fremde Stile anzupassen.
Für dich ist dies kontraproduktiv, weil du bereits eine eigene, sehr poetische Sprache entwickelt
hast, die Wortzerhackungen Ernst Stadler'scher Prägung überflüssig macht, jene eher fremdeln lässt.
Viele wissen es nicht: Der Telegrammstil hat sich seinerzeit parallel zu den Errungenschaften der Post entwickelt und ist schon insofern nicht mehr zeitgemäß, zuweilen sogar unfreiwillig komisch.
Andererseits: Wenn es thematisch passt (Bombenabwurf, Zerstücklung von Menschen usw), wirkt das nach wie vor sehr stark. - Hier ist jedoch davon nicht die Rede und das Gedicht nicht als Hommage zu lesen..
Vielmehr handelt es sich um ein ausgesprochen sprachschönes Umweltdrama. - Allein für den "dreizehnäugigen Fisch" gebühren dir Lob und Ehre.
Besonders gelungen auch die letzte Versgruppe:
sieh doch nur
das Eis es bricht dich mit
der Zeit die dir noch bleibt
für einen Blick
voraus
Wenn du noch was am Titel schrauben möchtest, dann "solltest" du etwas wählen, was im direkten Zusammenhang mit dem Schlusswort steht ... jetzt mal als Beispiel
Alle Kraft
....
....
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voraus
Trotz dieser kleinen Mäkelei: ein dolles Dingens!
Trainee