Auf Wunsch von Oskarchen

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G

Gelöschtes Mitglied 21114

Gast



Vor der Tür da draußen eiert
Einer, der mich grad entschleiert
In Gedanken, die ihn drängeln,
Mir den Schleier wegzusengeln,
Draußen hat er sich vors Schlüsselloch gekniet,
Und er eiert, weils ihm in die Augen zieht.

Könnt ja klopfen: Hallo drinnen,
Du da in dem Schleierlinnen,
Dürft ich dir zu Füßen kauern,
Schauernd unters Linnen lauern
Und nach einem Zipfel greifen
Und beim Runterstreifen reifen
Menschlich bis zum tierisch Heißen
Und dir in die Hüfte beißen
Und und und und außerdem und noch …
Und da kniet der Hammel eiernd vor dem Loch!
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Lieber Joe,

Tränen der Rührung und der Dankbarkeit rinnen über meine flauschigen Wangen.
Wie du, lieber Joe, es immer wieder schaffst, liebreizend konstruierte Wortgebilde
zu eigenem Leben zu erwecken, macht dich unsterblich!

Ergebenst

Oscarchen
 
G

Gelöschtes Mitglied 21114

Gast
Ach, Oskarchen,

ich hab schon drübergeguckt: Du hast eine Ode geschrieben. Mein erster Gedanke war, jetzt haben wir uns alle lieb, Gottseidank. Dann komme ich zu der Zeile, in der du eine Aushilfssuffragette beschwörst. Oskarchen! Da hatte ich auf einmal einen Kloß im Hals. Die arme Frau. Solche Wortschöpfungen haben etwas Vernichtendes. Dem hat sie nichts entgegenzusetzen. Ein bisschen Tante-Gretchen-Gestammel vielleicht. Wir werden sehen.

Herzlichst danke ich dir und allen andern für den gestirnten Himmel über mir. Ich werde mich bemühen, solang ich die schwere Kost aus dem Dreißigjährigen Krieg in der Lupe unterstelle, möglichst jeden Tag auch etwas Leichtgeschörkeltes beizumischen. Und fällt mir mal nichts ein, könnte ich ja (als Wiedergutmachungsmaßnahme) bei der Aushilfssouffragette vorbeischauen und dort heimlich abschreiben. Sollte aber nix zu finden sein, schick ich dir ein SOS, und du hilfst mir mit ein paar verkraftbaren Schlüpfrigkeiten aus.

Die Ode hängt schon gerahmt über meinem Bett.

Ergebenst Joe
 



 
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