Hallo A.
Da es Dein erster Versuch in Lyrik ist, kann ich es ja sagen: Dein Stil erinnert mich sehr an den Sandras. ( sie schreibt auch hier in der Lupe )
Also, in dem ganzen Gedicht fand ich nur 2 Zeilen, hinter denen ich ganz stehe, die ich SEHR gelungen finde und die in mir ein inneres Verständnis auslösen.
Das Ganze ist ( ich gehe natürlich hier von meinem persönlichen, unmaßgeblichen Empfinden aus )genau um die Spur zu gewollt exaltiert, um von guter Lyrik in den Kitsch hinüberzusacken.
Ich denke, dass auch Lyrik in ihren Bildern und Metaphern wahr sein muss.
Und das ist hier oft nicht der Fall.
Die Zeit [red]stirbt[/red] Risse in die Brücke. Warum schreibst Du nicht einfach: s c h l ä g t Risse oder macht Risse. Nein, die Zeit muss Risse sterben!! Was soll das?
die wir über die Wolken spannten
um uns ganz oben zu begegnen
Nun folgst du mir rückwärts durch die Nacht
und [red]schneidest[/red] meinen [red]Schatten[/red] vom [red]Pflaster[/red] das Bild ist derart verquer!
Stunden quellen träge aus den Fenstern
hinter denen du schale Feste
mit dem Wein vom Vortag feierst
Ich räume dir nicht mehr
die Tage hinterher
und trage dein Lachen auf
[blue]Zwischen dir und mir
finde ich dich hundertfach[/blue] Ich glaube, ich weiß, was Du damit sagen willst, sind aber irgendwie viel zu hochtönende Worte, n u r auf Wirkung bedacht.
[blue]Und immer noch streife ich
nur, was außen[/blue]Das gefällt mir gut.
Ich gehe dahin zwischen Zeilen
aus gefrorenem WeißAuch das ist akzeptabel. Erinnert mich an leere weiße Blätter... könnte aber auch eine winterliche Allee von eisstarrenden Bäumen...
Ganz abgesehen von den beiden Spitzen, die ich rot markiert habe, begreife ich auch einige andere Zeilen nicht.
Es ist dieses offensichtlich gequälte Sich-Bemühen um ausgefallene Bilder und Metaphern, das mir solche Texte unsympathisch macht. Weil es nicht zu Klarheit führt. Ich mag nicht all das Verschwurbelte. Wenn ich es gelesen habe, bleibt wenig Gefühl, nur eine klingende Auflistung ( von was eigentlich?) Es ergibt sich mir kein Bild in der Seele. Es ergibt sich mir auch keine Atmosphäre. Ich finde das Gedicht n i c h t aus einem Guss.
Leider.
Es fällt mir jetzt schwer, meine Gedanken hierzu in die Lupe zu setzen, weil man solchen Texten nicht wirklich beikommt... Es gibt Menschen, die sich einfach von so etwas fernhalten. Ich lese das aber mit großer Spannung, suche nach Aussage und (Allgemein)gültigkeit und finde am Ende ??
Mit freundlichem Gruß
Inu