AufBruch (gelöscht)

memo

Mitglied
Das Spiel mit schuldbewusst, selbstbewusst und selbstvergessen, gefällt mir.
Du schreibst aber auch im Sinne von:
Sich der Schuld bewusst sein und
dabei selbstvergessen aufbrechen
um leben (sein) zu können?

Liebe Grüße
memo
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Memo,

Danke Dir für Deine Zeilen!
Bei der Selbst-Findung bleibt es nicht aus, dass man zunächst einmal Grenzen ziehen muss, die auch für Andere schmerzhaft sein können. Daraus resultiert zwangsläufig das Gefühl, dass man Schuld auf sich lädt. Das ist die eine Seite.
Auf der anderen Seite kann man sich letzten Endes nur dann wirklich finden, wenn man bereit ist sich loszulassen - denn jede Liebe, so auch die Selbstliebe, engt auf Dauer ein, wenn man an starren Vorstellungen festhält. Dieses Loslassen ist dann eine positive Form von Sich-selbst-vergessen. Soweit meine Theorie. Die wirkliche Herausforderung ist natürlich wie überall im Leben die praktische Umsetzung... ;-)

Schöne Grüße, NDK
 

memo

Mitglied
Ich freue mich über die Erklärung deiner Worte, die mich sehr ansprechen.
Oft habe ich darüber nachgedacht wie sehr uns das schlechte Gewissen hemmt, eigene Wünsche zu realisieren oder Gefühle zuzulassen.
Auch ich glaube, dass ein Loslassen von starren Gedankenmustern, die Grundlage eines freien Lebens bedeutet.
Und die Suche nach uns selbst, ist vermutlich,
wie seltsam es auch klingt, die schwerste Aufgabe.
Alles Liebe
memo
 

NewDawnK

Mitglied
Memo, irgendetwas findet man immer. Die Kunst ist, nicht unglücklich zu sein mit dem was man findet. ;-)

Schöne Grüße, NDK
 

Sonnenkreis

Mitglied
Lieber NDK;

mich faszinieren die vielen Möglichkeiten,
die Dein Gedicht enthält. Ich kann es in
vielen, vielen Varianten lesen.

Eine nenne ich mal kurz:

Schuld...bricht...auf....

Na endlich; weg isse und nun kann gelebt werden;)).

Ein Text mit viel Tiefgang; schön!

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 
S

Stoffel

Gast
Guten Morgen NDK,

gefällt mir. Auch der Titel, so wie er gesetzt ist, ist prima. So verstärkt er den Begriff "AufBruch" und bekräftigt die Bedeutung.

Auch das Wortspielen...
"Schuldbewusst"
"der Schuld bewusst"

Wobei beides nicht dasselbe sind.

"bricht auf"

dann kommt etwas zum Vorschein.
Das Sein.

Womit ich hadere, ist das "vergessen"....*grübel*
Ok, ich lese noch "Selbstvergessen" heraus. Was ich sehr gut finde. Denn mal von sich selbst abrücken können, den anderen sehen. Wärhend man seine Schuld erkennt.Dabei kann für einen selbst nur Gutes heraus kommen.

Nur mal Gedanken dazu:)

lG
Sanne
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Sonnenkreis,

Danke Dir für die Beschäftigung mit meinem Text.

"Schuld...bricht...auf....
Na endlich; weg isse und nun kann gelebt werden"

So simpel habe ich es nicht gemeint. Sich seiner Schuld bewusst zu werden, heißt für mich nicht, sie zu ignorieren. Schuld gehört zum Leben dazu. Ohne Schuldgefühl gäbe es auch kein Verantwortungsgefühl anderen Menschen gegenüber. Deshalb ist sie wichtig. Ein Gesellschaft aus völlig schuldbefreiten Individualisten, in der jeder nur an seinen eigenen Spaß und an seine eigene Freiheit denkt, ist eine unmenschliche Gesellschaft.
Schuldgefühle sind immer dann schädlich und kontraproduktiv, wenn sie Menschen daran hindern, ihren eigenen Weg zu gehen, und damit einen Stillstand im Leben verursachen. Diese Art von Schuldgefühlen zu durchbrechen ist aus meiner Sicht ein erster, wichtiger Schritt auf dem Weg zur Selbstfindung.

Schöne Grüße, NDK
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Stoffel,

wenn Du glücklich sein willst, musst Du die Fähigkeit besitzen, dich selbstvergessen in eine Sache zu vertiefen. Wer im Geiste dauernd neben sich steht und kontrolliert und bewertet, was er macht und wie er es macht, wird seinem optimalen Lebensgefühl nie nahe kommen. Man muss sich insofern "vergessen" können um sich zu finden.
Auf der anderen Seite ist es lohnend, sich und die eigenen Werturteile und Ansprüche mal eine Weile zu "vergessen" um andere Menschen so zu sehen, wie sie wirklich sind. Vieles von dem, was uns an anderen nicht passt, ist nichts weiter als das Echo auf unsere eigene starre Haltung. Wir Menschen neigen nun mal dazu auf jede Meinung eine Gegenmeinung zu formulieren - wer menschlich allzu kurzsichtig ist, reibt sich an diesem Umstand schnell auf, fühlt sich als Opfer der bösen Umstände und ignoriert die eigene Mittäterschaft.
Danke auch Dir für die Auseinandersetzung mit meinem Text.

Schöne Grüße, NDK
 
S

Stoffel

Gast
Hi,

da gebe ich Dir Recht.
Aber es bedarf eines Lernprozesses. Nicht jeder ist dazu in der Lage, und nicht jeder will das.
Der, wer erkennt, wird sicher daraus Gutes erfahren.
Sich selbst und anderen gegenüber.
Klaro..einfacher ist es immer...andren Schuld zuzuweisen, nicht in den Spiegel zu sehen...etc..

So meine Erfahrung.

lG
Sanne
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Stoffel,

das Problem ist, dass nicht alle zum gleichen Zeitpunkt zu den gleichen Einsichten finden.
Der Mensch wächst mit seinen Erfahrungen, so viel ist sicher. Wenn er allerdings dieses persönliche Wachstum zum Anlass nimmt Anderen in Überheblichkeit über den Kopf zu wachsen, "gewinnt" er den Verlust an Mitmenschlichkeit.
Ich denke, das Leben ist ein Prozess, an dessen Ende für jeden Menschen die Einsicht stehen wird, dass Mitmenschlichkeit das einzige ist im Leben, das wirklich zählt.

Schöne Grüße, NDK
 
S

Stoffel

Gast
Ja, aber weißt Du ..bei aller Mitmenschlichkeit...
so muss man dann aber dennoch auch lernen, sie einzuteilen. Ich schrieb da was von Zimmern, in einem...der Mensch hat in sich solch "Zimmer"...
ich denke, alles muss ausgewogen sein, ohne dass man selbst zu kurz kommt, sich selbst vergisst. Ich denke weiter, dass ein wenig "Egosismus" gut ist.
Auch DAS musste ich erst lernen.

Ich denke schon, wir sprechen dieselbe Sprache.;)

lG
Sanne
 

NewDawnK

Mitglied
@ Stoffel

Noch mal zur Klarstellung:
Egoismus im Sinne von Sich-Selbst-Behaupten ist für mich etwas anderes als Egoismus im Sinn von Ich-habe-die-Weisheit-für-alle-anderen-mitgepachtet.
Wenn jeder Mensch die Gelegenheit wahrnimmt, sich selbst zu behaupten, so wie er es aus seinem ureigenen Gefühl heraus für richtig hält, hätten alle selbsternannten Heiligen Sendepause. Dann wäre jeder sein eigener Guru, und die Welt wäre so, wie sie sein sollte - wirklich menschlich.
Die Menschen sind nun mal verschieden. Deine innere Zimmeraufteilung passt nicht für jeden. Mancher braucht vielleicht nicht mal ein Zimmer um glücklich zu sein.
Ich denke, es ist müßig, irgendwelche Vorstellungen zu erfinden, was "richtig" und was "falsch" ist. So urteilen nur die gewohnheitsmäßigen Klugschei*er - und genau mit denen kannst Du mich jagen!

Schöne Grüße, NDK
 



 
Oben Unten