Aufgabenstellung

Dr.Sheskh

Mitglied
Sonntag 20.9.2020

-Der Tag hat mit Deiner Absage angefangen und weil er so gut anfing, ging es gleich so weiter. Als ich morgens geduscht habe, habe ich den rechten Arm angehoben um mich einzuseifen. Niemand hatte mich davor gewarnt, dass so etwas passieren könnte, aber ich konnte den Arm nicht wieder nach unten bewegen. Ich habe es gar nicht gemerkt, aber der Arm ist wieder aus dem Gelenk rausgesprungen. Und jetzt hatte ich eine Herausforderung: 400 km von zu Hause weg, nackt, allein, nass. Der Arm ist in der Stellung „Heil Hitler“ blockiert und das in Polen. Ich denke, mein größter Fehler war, dass ich keine Kamera aufgestellt habe, die die nächste halbe Stunde in meinem Hotelzimmer aufgezeichnet hätte. Ich bin mir relativ sicher, dass dieser Film in YouTube unter den Top Ten Filmen des Jahres 2020 gewesen wäre. Natürlich habe ich zuerst versucht, ob ich den Arm irgendwie wieder eingerenkt bekommen könnte. Ich habe mich, am Boden liegend, noch immer nass und nackt, am Treppengeländer meiner Suite festgehalten, mit einer Socke zwischen den Zähnen und alles versucht. Nun, es ist nicht gelungen. Nach etwa 10 Minuten erfolgloser Versuche, habe ich es aufgegeben und bin wieder unter die Dusche gegangen, um mich wieder etwas aufzuwärmen und einen klaren Gedanken zu fassen. Der klarste Gedanke dabei war: „Gregor, das ist wirklich ein Scheiß Jahr“. In der Zwischenzeit tat der Arm höllisch weh und ich musste ihn entweder mit dem linken Arm hochhalten, oder mich am Kopf festhalten, um die Schmerzen erträglich zu halten. Ich habe mich zuerst auf dem Bett gewälzt um mich wenigstens halbwegs abzutrocknen. Das Anziehen musst Du Dir so vorstellen: ich sitze 30 cm über dem Boden auf meinem Reisekoffer. Mein rechter Arm, ausgestreckt, meine rechte Hand auf dem Boden liegend, der Oberkörper fast in Klappmesserstellung, tief über den Boden gebeugt. Ich bemühe mich, die rechte Schulter nicht zu bewegen, auch die kleinste Bewegung erzeugt mittlerweile höllische Schmerzen. Mit der verbleibenden linken Hand habe ich nacheinander meine Unterhose meine Socken, mein Hemd und meine Hose angezogen. Du lachst noch nicht? Ich habe Tränen gelacht, alleine über die Vorstellung wie das aussieht. Das Ganze hat etwa eine halbe Stunde gedauert, obwohl ich heute darauf verzichtet habe die Krawatte und die Schuhe zu binden. Natürlich musste ich zuerst in der Schlange an der Rezeption warten, damit ich aus dem Hotelparkhaus raus konnte. Ich bin zum Krankenhaus gefahren, nach etwa einer Viertelstunde dämlicher COVID Fragen, darf ich mich ins Wartezimmer setzen. Nach einer weiteren Viertelstunde kam ein Arzt und eröffnete mir, dass sämtliche Behandlungszimmer besetzt sind und dass ich die Wahl habe, mir den Arm entweder ohne Betäubung einrenken zu lassen, oder in ein 50 km entferntes Krankenhaus zu fahren. Er könne mir aber auch nicht garantieren, ob da Behandlungszimmer frei sind. Ich habe um einen Lappen gebeten, den ich mir zwischen die Zähne geklemmt habe. Man hat mich auf einen Behandlungstisch gelegt, bei dem auch noch die rechte Beinauflage abgebrochen war. Der Arzt fragte den Krankenpfleger was das soll, dieser sagte es sei im Moment nichts anderes mehr da und dieser Tisch sei erst gestern gebrochen worden. Es folgte das Einrenken des Armes. Ich kannte das ja schon und wusste, dass das Ganze nur funktionieren würde, wenn ich mich entspannen würde und alle Muskeln locker lassen würde. Na viel Erfolg! Ich bat den Arzt, meinen Arm in einer Position zu halten, die am wenigsten wehgetan hat und bat um 30 Sekunden ohne Bewegung um mich wenigstens ein bisschen entspannen zu können. Dieser Arzt (ein Mann) hörte wenigstens zu. Es schien mir zu gelingen mich zu entspannen, ich biss auf den Lappen und ich sagte ihm okay. Du kannst Dich an die Geschichte erinnern als ich mit dem sechsfach gebrochenen Zeh gegen eine Wand gehauen habe und behauptet habe das sei der schlimmste Schmerz meines Lebens? Nun, das stimmt nicht mehr. Dafür habe ich am Schluss den Pfleger angefleht ob er mir die Schuhe binden könnte. Er lachte nur und sagte, er sei das gewöhnt, er hat kleine Kinder im Haus.

-Das tut mir Leid.

-Ach was. Ich bin früher sehr oft alleine mit dem Flugzeug geflogen wenn das Wetter entsprechend war. Gerade für geschäftliche Treffen wenn sie weiter weg waren war das sehr vorteilhaft, schneller und auch noch Spaß dabei. Meistens bin ich früh morgens gestartet und war alleine. Das sollte man zwar nicht machen, für den Fall, dass etwas beim Start passiert, aber es ist halt so. Ich kann mich an einen Tag erinnern, als ich schon im Flugzeug saß, ich meinen Check bereits gemacht habe und noch mal die Papiere durchging als ein Windstoß die große Kabinenhaube so nach hinten drückte, dass ich sie auffangen musste, damit sie nicht in den Rahmen knallt. Ich habe sie aufgefangen und zunächst nur auf den Rahmen abgelegt. Ich machte weiter meine Startvorbereitung und rollte irgendwann zum Start. Ich gab Gas und startete und genau in dem Moment als ich den Knüppel an mich zog um abzuheben, hob sich die Haube nach oben. Ich habe mit meiner rechten Hand sofort nach dem Griff der Haube gegriffen und hatte mir sofort gedacht „Gregor du dummes Arschloch, was machst du jetzt? Zum Landen brauchst du auf jeden Fall beide Hände“. Egal. Wie immer in der Fliegerei, zunächst in die Luft, dann Höhe gewinnen und dann sehen wir weiter. Ich hatte wirklich fast alles probiert, bis kurz vorm Strömungsabriss, langsam geflogen, schneller geflogen. Egal was ich tat, es wurde praktisch nur schlimmer. Irgendwann hab ich so eine Art kleinen Turn geflogen wo das Flugzeug für einen Moment fast in der Luft stehen bleibt. Genau in dem Moment hab ich mit beiden Händen den Griff der Haube gepackt sie feste nach unten gezogen und auch verriegelt. Genauso kann ich mir heute vor, als ich mit meinem ausgekugelten Arm, den ich auf meinem Innenspiegel ablegen musste, ins Krankenhaus gefahren bin. Ein dummes Arschloch das durch sich selber wieder in Probleme geraten ist.

-Wieder im Gips?

-Nein, der Arzt hat gesagt, Gips ist Schwachsinn. Ich habe wieder meine Weste. Aber wenigstens hat er mir erklärt, welche Bewegungen ich nicht machen darf. Vorher hat mir ja keiner etwas erklärt. Ich habe WIRKLICH aufgepasst.

-Ich habe einen Schrecken bekommen als ich die lange Nachricht gesehen habe nach der langen Pause.
 
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John Wein

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Hallo Dr. Sheskh.
Hier musst du noch ein bisschen arbeiten! Du machst es dir viel zu kompliziert und verhaspelst dich im Geflecht der Zeiten.

Beispiel:
Der Tag hat mit Deiner Absage angefangen und weil er so gut anfing, ging es gleich so weiter.
Hier einmal ganz einfach:

Der Tag begann mit einer Absage und entsprechend unerfreulich sollte er sich fortsetzen.
(Imperfekt/Vergangenheitsform)

Als ich morgens geduscht habe, habe ich den rechten Arm angehoben um mich einzuseifen. Niemand hatte mich davor gewarnt, dass so etwas passieren könnte, aber ich konnte den Arm nicht wieder nach unten bewegen.
weiter Vergangenheitsform:
Morgens unter der Dusche kugelte ich mir beim Einseifen unvermittelt den erhobenen, rechten Arm aus. Unglücklicherweise konnte ich ihn nicht mehr bewegen.

Und jetzt hatte ich eine Herausforderung: 400 km von zu Hause weg, nackt, allein, nass. Der Arm ist in der Stellung „Heil Hitler“ blockiert und das in Polen. Ich denke, mein größter Fehler war, dass ich keine Kamera aufgestellt habe, die die nächste halbe Stunde in meinem Hotelzimmer aufgezeichnet hätte. Ich bin mir relativ sicher,
In Polen, 400 km von daheim entfernt, allein, nass und nackt in meinem Hotelzimmer, war mein Hitlergruß eine (echte) Herausforderung,

Ich bin mir sicher, hätte ich die Szene filmen können, dann usw.....

und benutze Verben und wenig Ist, hat, habe, hatte, war.....

und insgesamt zur Übersicht und besseren Lesbarkeit mehr in Absätzen gliedern.
Gleich der erste Satz als Einleitung. Punkt
neuer Absatz dann die Geschichte.

also weiter so lieber Sichtflieger. Die Geschichte hat ja was, nur das Formulieren will genau so geübt sein, wie die Scheinerhaltung übers Jahr.
...und jetzt: "continue VFR and call Information on 118.7, bye, bye!"
Gruß John
 

Dr.Sheskh

Mitglied
Hallo, dankeschön für die Hinweise, die von der Sprache und Grammatik her gesehen alle sicherrichtig sind. meine größte Hochachtung vor Deinem Können, wirklich, aber so spricht niemand mehr und so schreibe ich nicht.

" Morgens unter der Dusche kugelte ich mir beim Einseifen unvermittelt den erhobenen, rechten Arm aus. Unglücklicherweise konnte ich ihn nicht mehr bewegen. "

Selbstverständlich klingt das toll, aber es Ist ein Satz, den ich eher in der Einleitung einer Erklärung der Vereinten Nationen erwarten würde, als in einem Tagebuch.

Ich werde selbstverständlich trotzdem versuchen mich so weit wie möglich an Deine Hinweise anzulehnen. Nochmals vielen Dank.

P.S. Ich fliege auch IFR und Kunstflug und Segelflug.
 



 
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