aufgeben

paulinebeth

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Ich habe lange darüber nachgedacht, wann der Zeitpunkt ist, an dem man aufhören sollte zu kämpfen. Seine Waffen scheppernd fallen lässt, die Arme zum Himmel streckt, kniend auf den Boden sinkt und sich dem Schicksal ergibt.
„Hole mich. Töte mich. Ich gebe auf. Du hast mich bezwungen“

Ich habe lange darüber nachgedacht, wann der Zeitpunkt ist, an dem man die Augen schließt und einfach nur wartet, dass endlich alles vorbei ist. Das Leiden, die Schmerzen ein Ende haben. Der Sturm von Hass und die Traurigkeit in der Erde versickern. Dort, wo sie Wurzeln geschlagen haben.

Gegen all das habe ich gekämpft. Tag für Tag. Stunde um Stunde. Jeden Moment.
Gegen all das habe ich verloren. Es hat mich meiner Kräfte beraubt. Und meiner Sinne.
Ich kann Farben nicht mehr sehen, Lachen nicht mehr hören, Wärme nicht mehr spüren. Honig schmeckt bitter und Blumen duften nach Schnee.

Es ist nichts mehr da, das mich am Leben hält.
Es treibt mich fort. Immer weiter. Weg von allem, was mal mein Leben war.
 



 
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