Aus dem Ärmel geschüttelt #05

Das Gnu

Auf einer Wiese inmitten dröger Rinder
stand auch ein Gnu samt dessen Kinder.

Ich genoss auf einer Bank die heilige Ruh'
da kam das Gnu
und setzte sich zaghaft zu mir dazu.
Und ich dachte verdutzt "nanu"...

Dieses sagte "puh,
mich reibt der neue Schuh."
Kratzte sich verlegen am Bauch
am Kinn und an der Stirne auch.

Und entledigte sich der Schuhe aller vier.
"Das mach ich lieber hier
als allzu nah beim tölpelhaften Stier.
was weiss man schon bei so 'nem Tier"

Und ich, bestätigend, "das denk' ich mir,
so stur und bar jeder Manier".
So sassen wir und plauderten über dies und das
auch viel über "den Butt" von Günter Grass.

Träumten von einem Bier vom Fass
leerten virtuell so manche Mass,
leckten unsere trockenen Lippen nass.
Und sangen Lieder. Ich Tenor, das Gnu im Bass.

Wir schlossen Freundschaft, so ganz im Nu
sagten rasch zueinander "du".
Und das Gnu
das muhte wohlgemut dazu.
 



 
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