Aus dem Herzen einer wundervollen Frau

Trist

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Hab dich vermisst, dich so vermisst, nicht nur in endlos langer Nacht,
du warst stets weg von mir, weg, Jahr für Jahr in deinem fernen Land,
auf einmal war ER da - sein Blick - und endlich wieder eine Hand,
da bin ich plötzlich wie aus einem langen Schlaf erwacht.

Erwachen musstest nun auch du, hast dich im Wunderland verirrt,
doch uns bleibt mehr, viel mehr als Fotos, mehr als Liebesansichtskarten,
ich werde immer auf den Freund; auf dich - und auf dein Lachen warten -
was zeitlos, so wie ein Zikadenruf durch meine Träume schwirrt.

Und jedes Mal, wenn ich zum Beten in den Tempel gehe,
bist du in meinem Herzen ganz vorn, ganz vorne mit dabei;
ich lasse für uns Fische in das nahgeleg'ne Wasser frei,
lass Vögel fliegen, schau ihnen hinterher, bis ich sie nicht mehr sehe.

Dann wünsch ich mir, dass uns in einem and'ren, nächsten Leben
die tiefen Wurzeln nah, ganz nahe beieinander stehen,
wir in den selben Himmel, in die gleichen Sterne sehen,
uns alles das, was wir nie haben durften, täglich geben.

Nur Fäden, welche sich berühren, können sich verweben ...


Anmerkung: In Thailand ist es üblich, dass vor den Tempeln gefangene kleine Frösche und Vögel verkauft werden, die dann frei gelassen werden.
Als gute Tat - bei der man sich vielleicht sogar noch etwas wünschen kann..
 
Zuletzt bearbeitet:

Mimi

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Hab dich vermisst, dich so vermisst, nicht nur in endlos langer Nacht,
du warst stets weg von mir, weg, Jahr für Jahr in deinem fernen Land,
auf einmal war ER da - sein Blick - und endlich wieder eine Hand,
da bin ich plötzlich wie aus einem langen Schlaf erwacht.
Müsste es nicht " dein Blick" lauten?...
...immerhin spricht durchgehend ein LyrIch zu seinem LyrDu... nur an dieser Stelle eben nicht.

Grüße
Mimi
 

Trist

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Müsste es nicht " dein Blick" lauten?...
...immerhin spricht durchgehend ein LyrIch zu seinem LyrDu... nur an dieser Stelle eben nicht.

Grüße
Mimi

Aus dieser Sicht kann man es auch betrachten.
Ist mir ehrlich gesagt noch gar nicht aufgefallen.
Für "ER" steht aber ein anderer Mann, deshalb auch: "ich werde immer auf den Freund, auf dich und auf dein Lachen warten"
Bedeutet das es nur noch Freundschaft gibt.
Und das Bedauern, dass die Liebe nicht fortbestehen kann, wollte ich eigentlich in der letzten Strophe zum Ausdruck bringen.
Und mit der letzten Zeile; Nur Fäden, welche sich berühren, können sich verweben ... vertiefen.
Aber da sieht man wieder - und genau das finde ich immer wieder beeindruckend - dass man Gedichte aus verschiedenen Sichtweisen
betrachten kann. Und man erkennt den Leser, der sich in die Zeilen hineinliest und ein Verstehen sucht, so wie du hier, Mimi.

Ich danke dir, hab einen schönen Abend
Trist
 



 
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