"am flussufer senkt"
flussufer - die griechisch anmutende metapher für zeit. nein styx mal außen vorgelassen. überhaupt ... fassen wir es japanisch! fluss ist notwendig eine metapher für das werden und vergehen, die zeit schlechthin. das ufer des flusses, deutet den festen stand an, den wir menschen beim verfließen der zeit baruchen. aber ...
"sich die novembersonne"
... erstmal ist es die sonne, die "am" flussufer in erscheinung tritt. nicht irgendwie, sie macht durch ihr licht das geschehen der nächsten zeile erst sichtbar...
ich denke, das ist auch vorerst ihre funktion!
"über nässe auf marmor"
eine erotische metapher. der perfekte marmorkörper, ein gott, eine göttin, oder zumindest ein david. die nässe als erotische metapher zu erklären, kann ich mir sicher sparen

aber das lässt vermuten, das es sich um einen weiblichen körper handelt.
ihre gänsehaut spüre
ich trotz der ferne
die sonne ändert ihre funktion, wird spanner und wahrscheinlich liebhaber zugleich ... vielleicht ra? irgend ein strahlegott, ein sonnenzeus dem der marmorschwan schwer zu lasten der vernunft geht ...
das gedicht ist aber im wesentlichen eine naturbetrachtung. und hier kommt wieder die "zeit" des ersten verses im spiel. ein gedicht, um die ewig sich-zu-sich-selber verführende, jetzt personifizierte natur. na ja, so lese ich es zumindest ...
l.g
patrick