Aus Träumen

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Max Neumann

Mitglied
Das Ende ist aus Träumen
Ich atme Strom ein
Die Engel sind voller Wunden
Mein Haus ist ihr Haus
Mein Bett ist ihres
Das purpurne Knie ist intakt
Im Bauch der Trauerweide sind Spiegel
Spiegeln Gesichter der Vergangenheit

Ich bestehe aus Träumen und Plänen
Aus der Zahl meines Namens entstand ich
Der Große gab sie mir aus Liebe
Inzwischen weiß ich das
Schwimme zu den Spiegeln mit mir
Sie singen dunkelrote Wörter
Wörter unter dem Ufer des Weihers
Uralt wie Jahrtausende

Der Anfang entsteht aus Träumen
Nachts schwamm ich in der Helligkeit
Durch sagenvolle Alleen aus Perlen
Wo Hunde bellen und brummen
In meinen Augen schlafen Vögel
Ihre Haut ist aus Spiegeln erschaffen
Durch sie sehe ich dich an

An diesem Ort endet ein Traum
Unterm Himmel aus Wasser
Du erwachst in einer Lagune
Die Lagune ist ein Grübchen
Grübchen in meinem Lächeln
Ich streichle dich
Komm zurück, sage ich
 
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Mitglied
Das purpurne Knie ist intakt
Im Bauch der Trauerweide sind Spiegel
Sie singen dunkelrote Wörter
Wörter unter dem Ufer des Weihers
Wo Hunde bellen und brummen
In meinen Augen schlafen Vögel
Komm zurück, sage ich
Immer wieder ein Genuss, den Assoziationen, Stimmungen und Bildern zu folgen, die solche Zeilen evozieren, Max!

Und wie immer ist deine Sprache voll von Bildern und Aussagen, die einen intuitiv berühren, noch bevor man in Versuchung käme, nur logisch lesen und verstehen zu wollen. Und wie immer führst du einen in die Tiefe. Unter Oberflächen und Beschaffenheiten. Hin zu sinnlich-magischen und immens erdverbundenen Erfahrungen und Bildern. Brummende Hunde, purpurne Knie, dunkelrote Wörter...das schwingt, tanzt klanglich um ein weithin sicht- und spürbares Feuer in einer sternenerfüllten Nacht.

Ein besonders schöner Text von dir!!!!!

Liebe Grüße,
Claudia
 

Max Neumann

Mitglied
Liebe Claudia, liebe Petra,

vielen Dank für euer Feedback — es ist hochgeschätzt. Danke ebenfalls an Patrick für die Bewertung.

Einen schönen Abend.
Max
 

Ubertas

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Wie ein Faden, eingewoben in einem fliegenden Teppich, schwebe ich unsichtbar durch deine feinsinnigen Aufnahmen einer verborgenen Welt.
Nachhallend und fantastisch.
 

Ubertas

Mitglied
Alles andere wäre verschwendete Zeit. Ich habe dein Gedicht heute vormittag gelesen und ohne es (bis gerade eben) nochmals zu lesen, hat es mich den ganzen Tag beschäftigt, obwohl mir der Alltag wie ein aufgescheuchtes Huhn hinterhergerannt ist.
Das Außergewöhnliche, das du mit deinen Worten geschaffen hast: Du berührst Menschen, ohne sie anzufassen. Das ist Lyrik das ist echt
kein Komma
das ist Kunst.

Viele Grüße zurück,
Anita
 

Johnson

Mitglied
Der vorliegende Text wirkt wie eine Ansammlung von metaphorischen Bildern, die oft unverbunden und schwer fassbar sind. Die Versuche, Tiefe und Symbolik zu erzeugen, führen zu einer übermäßigen Abstraktion, die die Leser eher verwirrt als beeindruckt. Die Verwendung von Symbolen wie Engel, Träume, Spiegel und Wasser ist klischeehaft und bietet keine frische Perspektive oder originelle Interpretation. Die Sprache ist oft gezwungen und abstrakt, was es schwierig macht, eine klare Bedeutung oder emotionale Resonanz zu erfassen. Darüber hinaus fehlt es an einer klaren Struktur oder Entwicklung im Text, was dazu führt, dass er wie eine willkürliche Aneinanderreihung von Bildern wirkt, ohne einen kohärenten narrativen oder thematischen Faden. Insgesamt scheitert der Text daran, eine tiefgreifende oder ansprechende Darstellung von Träumen und Emotionen zu bieten und lässt den Leser eher ratlos als berührt zurück.
 

Ubertas

Mitglied
Lieber @Johnson, Einspruch Euer Ehren! Natürlich hält deine Kritik bestand. Deine Ansicht ist mit Sicherheit vernünftig. Ich glaube, der Titel des Gedichts: "Aus Träumen" impliziert doch
eine Ansammlung von metaphorischen Bildern, die oft unverbunden und schwer fassbar sind, wie du selbst schreibst. Die Versuche, Tiefe und Symbolik zu erzeugen, führen doch genau dorthin, wohin uns unsere Träume verfolgen und manchmal gleichzeitig im Stich lassen. Sie unterwerfen sich nicht einem logischen Prinzip. Wir assoziieren selbst im eigenem Traum, eine stringente Abfolge schafft nur ein luzid Träumender und gleichzeitig steuert derjenige auch nur seinen Traum. Insofern kommt es doch gerade diesem Gedicht immens zu Gute, die Mittel der Assoziation, der Abstraktion und Interpretation zu wählen. Engel, Träume, Spiegel, etc. sind niemals klischeehaft. Sie erscheinen, entstehen oder reflektieren, etc.
Und der Leser bleibt in meinem Verständnis auch nicht ratlos zurück. Vielleicht bei einer Zeile mit hfsjj h z c v c fdejk tr egvb o - und selbst das kann im richtigen Kontext Sinn ergeben.
Jede Form der Lyrik ist doch eine große Innenschau, oft sehr persönlich oder vollkommen abstrakt. So mancher Vogel singt die schönste Melodie, ein anderer aus reiner Freude am Klang seines eigenen Gezwitschers. Beidem gebührt es zuzuhören.
Lieben Gruß an alle :)
 



 
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